- 27.08.2025, 13:31:32
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Beschämend: SWV kritisiert Wirtschaftsbund – Schwangerschaft ist kein Hindernis für Verantwortung
Die Vorgangsweise gegenüber Hannah Widnig, Bezirksobfrau der Wirtschaftskammer Villach Land, offenbart ein erschütterndes Bild: Der Wirtschaftsbund hat aus den Gleichstellungsdebatten der letzten Jahre nichts gelernt. Obwohl Widnig für ihre bevorstehende Karenz eine professionelle Vertretungslösung erarbeitet hatte, wurde sie nicht mehr nominiert – mit der realitätsfernen Begründung, eine werdende Mutter könne keine „volle Einsatzbereitschaft" zeigen. Diese Logik ignoriert völlig, dass bei funktionierenden Vertretungsmodellen die Kontinuität der Arbeit gewährleistet bleibt. Denn während man ihr die Chance verwehrt, ihre erfolgreiche Arbeit nach der Karenz fortzuführen, wird ihr Lebensgefährte Raimund Haberl, Farbengroßhändler aus Villach und Spartenobmann des Handels, nicht aufgefordert, zwei Jahre zu pausieren. Dieser Unterschied im Umgang zeigt deutlich: Frauen werden noch immer mit zweierlei Maß gemessen.
Für den Sozialdemokratischen Wirtschaftsverband (SWV) offenbart dieser Vorgang strukturelles Versagen auf mehreren Ebenen. In Zeiten akuten Fachkräftemangels auf qualifizierte Frauen zu verzichten, nur weil sie Mutter werden, ist strategisch unsinnig. Der Wirtschaftsbund schadet damit nicht nur den betroffenen Frauen, sondern untergräbt auch seine eigene Zukunftsfähigkeit.
Petra Oberrauner, SWV-Vizepräsidentin Österreich und Nationalratsabgeordnete, kritisiert scharf:
„Dieses Verhalten ist nichts anderes als offene Diskriminierung. Eine qualifizierte Frau trotz konstruktiver Lösungsvorschläge auszuschließen, nur weil sie schwanger ist, entlarvt die Gleichstellungsrhetorik des Wirtschaftsbundes als hohle Phrase."
Christoph Matznetter, SWV-Präsident und Abgeordneter zum Bundesrat, ergänzt:
„Dass einer erfolgreichen Funktionärin im Jahr 2025 die Tür vor der Nase zugeschlagen wird, weil sie ein Kind bekommt, ist beschämend. Frauen dürfen nicht länger vor die unmögliche Wahl zwischen Familie und beruflicher Verantwortung gestellt werden."
Der SWV stellt unmissverständlich klar: Schwangerschaft darf niemals zum Karrierehindernis werden. Es braucht endlich moderne und verbindliche Rahmenbedingungen, die Mutterschutz und Führungsverantwortung als selbstverständlich vereinbar anerkennen.
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