- 27.08.2025, 11:35:32
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Grüne Wien/Pühringer, Malle, Stadler: Neues Schuljahr, alte Probleme
Grüne Wien präsentieren Lösungen für die Wiener Bildungskrise.
Das neue Schuljahr steht bevor, die alten Probleme sind geblieben – und es kommen laufend neue dazu: 50 Prozent der Erstklässler:innen in den Volksschulen sprechen nicht gut genug Deutsch, um dem Unterricht folgen zu können. Einige Volksschulklassen sind zum Schulstart ohne klassenführende Lehrperson und viele Schulen suchen noch händeringend Direktor:innen. Hinzu kommen fehlende Schulsozialarbeiter:innen und mangelnde Kindergartenplätze für Kinder mit Behinderung. Nun steht die neue Bildungsstadträtin Bettina Emmerling vor ihrem ersten Schuljahr, weshalb die Wiener Grünen bei der heutigen Pressekonferenz für sie zum Start eine Schultüte vorbereitet haben – gefüllt mit Grünen Reform- und Lösungsvorschlägen, damit im Wiener Bildungssystem endlich was weitergeht.
Wiener Bildungskrise verschärft sich
„Das neue Schuljahr beginnt, doch die alten Probleme sind weiterhin ungelöst. Die pinke Performance der letzten Jahre hat die Lage weiter verschärft: Anstatt sich bundesweit um die notwendigen Verbesserungen zu kümmern, zerkracht sich Bildungsminister Wiederkehr mit der Lehrer:innengewerkschaft – und Wien leidet unterdessen an einer handfesten Bildungskrise. Das sind geraubte Bildungs- und Lebenschancen für die Kinder dieser Stadt. Es ist höchste Zeit, dass die Stadtregierung endlich alles dafür tut, dass die Schule ums Eck die beste für alle wird“, so die Parteivorsitzende der Grünen Wien, Judith Pühringer.
„Ein Kind, das nächste Woche in die Schule kommt, hat weniger Chancen als noch vor fünf Jahren. Das ist die traurige Bilanz nach fünf Jahren Neos-Bildungsverantwortung in Wien. Bei den gravierendsten Baustellen Spracherwerb, Personalmangel und fehlende Durchmischung sind die Probleme nur noch größer geworden. Die Wiener Bildungskrise verschärft sich weiter und die Neos, im Bund wie in der Stadt, schauen nur zu“, so der Grüne Bildungssprecher Felix Stadler.
Dazu kommen die gravierenden Baustellen in der Elementarbildung: „Jedes Kind, das einen Kindergartenplatz braucht, muss auch einen bekommen. Das sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein – davon ist Wien aber leider weit entfernt. Zum Beispiel warten noch immer über 1.000 Kinder mit Behinderung auf einen Platz in einem Wiener Kindergarten. Das ist ein unerträglicher Zustand, den Bildungsstadträtin Emmerling endlich entschlossen angehen muss“, so die Grüne Bildungssprecherin Julia Malle.
Grüne Lösungen für die Wiener Bildungskrise
Die Wiener Grünen haben im Nachgang der Wahl neuerliche Anfragen zu den drängendsten Brandherden im Wiener Bildungssystem gestellt. Sei es bei den Schulsozialarbeiter:innen oder bei den noch immer fehlenden Kindergartenplätzen für Kinder mit Behinderung – die Probleme bleiben ungelöst oder verschärfen sich noch weiter.
1. Problem Personalmangel: Es ist eine schon traurige Tradition der letzten Jahre: Zu Schulbeginn ist nicht klar, ob jede Klasse überhaupt eine fixe Lehrkraft hat. Noch vor zwei Wochen war noch von 240 offenen Stellen die Rede. Die Grünen Wien fordern eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen sowohl an Schulen als auch in Kindergärten. An Schulen mit größeren Herausforderungen soll es außerdem höhere Gehälter und bessere Entlohnung für Zusatzaufgaben geben sowie Aufstiegs- und Karrieremöglichkeiten für Lehrer:innen für Mittlere-Management Positionen. Es braucht außerdem mehr Unterstützungspersonal, weniger Bürokratie und administrative Arbeit und endlich gut ausgestattete Arbeitsplätze. Der Job der Direktor:innen muss attraktiver gestaltet werden.
2. Problem der Durchmischung: Neue Zahlen aus einer Grünen Anfragebeantwortung zeigen, dass das Problem der fehlenden Durchmischung innerhalb der Bezirksgrenzen teils extrem ist. In vielen Bezirken gibt es Schulen, in denen der Anteil der Kinder, die nicht gut genug Deutsch verstehen, um dem Unterricht folgen zu können, bei fast 50% liegt. Gleichzeitig gibt es im selben Bezirk Schulen, in denen dies nur auf einige, wenige Kinder zutrifft. Die Grünen Wien fordern ein zeitgemäßes Update für die Schulplatzauswahl: Die endgültige Zuteilung erfolgt zentral, nach den Kriterien Wohnortnähe, Geschwister, Erstsprache, Bildungsgrad der Eltern.
3. Fehlende Schulsozialarbeiter:innen: Noch immer können nicht alle Planstellen besetzt werden, weil die Arbeitsbedingungen unattraktiv sind. Die Grünen Wien fordern für jede Schule eine:n Schulsozialarbeiter:in, damit sich die Lehrer:innen voll und ganz aufs Unterrichten konzentrieren können.
4. Fehlende Ganztagesplätze in Kindergärten: Eine drastische Konsequenz der Notlage ist, dass Eltern den Ganztagsplatz für ihr Kind verlieren können, wenn ein zweites Kind bekommen. Die Grünen fordern, dass der Anspruch auf einen Ganztagesplatz für ein Kind immer erhalten bleiben muss. Dieser Anspruch muss garantiert werden, im Regierungsprogramm von Rot-Pink findet sich dazu aber nur eine Absichtserklärung ohne konkreten Zeitplan.
5. Mangelnde Inklusion: Bei der extra geschaffenen Förderschiene für Inklusion wurden laut einer aktuellen Anfragebeantwortung bislang kein einziger Euro ausgezahlt. Die Nachfrage übersteigt das Angebot der Stadt um rund 80 % – ein untragbarer Zustand, der betroffene Familien massiv belastet und die Versäumnisse der Stadtpolitik klar aufzeigt. Die Grünen Wien fordern, dass Förderungen deutlich einfacher gestaltet werden und weniger Bürokratie erzeugen. Kindergärten bräuchten stattdessen „freies Geld“, das sie hierfür einsetzen können.
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