- 22.08.2025, 09:00:03
- /
- OTS0010
Klinik Floridsdorf: Lungentumor mittels Roboter-OP und Live-Coach aus Spanien entfernt
Kürzlich fand in der Klinik Floridsdorf eine besondere Premiere statt: Zum ersten Mal wurden in einer WIGEV-Klinik 2 Operationen mit dem da Vinci-Operationsroboter unter Einsatz eines live zugeschalteten Teleproctors durchgeführt. Dr. Pau Rodriguez Taboada, Thoraxchirurg im Hospital Universitari Joan XXIII, war live aus Taragona, Spanien, in den Operationssaal der Thoraxchirurgie in der Wiener Klinik Floridsdorf zugeschaltet und begleitete 2 aufeinanderfolgende Operationen an der Lunge.
Seit Anfang 2024 wird an der Abteilung für Thoraxchirurgie der Klinik Floridsdorf auch roboterassistiert operiert. Trotz umfassender Schulungsprogramme benötigt es für manche Eingriffe nach wie vor die Fachexpertise von externen internationalen Spezialist*innen. Hier wird üblicherweise ein*e Proctor*in hinzugezogen, der*die den Eingriff überwacht und anleitet. Neu ist, dass diese Form der Unterstützung nun auch unabhängig vom Ort der*s Proctors*in möglich ist.
„Das ist nicht nur aus Umweltschutz-, Zeit- und Kostengründen ein großer Vorteil“, so Stefan Watzka, Vorstand der Abteilung für Thoraxchirurgie der Klinik Floridsdorf. „Die Methode führt auch zu mehr Sicherheit für Patient*innen und gibt uns die Möglichkeit, junge Operateur*innen noch gezielter zu schulen. Sie ist ein weiterer Schritt in Richtung digital unterstützter Hochleistungsmedizin“, berichtet Watzka.
Teleproctoring funkioniert ähnlich wie andere-Online-Meetings
Die*der Proctor*in und die*der Operateur*in sind durch eine verschlüsselte, bi-direktionale Audio- und Video-Verbindung - also eine 2-Weg Kommunikation – in Echtzeit miteinander verbunden. Die Verbindung läuft über eine Art audio-visuelle Medienplattform, die im OP-Roboter verbaut ist und den Knotenpunkt für Kommunikation und Dokumentation darstellt.
Dadurch sehen Teleproctor*in und Operateur*in – ähnlich wie bei einem Online-Meeting – das gleiche Bild. Die*der Teleproctor*in kann so z.B. für die*den Operateur*in Markierungen setzen und zeigen, wo Schnitte zu setzen sind und wo Gefäße liegen. Sie*er kann Fragen beantworten, Hinweise und Hilfestellungen geben aber nicht in die OP selbst eingreifen. Die volle Kontrolle liegt immer beim OP-Team.
Wie Digitalisierung in der Medizinischen Ausbildung unterstützt
Dieses innovative Verfahren eröffnet neue Möglichkeiten: Durch die Einhaltung höchster Standards bei Datenschutz, IT-Sicherheit und nach Einwilligung der Patient*innen lassen sich neue OP-Techniken und medizinische Geräte dadurch effizienter, sicherer und kostensparender einführen. Besonders wertvoll ist dabei die unkomplizierte Weitergabe internationalen Fachwissens – ohne lange Anreisezeiten oder zusätzliche Kosten für externe Expert*innen. Für die Zukunft wird der Einsatz in allen Fachbereichen, die robotisch operieren erwartet und auf diese Weise auch die Digitalisierung in der Ausbildung weiter ausgebaut.
1200 Operationen am Thorax werden jährlich in der Klinik Floridsdorf durchgeführt
Österreichs größte Thoraxchirurgie in der Klinik Floridsdorf ist spezialisiert auf chirurgische Eingriffe bei Verletzungen, Fehlbildungen oder Tumorerkrankungen im Bereich des Brustraumes. 90 % der Patient*innen sind Lungenkrebspatient*innen. Für sie werden laufend neue Verfahren und Therapien zur Behandlung von Lungenkrebs bzw. Metastasen in der Lunge entwickelt. An der Thoraxchirurgie der Klinik Floridsdorf werden jährlich rund 1200 Operationen durchgeführt. Die beiden jüngst mit Dr. Rodriguez Taboadas Hilfe durchgeführten Eingriffe waren Entfernungen von Lungentumoren und verliefen erfolgreich.
Rückfragen & Kontakt
Pressesprecherin Wiener Gesundheitsverbund
Birgit Wachet
Telefon: 06641507255
E-Mail: birgit.wachet@gesundheitsverbund.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NRK