• 25.08.2025, 10:21:03
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Lehramtsstudium für die Primarstufe wird praxisnäher: Bildungsminister Christoph Wiederkehr und Rektorin Beatrix Karl stellen Reform vor

Foto Karl/Wiederkehr
Wien (OTS) - 

Ergebnisse aus Befragungen von Junglehrkräften zeigen, dass der Wunsch nach einer verstärkten Praxis im Lehramtsstudium besteht. Dies wird künftig durch eine weitere Attraktivierung der Ausbildung von Lehrkräften mit zusätzlichem Praxisbezug ermöglicht. Bildungsminister Christoph Wiederkehr und Beatrix Karl, Vorsitzende der Rektorinnen- und Rektorenkonferenz der österreichischen Pädagogischen Hochschulen, stellten heute die Neuerungen im Rahmen eines Medientermins gemeinsam vor.

Die Bundesregierung hat im Regierungsprogramm verankert mit einer Aufwertung der Ausbildung für Lehrkräfte künftig mehr Lehrpersonal gewinnen zu können. Daher ist es notwendig, die Weiterentwicklung professionsbegleitender Studienangebote zu forcieren und die Curricula inhaltlich weiterzuentwickeln, um so die Attraktivität des Lehramtsstudiums zu steigern. Zudem wird hinkünftig mehr Praxisbezug im Studium für die Primarstufe mittels Intensivpraxiswochen in Zusammenarbeit mit den Pädagogischen Hochschulen hergestellt.

Neuerungen für Studierende

Für Studierende ergeben sich durch die Reform einige Neuerungen. Bachelorstudien werden zukünftig mit 180 EC (an Stelle von 240 EC) und Masterstudien mit 120 EC bewertet. Zudem wird es verbesserte Anrechnungsmöglichkeiten für schon im Dienst als Lehrkraft stehende Studierende im professionsbegleitenden Masterstudium geben. Neben einer institutionalisierten Abstimmung zwischen Pädagogischen Hochschulen und Bildungsdirektionen in professionsbegleitenden Studienangeboten wird auch die Schaffung neuer Pflichtangebote in Inklusiver Pädagogik und DaZ/Sprachliche Bildung ein Schwerpunkt der Reform sein. Ebenso wird die Erweiterung der verpflichtenden Kompetenzbereiche in Lehramtscurricula umgesetzt.
Des Weiteren wurden alle Curricula für das Lehramt Primarstuf überarbeitet und werden wie vorgesehen am 1. Oktober in Kraft treten.

Intensivpraxiswochen werten das Lehramtsstudium auf

Ein zentraler Punkt der vorliegenden Reform ist die Einführung von Intensivpraxiswochen für Lehramtsstudierende für die Primarstufe. Wie im aktuellen Regierungsprogramm verankert wird die weitere Attraktivierung der Ausbildung von Lehrkräften insbesondere durch Intensivpraxiswochen und der dadurch erreichten Stärkung des Praxisbezugs im Studium vorangetrieben. Die intensive Kooperation mit den Pädagogischen Hochschulen stellt sicher, dass Studierende im Bachelorstudium Primarstufe in Zukunft sogenannte „Intensivpraxiswochen“ absolvieren können. Dadurch wird mittels einer länger dauernden Praxisphase sichergestellt, dass sich Studierende in diesem Semester besonders auf die Praxiserfahrung freuen und konzentrieren und den Schulalltag hautnah erleben können.
Die Rahmenbedingungen der Intensivpraxiswochen sehen wie folgt aus:

  • Dauer: 4 Wochen am Stück

  • Umfang: mindestens 11 Stunden/Woche Einsatz im Unterricht beziehungsweise im Schüler/innenkontakt an der Schule, inklusive Vor- und Nachbereitung ergibt dies 22 Stunden)

  • Workload von mindestens 5 ECTS-Anrechnungspunkten gemeinsam mit Begleitlehrveranstaltungen und weiteren Arbeitsaufträgen (z.B. Praxisportfolio)

  • Durchführung in einem höheren Semester (Empfehlung: 5. Semester)

Große Nachfrage nach Studienplätzen

Erste Erhebungen an den Pädagogischen Hochschulen zeigen, dass mit Einführung der Reform über 250 Studienanfängerinnen und Studienanfänger mehr zu registrieren sind. Dies ist ein gutes Zeichen für die Attraktivität des Lehramtsstudiums und hilft bei der Behebung des Lehrkräftemangels.

Dazu Bildungsminister Christoph Wiederkehr:

„In der Volksschule wird ein wichtiger Grundstein für die Bildungslaufbahn eines Kindes gelegt. Dafür brauchen wir die beste Ausbildung für angehende Lehrerinnen und Lehrer in der Primarstufe. Ein sehr wichtiger Hebel dabei ist es, mehr Praxisbezug im Studium zu gewährleisten. Das ist uns mit dieser Reform und der ausgezeichneten Zusammenarbeit mit den Pädagogischen Hochschulen nun gelungen. Das Ergebnis werden noch besser auf den Beruf vorbereitete Junglehreinnen und Junglehrer sein. Erfreulich ist, dass die Zahl der Studierenden deutlich steigt. Das sind sehr gute Nachrichten für die Bildung in Österreich!“

Beatrix Karl, Vorsitzende der Rektorinnen- und Rektorenkonferenz der österreichischen Pädagogischen Hochschulen ergänzt: „Seit dem Beschluss des Hochschulrechtspakets im Frühjahr 2024 wurde an den Pädagogischen Hochschulen sehr intensiv und erfolgreich daran gearbeitet, den angehenden Volksschullehrerinnen und -lehrern ein Studium anzubieten, das nicht nur wissenschaftlich fundiert, sondern auch praxistauglich ist, und zwar tauglich für die neue Schulrealität. Auf diese Schulrealität werden die Studierenden mit den neuen Intensivpraxiswochen bestmöglich vorbereitet, bekommen sie doch gut begleitet die Gelegenheit, sich ein umfassendes Bild vom zukünftigen Berufsalltag, seinen Anstrengungen und seinen Freuden zu machen.“

Rückfragen & Kontakt

Bundesministerium für Bildung
Manfred Kling, Mediensprecher
Telefon: 01/531205034
E-Mail: Manfred.Kling@bmb.gv.at

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