• 27.08.2025, 16:16:33
  • /
  • OTS0100

Irreführender Preisvergleich verzerrt Bild der Fernwärme

Wien (OTS) - 

Der Fachverband Gas Wärme (FGW) widerspricht entschieden der Darstellung der österreichischen Fernwärmebranche durch Beraterfirma Kreutzer Fische & Partner. Die Aufstellung ist fehler- und lückenhaft und es entsteht insgesamt ein verzerrtes Bild der Branche.
Die am Mittwoch, 27.8., medial kolportiere Aussendung beruft sich auf die öffentliche Transparenz-Plattform www.waermepreise.at des Bundesministeriums für Wirtschaft, Energie und Tourismus. Obwohl auf dieser Plattform die Tarifdaten sämtlicher österreichischer Betreiber von Nah- und Fernwärmenetzen aufgelistet werden, zeigt bereits eine einfache Stichprobe, dass in der Aufstellung Tarife von vielen österreichischen Wärmeversorgern fehlen. Zudem werden unterschiedliche Systeme in einen Topf geworfen – Kleinstanlagen, die nur für ein Gebäude produzieren und große Verbundnetze mit zigtausenden Haushalten. Von der unterschiedlichen Erzeugungsart der Wärme ganz abgesehen. Das führt zu einer verzerrten Darstellung.

Preisgestaltung von vielen Faktoren abhängig
Fern- und Nahwärmesysteme sind eine zukunftsfähige Art der Wärmeversorgung, die insbesondere für die Dekarbonisierung von dicht besiedelten Gebieten große Chancen bieten.
Einflussfaktoren für die Preisgestaltung sind:

  • Lokale Möglichkeiten der Wärmeerzeugung

  • Brennstoffverfügbarkeit und -kosten

  • Investitionskosten in Erzeugungsanlagen und Fernwärmeleitungen

  • Struktur der Wärmeabnehmer und Anschlussdichte (Stadt/Land)

  • Gesetzliche Rahmenbedingungen, Steuern und Abgaben (CO2- Steuern und Emissionshandel)

  • Unterschiedliche Förderregime seitens des Bundes und der Länder

In Österreich ist die Nutzung verschiedener Wärmequellen und Energieträger je nach Region sehr unterschiedlich. Während etwa die Nutzung von Biomasse in kleineren Gemeinden stark vertreten ist, werden große Städte tendenziell mit gasbefeuerten KWK-Anlagen versorgt. Auch die Anzahl und Struktur der Kundinnen und Kunden, die mit Fernwärme versorgt werden, variiert in Hinblick auf die Wärmedichte in den verschiedenen Regionen stark. Dies wirkt sich auf die Kosten und die Preisgestaltung aus. Diese Unterschiede werden in der Darstellung ignoriert – verglichen werden also Kleinstanlagen, die zum Beispiel mit lokal verfügbaren biogenen Ressourcen betrieben werden, mit Systemen, die Versorgungssicherheit für Großstädte gewährleisten. Dadurch, dass die großen Unterschiede zwischen verschiedenen Nah- und Fernwärmesystemen nicht angeführt werden, entsteht der Eindruck der Willkür bei der Preissetzung.
Der FGW widerspricht dieser Darstellung entschieden und fordert die Verantwortlichen zu einem sorgfältigeren Umgang mit Daten auf, die geeignet sind, das Ansehen einer hinsichtlich Versorgungssicherheit und Klimaschutz zentralen Branche zu schädigen.

Rückfragen & Kontakt

Fachverband Gas Wärme
Mag. Michael Mock
Telefon: +43-1-5131588-13 DW
E-Mail: mock@gaswaerme.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | FGG

Bei Facebook teilen
Bei X teilen
Bei LinkedIn teilen
Bei Xing teilen
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel