- 23.08.2025, 11:23:32
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Gewerkschaft GPA und Handelsangestellte betonten klares Nein zur Sonntagsarbeit
Ferrari: „95% der Handelsangestellten sprechen sich entschieden gegen Sonntagsarbeit aus!“
In der Kronen Zeitung lobt der Wiener Wirtschaftskammer-Präsident Walter Ruck Wien als lebenswerte Weltstadt und fordert im gleichen Atemzug eine Sonntagsöffnung im Handel. Für die Gewerkschaft GPA ist das ein Widerspruch in sich.
„Wenn Wien die lebenswerteste Stadt bleiben soll, sollte man vielleicht bei den über 100.000 Handelsangestellten, die von derartigen Vorschlägen betroffen wären ansetzen, und nicht bei den Wünschen von Tourist:innen“, betont Mario Ferrari, Bundesgeschäftsführer und Leiter der Kollektivvertragsarbeit der Gewerkschaft GPA. „Und sie lehnen Sonntagsarbeit mit einer überwältigenden Mehrheit von 95 Prozent ab“, sagt Ferrari in Bezug auf eine Umfrage der Gewerkschaft GPA unter Handelsangestellten. Genauso unverändert wie die Faktenlage sei auch die Position der Gewerkschaft: „Sonntagsarbeit auf dem Rücken der Beschäftigten wird es mit uns nicht geben!“
Denn gerade Freiwilligkeit sei bei einer Sonntagsöffnung reine Illusion: „Die von Herrn Ruck betonte Freiwilligkeit mag es für Unternehmen geben, aber sicher nicht für die Beschäftigten“, führt Ferrari aus. Das häufige Einspringen und das geringe Mitspracherecht bei der Gestaltung von Dienstplänen sorgen schon jetzt für wenig Planbarkeit im Leben der Handelsangestellten. „Für viele ist der Sonntag der einzige verlässlich freie Tag für Familie und Freunde, und damit entscheidend für Lebensqualität und soziale Teilhabe.“
Zusätzlich sei der Job bereits jetzt sehr fordernd: „Schon jetzt klagen viele über körperliche und seelische Belastung. Und auch der Personalmangel würde sich durch Sonntagsarbeit weiter verschärfen. So machen wir den Handel sicher nicht attraktiver“, beschreibt Ferrari die Konsequenzen.
Besonders betroffen wären zudem Frauen, die rund siebzig Prozent der Handelsangestellten ausmachen: „Die Vereinbarkeit von Job und Betreuung ist schon jetzt für viele ein Problem. Fehlende Betreuungsangebote am Sonntag verschärfen das noch einmal massiv. Das zeigt einmal mehr, wie wenig der aktuelle Vorstoß mit der Lebensrealität der Beschäftigten zu tun hat“, kritisiert Ferrari.
Auch wirtschaftlich sei der Nutzen fraglich: „Von einer Sonntagsöffnung profitieren vor allem große Ketten. Für kleinere Betriebe bedeutet sie hingegen höhere Kosten, ohne dass fixe Mehreinnahmen garantiert wären“, so Ferrari abschließend.
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