• 21.08.2025, 10:26:35
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Österreich ist im Juli Strom-Export-Land

APG-Factbox: Trendwende in der Laufwasserkrafterzeugung.

Die Grafik zeigt die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in
2025.
Wien (OTS) - 

Überdurchschnittlicher Niederschlag im Juli machte Österreich zum Strom-Export-Land. Im Juli (KW 27-31) entwickelte sich die Laufwassereinspeisung erfreulich gut. Während sie sich am Monatsbeginn noch mit 508 GWh in der Kalenderwoche 27 unter dem langjährigen saisonalen Durchschnitt bewegte (historischer, saisonaler Minimumwert am 30. Juni), steigerte sie sich bis zum Monatsende mit 904 GWh in der Kalenderwoche 31 hin zu einem saisonal historischen Maximum (historischer, saisonaler Maximalwert am 28. Juli). Das entspricht nahezu einer Verdoppelung.

„Betrachtet man nur die Laufwasserkrafterzeugung hat sich der Juli sehr gegensätzlich präsentiert. Insgesamt konnten die starken Niederschläge gegen Ende des Monats aber die Trockenheit zu Beginn kompensieren. Gesamt fiel die Stromproduktion im Juli dank eines nur sehr geringen Rückgangs der Erzeugung aus Erneuerbaren aber gut aus. Österreich war im Juli ein Export-Land“, sagt Gerhard Christiner, Vorstandssprecher von Austrian Power Grid (APG).

Die gesamte erneuerbare Erzeugung (6.075 GWh) reduzierte sich in den Juli-Wochen (KW 27-31) mit einem Minus von 2,9 Prozent nur geringfügig zum Juli des Vorjahres. Der Anteil der Stromproduktion aus PV-Anlagen ging um 2,5 Prozent (780 GWh Produktion) zurück. Der Anteil der Wasserkraft pendelte sich mit einem Minus von 1,2 Prozent (4.346 GWh Produktion) in etwa auf Vorjahresniveau ein. Einzig der Anteil der Windenergie legte um 3,9 Prozent zu (817 GWh Produktion). Trotz der im Jahresvergleich leicht reduzierten erneuerbaren Produktion bildeten erneuerbare Energiequellen im Juli etwa 93,5 Prozent der Gesamteinspeisung.

Per Saldo ergab sich über den Gesamtmonat Juli 2025 in Österreich (Regelzone APG*) ein Export in der Höhe von 458 GWh (auf Basis der Fahrpläne), wobei an 22 Tagen bilanziell Strom ins Ausland exportiert werden konnte. Auch im Vergleichsmonat des Vorjahres war Österreich Export-Land, wobei der Saldo mit 997 GWh damals höher ausfiel und an allen 31 Tagen des Monats ein bilanzieller Stromexport verzeichnet werden konnte.

Stromnetze für den überregionalen Stromaustausch

Die aufgezeigte Volatilität des Stromsystems, der Druck zur Integration der Erneuerbaren sowie die zunehmend regional und zeitlich bedingten Überschüsse erfordern ein leistungsfähiges Stromnetz. „In Zeiten einer herausfordernden energiewirtschaftlichen Gesamtsituation gilt es, all diese Entwicklungen zu antizipieren. Es braucht eine bessere Koordinierung im Sinne einer gesamthaften, kosteneffizienten Transformation des Energiesystems. Der Ausbau der Erneuerbaren darf dem Ausbau der Strominfrastruktur nicht vorauseilen, da sie sonst keinen Platz im Netz finden“, sagt Christiner.

Mit der Volatilität des Gesamtsystems Strom in Österreich geht die Notwendigkeit von gezielten und kontrollierten Einsätzen von Kraftwerken einher, um Überlastungen im Stromnetz abzufangen. Durch diese Redispatch-Maßnahmen entstanden bis Ende Juli 2025 Kosten in der Höhe von 53,0 Millionen Euro (plus 5,3 Millionen zum Vorjahres-Juli). Darüber hinaus sind im Zusammenhang mit Redispatching durch Leistungsreduktion erneuerbarer Kraftwerksproduktion in den ersten sieben Monaten des laufenden Jahres insgesamt 10.485 MWh Strom (und somit etwa 1.498 MWh durchschnittlich pro Monat) „verloren“ gegangen. Eingriffe waren bisher an 105 Tagen (Vergleich: 104 Tage bis Ende Juli im Jahr 2024) notwendig. Die Notwendigkeit von Redispatching unterstreicht das dringende Erfordernis stärkerer Netzkapazitäten.

