• 26.08.2025, 13:09:34
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Lufthansa-Umbau darf österreichischen Standort nicht gefährden

Gewerkschaft vida warnt vor Verdrängung österreichischer Beschäftigter

Wien, (OTS) - 

Die Lufthansa plant, wie gestern bekannt wurde, eine weitreichende Umstrukturierung. Davon erheblich betroffen ist auch die österreichische Tochtergesellschaft Austrian Airlines (AUA), die dadurch an Einfluss im Konzern verliert. „Von unmittelbarem Personalabbau ist derzeit zwar nicht die Rede, dennoch dürfen wir uns nicht täuschen lassen“, warnt Daniel Liebhart, Luftfahrtexperte der Gewerkschaft vida. „Schon jetzt sind deutliche Anzeichen erkennbar, dass der Standort Österreich geschwächt wird. Wenn die AUA weiter an Bedeutung verliert, sind auch die österreichischen Arbeitsplätze bedroht.“.

Wet-Lease gefährdet österreichische Jobs

Eine Praxis, um Nachfragespitzen oder kurzfristige Ausfälle von eigenen Flugzeugen abzudecken ist das Anmieten von Flugzeugen samt fremder Crews – das sogenannte Wet-Lease. Also nicht überall, wo AUA draufsteht, ist auch AUA drin. „Als Ausnahme gedacht, entwickelt sich dieses Instrument mittlerweile zur gängigen Praxis“, kritisiert Liebhart. „Das bedeutet in der Realität: Anstatt österreichisches AUA-Personal einzusetzen, werden Crews aus dem Ausland beschäftigt. Damit verlieren österreichische Beschäftigte Stück für Stück ihre Einsatzmöglichkeiten. Im Gegensatz zum regulären Personal der AUA unterliegen die ausländischen Crews häufig keinem Kollektivvertrag. Dadurch werden österreichische Arbeits- und Sozialstandards unterwandert.“

Besonders problematisch: Während der Corona-Krise haben österreichische Steuerzahler:innen hunderte Millionen Euro für die Rettung der AUA aufgebracht. Im Gegensatz zu Deutschland hat die Republik Österreich dabei jedoch auf ein Mitspracherecht und eine Beteiligung verzichtet. „Das rächt sich jetzt – wir haben die Airline mit Steuergeld gerettet, aber keinerlei Einfluss darauf, dass diese Mittel auch nachhaltig österreichische Arbeitsplätze sichern“, so Liebhart.

Gefahr einer weiteren Ausdünnung

Auch die vom Konzern forcierte Ausflottung kleinerer Flugzeuge zugunsten größerer Airbusse könnte die Zahl der in Wien stationierten Maschinen reduzieren. Das hätte wiederum direkte Auswirkungen auf die Zahl der benötigten Mitarbeiter:innen am Standort. „Weniger Flugzeuge in Wien bedeuten weniger Arbeit für österreichisches Personal – und mehr Auslagerung ins Ausland“, warnt der vida-Gewerkschafter.

Investitionen in Standort statt Ausverkauf

Noch sei es nicht zu spät, gegenzusteuern. „Um eine starke und wettbewerbsfähige Luftfahrt in Österreich zu erhalten, braucht es gezielte Investitionen in die AUA und eine klare Zusage, dass genügend Flugzeuge samt Crews in Wien stationiert bleiben“, fordert Liebhart. „Es darf nicht sein, dass Österreich mit Steuergeld rettet und dann zuschaut, wie heimische Arbeitsplätze durch Wet-Lease ausgehöhlt werden.“

Rückfragen & Kontakt

Gewerkschaft vida - Öffentlichkeitsarbeit
Cornelia Groiss
Telefon: +43 664 6145 756
E-Mail: cornelia.groiss@vida.at
Website: https://www.vida.at

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