- 28.08.2025, 10:33:32
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Schulstart in Wien für 253.000 Kinder – Aufholjagd in der Bildung hat begonnen
Für mehr als 20.000 Kinder ist es der allererste Schultag
Für rund 253.000 Schülerinnen und Schüler beginnt am 1. September das neue Schuljahr in Wien, darunter etwa 132.500 in den Pflichtschulen (APS). Mehr als 20.000 Kinder erleben heuer ihren allerersten Schultag.
„Ich wünsche allen Schülerinnen und Schülern einen guten und erfolgreichen Start ins neue Schuljahr, besonders den mehr als 20.000 Kindern, die heuer ihren allerersten Schultag erleben. Unsere Anstrengungen haben sich gelohnt, denn jede Schülerin und jeder Schüler in Wien wird ab dem ersten Schultag Unterricht bekommen. Dafür haben wir offene Stellen besetzt, neue Fellows von Teach for Austria in die Volksschulen geholt und die schulische Tagesbetreuung weiter ausgebaut. Mit den Mental Health Days und multiprofessionellen Teams setzen wir Schwerpunkte in der psychischen Gesundheit, mit zusätzlichen Planstellen und vollen Sommerdeutschkursen stärken wir die Sprachförderung“, betont Wiens Vizebürgermeisterin und Bildungsstadträtin Bettina Emmerling bei der heutigen Pressekonferenz.
„Als ehemalige Lehrerin weiß ich, wie spannend und zugleich herausfordernd der Schulstart für Schülerinnen und Schüler sowie Pädagoginnen und Pädagogen ist. Ich wünsche allen einen erfolgreichen Start ins neue Schuljahr! Mit praxisnahen Leitfäden, gezielter Leseförderung, Finanzbildungsangeboten und Demokratieprojekten wollen wir Lernen, Mitbestimmung und digitale Kompetenzen stärken. Gleichzeitig arbeiten wir daran, Schulleitungen bei administrativen Aufgaben zu entlasten, damit sie sich auf das Wesentliche konzentrieren können – die Kinder und Jugendlichen“, sagt Elisabeth Fuchs, Bildungsdirektorin für Wien.
Im Juli wurden bereits 1.250 offene Stellen erfolgreich besetzt. Auf weitere 240 Posten gab es 700 Bewerbungen. „Das zeigt, dass der Lehrerinnen- und Lehrerberuf wieder an Attraktivität gewinnt“, so Emmerling. Verstärkung erhalten die Wiener Volksschulen außerdem durch 18 Fellows von Teach for Austria, die heuer erstmals in der Primarstufe zum Einsatz kommen.
Auch die schulische Tagesbetreuung wächst weiter. Mit dem neuen Schuljahr gibt es 241 Standorte mit ganztägiger Betreuung. Bereits über 60.000 Kinder nehmen dieses Angebot in Anspruch, betreut von rund 3.200 Freizeitpädagog*innen – das sind 300 mehr als im Vorjahr.
Die Vizebürgermeisterin stellte klar, dass die versprochene Aufholjagd in der Bildung begonnen habe: „Wir investieren in die Sicherheit der Schulen, wir investieren massiv in die Deutschförderung und wir investieren in die psychische Gesundheit der Kinder. Schritt für Schritt holen wir nach, was über Jahre verabsäumt wurde.“
Mentale Gesundheit im Fokus
Ein besonderer Fokus im neuen Schuljahr liegt auf der psychischen Gesundheit. „Es freut mich sehr, dass wir im kommenden Schuljahr zusätzlich zu den bereits bestehenden Angeboten 600 Workshops im Rahmen der Mental Health Days für Schüler*innen und Lehrlinge umsetzen können. Damit schaffen wir noch mehr Bewusstsein für psychische Gesundheit und stärken Kinder und Jugendliche gezielt in ihrem Schulalltag“, sagt Emmerling.
Die Mental Health Days behandeln Themen wie Mobbing, Essstörungen, Handysucht, Leistungsdruck, Depression, Suizidalität und Ängste. Ergänzend bestehen bereits weitere Angebote: multiprofessionelle Teams an Standorten mit besonderen Herausforderungen, die schrittweise Verdoppelung der Schulpsychologie-Stellen, die Einführung von 40 School Nurses an 27 Standorten sowie die kostenlosen Workshops der Wiener Bildungschancen.
