• 20.08.2025, 12:59:02
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Schallmeiner/Grüne: Reduktion der Notarztstützpunkte in NÖ macht Novelle des Sanitätergesetzes noch dringender

Wien (OTS) - 

Der Gesundheitssprecher der Grünen, Ralph Schallmeiner, nimmt die heute bekannt gewordene endgültige Entscheidung, in Niederösterreich elf Notarztstützpunkte bis 2027 zu schließen, zum Anlass, um eine rasche und umfassende Novelle des Sanitätergesetzes (SanG) einzufordern. Unter der Ägide von Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) wurde bereits ein breiter Evaluierungsprozess gestartet, um die notwendigen Modernisierungsschritte im Rettungswesen vorzubereiten.

„Die Novelle des Sanitätergesetzes braucht jetzt höchste Priorität. Es ist unverständlich, wie hier einzelne Bundesländer und auch einzelne Träger derart bremsen, anstatt endlich Professionalisierungsschritte im Rettungswesen umzusetzen“, sagt Schallmeiner und weiter: „Noch dazu liegen zwei sehr gute Vorschläge – einer vom Arbeiter-Samariter-Bund und einer vom trägerunabhängigen Bundesverband Rettungsdienste (BVRD) – längst am Tisch. Beide orientieren sich an den realen Herausforderungen und schaffen eine moderne Struktur, ohne die wichtige Rolle der Freiwilligen im Rettungswesen zu gefährden.“

Die geplante Reduktion der Notarztstützpunkte zeigt laut Schallmeiner, wie dringend Österreich eine neue, professionelle Ebene im Rettungswesen braucht:
„Wir brauchen künftig 3.500 bis 4.000 entsprechend ausgebildete Notfallsanitäter:innen mit erweiterten Kompetenzen, um in Notfällen schneller und umfassender helfen zu können. Das ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit, wenn wir die Versorgungssicherheit gewährleisten wollen.“

Die aktuellen Entwicklungen in Niederösterreich sind symptomatisch für die Herausforderungen, die alle Bundesländer betreffen: Pensionierungen, fehlender Nachwuchs bei Notärzt:innen und steigende Anforderungen an die Notfallversorgung erfordern einen Paradigmenwechsel. Die geplante Novelle des SanG müsse deshalb dringend die rechtlichen Rahmenbedingungen schaffen, um klar definierte erweiterte Kompetenzen für Notfallsanitäter:innen zu ermöglichen.

Schallmeiner betont außerdem die internationale Dimension:
„Österreich ist inzwischen von Ländern umgeben, in denen die höchste Ausbildungsstufe für Notfallsanitäter:innen mindestens drei Jahre dauert – etwa in Deutschland, der Schweiz oder Tschechien. Diese Länder haben ihre Rettungsstrukturen längst an moderne Anforderungen angepasst. Wir riskieren, dass Österreich im Notfallwesen den Anschluss verliert, wenn wir nicht jetzt handeln.“

Eine umfassende dreijährige Ausbildung sei entscheidend, um Notfallsanitäter:innen mit zusätzlichen Kompetenzen auszustatten – beispielsweise bei Medikamentengabe, invasiven Maßnahmen oder erweiterten diagnostischen Entscheidungen. „Davon profitieren nicht nur die Patient:innen, sondern auch die Ärzt:innen, die dadurch gezielter eingesetzt werden können“, hält Schallmeiner fest und appelliert an alle Systempartner, die überfällige Novelle des SanG aktiv voranzutreiben.

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