Energieaustausch im Bundesgebiet

Nur mit Hilfe eines kapazitätsstarken Übertragungsnetzes können Stromüberschüsse der einzelnen Bundesländer österreichweit verteilt und somit Defizite kompensiert werden.

Im Juli 2025 zeichnete sich im Energieaustausch innerhalb Österreichs folgendes Bild: In Niederösterreich (421 GWh) und in Oberösterreich (287 GWh) wurden die höchsten Energiemengen in das APG-Netz eingespeist und damit österreichweit zur Verfügung gestellt. Von Wien (450 GWh) und Kärnten (173 GWh) wurde der meiste Strom aus dem APG-Netz bezogen.

Zunehmende Elektrifizierung

Das Ausmaß der Elektrifizierung aller Lebens- und Wirtschaftsbereiche, mit welcher sich das Gesamtsystem Strom konfrontiert sieht, wird unmittelbar sichtbar im steigenden Stromverbrauch. So wurden im Juli (KW 27-31) in Österreich auf Basis der aktuell vorliegenden Daten 5.493 GWh Strom aus dem öffentlichen Netz verbraucht** – dies entspricht einer Erhöhung um rund 7,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat (5.125 GWh) und kann als Fortsetzung des allgemeinen Trends eines ansteigenden Stromverbrauchs angesehen werden. Gleichzeitig ergibt sich eine Erhöhung der Entnahme aus dem öffentlichen Netz aus der geringeren Erzeugung aus PV-Anlagen hinter den Netzanschlüssen zum öffentlichen Netz (aufgrund weniger Sonnenstunden im Juli 2025 als im Vorjahresmonat).

* Die Regelzone APG umfasst ganz Österreich mit Ausnahme je eines Korridors in Vorarlberg und Tirol.

** Dies ist der Strombezug aus dem öffentlichen Netz (inkl. Netzverluste, ohne Pumpstrom) in der Regelzone APG. Darin ist der Verbrauch, der durch eigenproduzierten PV-Strom gedeckt wird, nicht enthalten.

Über Austrian Power Grid (APG) Als unabhängiger Übertragungsnetzbetreiber verantwortet Austrian Power Grid (APG) die sichere Stromversorgung Österreichs. Mit unserer leistungsstarken und digitalen Strominfrastruktur, sowie der Anwendung von State-of-the-art-Technologien integrieren wir die erneuerbaren Energien und reduzieren somit die Importabhängigkeit, sind Plattform für den Strommarkt, schaffen Zugang zu preisgünstigem Strom und bilden so die Basis für einen versorgungssicheren sowie zukunftsfähigen Wirtschafts- und Lebensstandort. Das APG-Netz erstreckt sich auf einer Trassenlänge von etwa 3.500 km, welches das Unternehmen mit einem Team von rund 1.000 Spezialist:innen betreibt, instand hält und laufend den steigenden Anforderungen der Elektrifizierung von Gesellschaft, Wirtschaft und Industrie anpasst. Über die Steuerzentrale in Wien wird ein Großteil der insgesamt 67 Umspannwerke, die in ganz Österreich verteilt sind, remote betrieben. Auch 2024 lag die Versorgungssicherheit, dank der engagierten Mitarbeiter:innen, bei 99,99 Prozent und somit im weltweiten Spitzenfeld. Unsere Investitionen in Höhe von 630 Millionen Euro 2025 (2024: 440 Mio., 2023: 490 Mio. Euro) sind Wirtschaftsmotor und wesentlicher Baustein für die Erreichung der Energieziele Österreichs. Insgesamt wird APG bis 2034 rund 9 Milliarden Euro in den Netzaus- und Umbau investieren.

APG Infografiken

Hier finden Sie die aktuellen APG-Infografiken zum Download

Rückfragen & Kontakt

Austrian Power Grid AG
Mag. Christoph Schuh, Leitung Corporate Communications & Reputation
Management/Unternehmenssprecher
Telefon: +43 50 320 56230
E-Mail: christoph.schuh@apg.at
Website: https://www.apg.at

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