Deutschförderung als Schlüssel
Auch die Sprachförderung wird deutlich gestärkt. Mit dem neuen Schuljahr 2025/26 stehen erstmals bedarfsorientierte Mittel für die Deutschförderung zur Verfügung. Auf Basis der Vorjahreszahlen bedeutet das rund 521 Vollzeitäquivalente, mehr als doppelt so viele wie bisher (231). Zudem waren die Wiener Sommerdeutschkurse heuer nahezu vollständig ausgelastet – ein klarer Hinweis auf den hohen Bedarf und die große Nachfrage nach zusätzlicher Unterstützung. In diesem Jahr konnten zudem erstmals auch Schulneulinge, also Kinder, die nun schulpflichtig sind und eine Volksschule in Wien besuchen werden, teilnehmen. Das speziell für sie konzipierte Angebot wurde mit 100%iger Auslastung hervorragend angenommen.
„Das zeigt, wie groß das Interesse an der Sprachförderung ist. Wir stellen sicher, dass jedes Kind die Chance bekommt, Deutsch gut zu lernen und erfolgreich ins Schulleben zu starten“, so Emmerling abschließend.
Leitfäden und Unterstützung in Krisenfällen
Um Schulen in ihrem herausfordernden Alltag noch besser zu unterstützen, wurden in den vergangenen Monaten umfassende Leitfäden entwickelt. Diese enthalten praxisnahe Handlungsempfehlungen für unterschiedliche Krisensituationen, mit denen Schulleitungen sowie Pädagoginnen und Pädagogen im Schulalltag konfrontiert sein können. Ziel ist es, in sensiblen Situationen schnell und im Sinne der Kinder und Jugendlichen handeln zu können.
Die Leitfäden wurden von der Schulpsychologie in enger Zusammenarbeit mit dem Pädagogischen Dienst erarbeitet. Dabei flossen sowohl psychologische Expertise als auch pädagogische Erfahrung in die Erstellung der Inhalte ein. Die Anleitungen sind klar strukturiert, leicht verständlich und darauf ausgerichtet, Schulen bei Bedarf eine sofortige Orientierung zu geben.
Leseförderung als Grundlage für Medienkompetenz und KI
Leseförderung ist essenziell für Medienkompetenz. Wer sicher lesen kann, versteht und hinterfragt digitale Inhalte besser, kann Informationen kritisch einordnen und sich so vor Desinformation schützen. Diese Fähigkeiten sind gerade im Umgang mit KI-Anwendungen von zentraler Bedeutung. Lesen bildet damit nicht nur die Grundlage für schulisches Lernen, sondern auch für aktive Teilhabe an einer demokratischen, digitalen Gesellschaft.
Seit mehr als zehn Jahren engagieren sich in Wien rund 1.400 ehrenamtliche Lesepat*innen an Volks- und Mittelschulen. Sie besuchen einmal pro Woche die Klassen, lesen mit Kleingruppen von Kindern und fördern dadurch Lesefreude, Sprachverständnis und Selbstvertrauen.
Finanzbildung
Finanzbildung ist ein wesentlicher Baustein für Eigenständigkeit und Sicherheit im Alltag. Mit dem Finanzführerschein, der in Kooperation mit der Schuldnerberatung Wien und der Arbeiterkammer angeboten wird, erhalten Jugendliche praxisnahes Wissen zu Themen wie Ratenzahlungen, Online-Shopping oder Haushaltsbudget. So entwickeln sie Strategien, wie sie mit ihren Mitteln gut auskommen und finanzielle Stolperfallen vermeiden können. Durch die Finanzbildungscoaches der Wirtschaftsuniversität Wien wird Finanzwissen nicht nur theoretisch vermittelt, sondern praxisnah und interaktiv in den Unterricht integriert.
Demokratiebildung an Wiener Schulen
Politische Bildung ist längst Teil des Schulalltags. Das Europa-Büro der Bildungsdirektion Wien begleitet diesen Prozess mit Diskussionsformaten wie den „EU-Brunches“ und einem eigens entwickelten Leitfaden für Schülerinnen und Schüler.
Maßnahmen zur Unterstützung von Schulleitungen
Die Bildungsdirektion Wien arbeitet kontinuierlich daran, die Kooperation mit den Schulleitungen zu stärken. Ziel ist es, Kommunikationswege zu vereinfachen, Abläufe transparenter zu gestalten und Schulleitungen in ihrer Rolle bestmöglich zu unterstützen.
Rückfragen & Kontakt
Marko Knöbl
Mediensprecher Vizebürgermeisterin Bettina Emmerling
Telefon +43 1 4000 83203
E-Mail: marko.knoebl@wien.gv.at
Bildungsdirektion Wien
Telefon: +43 1 525 25-77014
E-mail: presse@bildung-wien.gv.at
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