- 21.08.2025, 08:00:35
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Ernst-Krenek-Preis 2025 geht an Angélica Castelló
Die Komponistin und Klangkünstlerin wird mit einer der höchsten Auszeichnungen der Stadt Wien im Bereich der Musik ausgezeichnet.
Die mexikanisch-österreichische Künstlerin Angélica Castelló, die mit ihrem vielfältigen Werk einen eigenen, kreativen Weg beschreitet, wird mit dem diesjährigen Ernst-Krenek-Preis der Stadt Wien ausgezeichnet. Die feierliche Preisverleihung findet im Rahmen von Wien Modern am 1. November in der Ottakringer Brauerei statt. Nominiert wurde die Komponistin, Blockflötistin, Improvisatorin und Klangkünstlerin von einer unabhängigen Fachjury bestehend aus Rainer Elstner, Susanna Gartmayer, Maria Sommer und Philip Yaeger.
Veronica Kaup-Hasler: „Angélica Castelló – eine vielfältige Persönlichkeit und facettenreiche Künstlerin“
„Angélica Castelló ist Musikerin und Performerin mit internationalem Netzwerk, Universitätslehrende mit Strahlkraft, Entwicklerin von innovativen Konzertformaten und international gefragte Komponistin. Mit ihrer Kreativität und ihrem mutigen, experimentellen Ansatz – etwa durch Kombinationen, Überlagerungen, Verwebungen und interdisziplinären Anleihen – schafft die Künstlerin vielschichtige und wegweisende Arbeiten, die das Publikum einladen, in ihr Werk einzutauchen. Ich gratuliere Angélica Castelló sehr herzlich zu diesem verdienten Preis und bin überzeugt, dass sie mit ihrer unverwechselbaren künstlerischen Handschrift auch künftig die zeitgenössische Musiklandschaft prägen wird“, so die Wiener Stadträtin für Kultur und Wissenschaft Veronica Kaup-Hasler.
Jurybegründung: „Castellós mitreißende künstlerische Energie erschließt musikalische Vielfalt“
„Die Überzeugungskraft, mit der Angélica Castelló eine Fülle an musikalischen Feldern urbar macht, ist von mitreißender artistischer Energie gespeist. Die in Mexiko City geborene und seit 1999 in Wien lebende Künstlerin sammelt schon in ihrer Ausbildungszeit eine große Breite an Einflüssen: Sie studiert am Conservatorio Nacional de México, in Montréal, Amsterdam, Wien und Linz. Ihre musikalischen Performances sind geprägt von der Hinwendung zu Klängen historischer Instrumente, Stimmen, Field Recordings und ‚sonischen objets trouves‘ sowie von Kontinente-umspannenden Kollaborationen. Sie bewegt sich dabei an der Schnittstelle von Musik, Performance und bildender Kunst. Auch mit Radio- und Klangkunst verzeichnet sie internationale Erfolge. Von nachhaltiger Wirkung sind nicht nur ihre Aktivitäten in zahlreichen kollaborativen Ensembles, sondern auch ihre Lehrtätigkeit und nicht zuletzt ihr Gründerinnengeist: 2004 startet sie die Reihe "Neue Musik in St. Ruprecht”. Castello bringt damit experimentelle Klänge in Wiens älteste Kirche. Sie organisiert hunderte Konzerte und Events (2015 übergibt sie die Veranstaltungsreihe an ein neues Kurator*innenteam). Elektroakustische Experimente bilden den klangästhetischen Kern ihrer kompositorischen Arbeit, die auch gewichtige Aufträge großer internationaler Ensembles, Orchester und Solist*innen umfasst.“
Zur Biografie von Angélica Castelló
Angélica Castelló (Mexico 1972) ist eine mexikanisch-österreichische Komponistin, Blockflötistin, Improvisatorin, Klangkünstlerin und Magnetbandweberin – eine Tätigkeit, die metaphorisch und praktisch ihre gesamte Praxis umfasst. Sie studierte Musik in Mexiko-Stadt, Montreal, Amsterdam, Linz und Wien, wo sie seit 1999 lebt. Sie hat einen Master-Abschluss in Komposition. Seit 2019 ist Castelló Mitglied des mexikanischen Sistema Nacional de Creadores de Arte. Außerdem erhielt sie dreimal das Stipendium des österreichischen Bundesministeriums für Kunst und Kultur (2011, 2016, 2021) und wurde 2014 mit dem österreichischen Staatspreis „Outstanding Artist Award“ ausgezeichnet.
Angélica Castelló tritt sowohl als Solistin wie auch in verschiedenen internationalen Kooperationen auf. Als Komponistin arbeitete sie unter anderem mit dem ORF Radio-Symphonieorchester Wien, dem Baltimore Symphony Orchestra, PHACE, dem Ictus Ensemble, dem Ensemble Reconsil, dem Koehne Quartett und dem Cikada Ensemble zusammen. Ihre Faszination für sogenannte veraltete Geräte – Tonbänder, Kassetten, Radios, Tonbandgeräte – entfaltet sich in der Erforschung digitaler Bereiche: Lo-Fi- und Hi-Fi-Texturen, synthetische und aufgezeichnete Klänge, Feldaufnahmen und die Verwendung ihrer Paetzold-Blockflöten sowie ihrer eigenen Stimme – Aufnehmen als Akt des Verflechtens von Erinnerungen (lat. recordare). Diese elektronischen Welten übersetzt sie wiederum in eine instrumentale Ebene.
Als Lehrende ist sie an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien tätig.
Der Ernst-Krenek-Preis der Stadt Wien
Der Ernst-Krenek-Preis ist eine der höchsten Auszeichnungen der Stadt Wien im Bereich der Musik. Anlässlich des 85. Geburtstags des Wiener Komponisten Ernst Krenek gestiftet, wird der Preis biennal als Würdigung für Komponist*innen oder Musikschriftsteller*innen verliehen – seit dem Jahr 2024 alternierend mit dem Arnold Schönberg-Preis der Stadt Wien, der anlässlich des 150. Geburtstags der bedeutenden Musikerpersönlichkeit Arnold Schönberg ins Leben gerufen wurde. Beide Auszeichnungen würdigen das bisherige künstlerische Lebenswerk, sind mit jeweils Ꞓ 10.000 datiert und werden aufgrund des Vorschlags einer unabhängigen Fachjury zuerkannt und von der amtsführenden Stadträtin/dem amtsführenden Stadtrat verliehen.
Den Ernst-Krenek-Preis der Stadt Wien wurde u. a. an Matthias Kranebitter (2022), Thomas Wally (2020), Pia Palme (2016), Olga Neuwirth (2000) und Georg Friedrich Haas (1998) verliehen.
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Mag.a Isabella Cseri
Mediensprecherin StRin Mag.a Veronica Kaup-Hasler
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