- 28.08.2025, 08:30:33
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PEKABE zur Regierungsklausur und zum Generalpensionskassenvertrag
Der Umbau der betrieblichen Vorsorge und die steuerliche Attraktivierung ist wegen gravierender Schwächen der Pensionskassen und zahlreicher Systemfehler kritisch zu sehen.
Aktuellen Pressemeldungen ist zu entnehmen, dass bei der kommenden Klausur auch das Thema Altersvorsorge auf der Agenda der Regierungsparteien steht. Diskutiert werden soll ein Vorschlag, den die Arbeiterkammer (AK), der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) und der Fachverband der Pensions- und Vorsorgekassen (WKO) erarbeitet haben. Mit diesem soll die betriebliche Vorsorge gestärkt werden.
Die bisherigen Erfahrungen mit den Pensionskassen zeigen aber, dass die betriebliche Altersvorsorge in der derzeitigen Form kein Erfolgsmodell ist.
Erträge der Pensionskassen sind völlig unzureichend
Ein Blick auf die Homepage der Österreichischen Kontrollbank offenbart das Fiasko: die Performance der letzten 15 Jahre liegt bei 3,53% - vielen Berechtigten der Pensionskassen wurde ungefähr die doppelte Performance versprochen.
Die Konsequenz: die große Mehrheit der rund 150.000 Leistungsberechtigten ist mit Pensionskürzungen konfrontiert, in vielen Fällen hat sich die ursprünglich ausbezahlte Pension um mehr als die Hälfte reduziert. So hat sich eine im Jahr 2000 gewährte Zusatzpension von anfänglich 376,- Euro auf 133,- reduziert, also um 65% weniger.
Performance im internationalen Vergleich
Der Vergleich der OECD (Pension Markets in Focus 2024) zeigt deutlich, dass unsere Pensionskassen weit abgeschlagen liegen. Dänemark und die Niederlande erreichten eine um zwei Prozent bessere Performance, Australien und Kanada liegen bei 6,9% bzw. 6,4%, also mehr als doppelt so viel Ertrag.
Allein das Jahr 2025 zeigt, dass die Pensionskassen zum falschen Zeitpunkt und auch völlig risikoavers investieren, so wurden die Kursrückgänge im April nicht für Investitionen und zusätzliche Ertragschancen genutzt. Auch jede private Veranlagung mit einem der dynamischen Veranlagung ähnlichen Risikoprofil (je 50 Prozent Aktien und 50 Spareinlagen) hätte den doppelten Ertrag bei einer wesentlich günstigeren Kostenstruktur erbracht.
Kein Wahlrecht des persönlichen Risikos
Die Anwartschaftsberechtigten können ihre persönliche Veranlagungsstrategie und somit ihr Risiko (dynamisch – aktiv - konservativ ) frei wählen. Dieses Recht steht den Leistungsberechtigten leider nicht zu, sie sind somit den Anlageentscheidungen der Pensionskassen völlig ausgeliefert. Eine Gleichstellung mit den Anwartschaftsberechtigten könnte hier zu einer wesentlichen Verbesserung der Situation führen und kostet den Gesetzgeber absolut nichts.
Peter Weller, Obmann von PEKABE
PEKABE sieht den Ausbau der betrieblichen Altersvorsorge unter unveränderten Rahmenbedingungen jedenfalls kritisch: durch die mageren Erträge konnten bisher keine stabilen Pensionen erreicht werden, die wiederholten Kürzungen sind jedenfalls nicht zu leugnen. Die bisherige Veranlagungspolitik der Pensionskassen ist stark verbesserungswürdig, der Blick über die Grenzen zeigt es mehr als deutlich. Die fehlende Wahlmöglichkeit für Leistungsberechtigte ist längst nicht mehr zeitgemäß und international üblichen Usancen anzupassen.
Über PEKABE
Der Schutzverband der PEnsionsKAssenBErechtigten, PEKABE, vertritt unabhängig und überparteilich die Interessen von mehr als einer Million Berechtigter der österreichischen Pensionskassen.
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