- 19.08.2025, 09:31:32
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Gaál / Holzleitner: „Nichts ist O.K. bei K.O.-Tropfen!“: Awareness-Kampagne in Wiener Clubs und Lokalen
Eine Einladung auf ein Getränk an der Bar – und plötzlich wird es schwarz vor den Augen. Das aufregende erste Treffen mit dem Online-Date– und nach dem Cocktail setzt Kopfweh und starke Müdigkeit ein. Eine WG-Party mit guter Stimmung mit Freund*innen und einem Flirt mit einem neuen Bekannten - von einem Moment auf den anderen lässt die Aufmerksamkeit nach, alles verschwimmt vor den Augen.
Wie handle ich richtig, wenn ich mitbekomme, dass jemandem K.O.-Tropfen ins Getränk gemischt werden oder wenn ich selbst vermute, dass mir jemand K.O.-Mittel gegeben hat?
„Nichts ist O.K. bei K.O.-Tropfen’ diese klare Botschaft soll aufrütteln – und dazu aufrufen, hinzuschauen, zu handeln und zu helfen! Eine gefährliche Eigenschaft von K.O.-Tropfen ist es, dass man sie nicht riecht und schmeckt. Umso wichtiger ist es, auf das eigene Getränk – und auf andere – aufzupassen und zu handeln! Zivilcourage heißt hinzuschauen! Die Mitarbeiterinnen des Frauennotrufs sind immer für Betroffene da – genauso wie für Zeuginnen und Zeugen, die helfen wollen. Die Wiener Clubszene ist hier ein starker Partner, wenn es darum geht möglichst sicheres feiern zu unterstützen. Mit dem neuen Wiener Veranstaltungsgesetz wird garantiert sein, dass zukünftig geschultes Personal vor Ort ist und weiß, was im Fall der Fälle zu tun ist“, so Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaál. Und: „Bei der großen Frauenbefragung ,Wien, wie sie will‘ war Gewaltschutz ein wichtiges Thema für die Wienerinnen. Klar ist: Gewalt gegen Frauen hat in unserer Stadt keinen Platz. Damit sich alle Wienerinnen und Wiener in unserer Stadt sicher und wohlfühlen“, so Gaál.
Bundesministerin für Frauen, Wissenschaft und Forschung Eva-Maria Holzleitner: „Wien zeigt mit dieser Kampagne eindrucksvoll, was möglich ist, wenn alle an einem Strang ziehen: Gemeinsam mit Clubs, Lokalen und Zivilgesellschaft konkrete Maßnahmen zu setzen, damit sich Frauen beim Ausgehen sicher fühlen können. Dass die Stadt Wien hier so starke Akzente setzt ist vorbildlich. Aber Gewaltprävention darf nicht an Stadt- oder Landesgrenzen enden – deshalb setzen wir auf Bundesebene mit einer Informationsoffensive an, um das Bewusstsein in ganz Österreich zu schärfen.“
„Nichts ist O.K. bei K.O.-Tropfen!“:
Die Kampagne „Nichts ist O.K. bei K.O.-Tropfen“.“ der Stadt Wien ruft zu Aufmerksamkeit und Zivilcourage auf und klärt darüber auf, was K.O.-Mittel sind, wie man sich vor ihnen schützen kann und was man tun kann, wenn man vermutet, dass jemand Opfer von K.O.-Tropfen geworden ist. Der 24-h Frauennotruf gibt unter 01/71719 Auskunft. Wichtig ist: Bei Gefahr immer die Polizei unter 133 rufen!
Die Kampagne macht mittels Freecards, Plakaten online und in Print sowie Getränkeschutzdeckeln auf das wichtige Thema aufmerksam.
Die wichtigsten Informationen gibt es jetzt auch in einem neu gestalteten Folder nachzuschauen bzw. finden sich alle Informationen unter: wien.gv.at/gewaltschutz
Bei K.O.-Mittel-Fällen sind die Zahlen in den vergangenen beiden Jahren stabil geblieben: 2024 gab es wie schon 2023 neuerlich rund 80 Anfragen zu K.O.-Mittel-Verdachtsfällen, 2022 waren es rund 70 Beratungen, 2021 waren es rund 40 und 2020 waren es 20 Fälle – wobei die Dunkelziffer bei dieser Straftat ungleich höher ist. Im Schnitt liegt die Zahl derzeit bei etwa sechs Beratungen pro Monat zum Thema.
K.O.-Mittel machen manipulierbar und wehrlos. Sie werden häufig gezielt als Instrument sexualisierter Gewaltausübung eingesetzt. Die Schuld an dieser Straftat liegt immer beim Täter, nie beim Opfer. Das Verhalten des Täters kann häufig nicht beeinflusst werden, daher ist es wichtig, zu wissen, wie man sich schützen kann.
Verdacht auf K.O.-Tropfen: Was tun?
Grundsätzlich sollte man Getränke nie unbeaufsichtigt lassen, Freund*innen sollten immer gegenseitig aufpassen. Ganz wichtig ist es, dem eigenen Instinkt zu vertrauen – die Party etwa in Begleitung von Freund*innen zu verlassen, wenn man sich nicht wohl fühlt.
Bei plötzlichem Schwindel, Übelkeit oder einer unbekannten, enthemmenden Wirkung sollte sich die betroffene Person an eine Vertrauensperson oder an das Barpersonal wenden. Im Zweifelsfall nicht zögern, die Polizei unter 133 zu rufen!
Da das Nachweisfenster je nach eingesetzter Substanz klein ist, sollten Betroffene so rasch wie möglich in ein Krankenhaus, wie etwas das AKH, Klinik Ottakring oder in die Untersuchungsstelle für Gewaltbetroffene (Kontaktaufnahme unter +43 (0)1 40160 - 35700), fahren. Wichtig ist eine rasche Probenahme von Blut und Harn und die damit in Zusammenhang stehende Dokumentation. Auch wenn sich jemand noch nicht zu einer Anzeige entschieden hat, ist es vorerst wichtig für ein allfälliges Strafverfahren, Proben, Befunde und Fotos von Verletzungen zu sichern.
Zeug*innen können durch Zivilcourage den Einsatz von K.O.-Mitteln verhindern oder mögliche negative Folgen für Betroffene mildern. Wer verdächtige Personen beobachtet, die anderen etwas ins Trinkglas geben, sollte die betroffene Person umgehend informieren, das Getränk am besten ausschütten und auch andere Personen darauf aufmerksam machen. Auch das Barpersonal bzw. die Polizei sollte sofort verständigt werden. Zeug*innen können außerdem helfen, wenn sie die betroffene Person sicher nach Hause oder ins Krankenhaus begleiten.
Weiterführende Informationen:
Beratung zum Thema K.O.-Tropfen gibt es unter 01/71719 beim 24-Stunden Frauennotruf. Das Frauennotruf-Team ist von 0 bis 24 Uhr erreichbar: 01/71719, frauennotruf@wien.at; www.frauennotruf.wien.at
Alle Infos und Sujets zur Kampagne unter: www.wien.gv.at/gewaltschutz
Zivilcourage-Folder unter: https://www.wien.gv.at/menschen/frauen/pdf/folder-zivilcourage-2021.pdf / Schluss
Rückfragen & Kontakt
Stephan Grundei
Mediensprecher Vizebürgermeisterin Kathrin Gaal
Tel.: 0676/8118 98057
E-Mail: stephan.grundei@wien.gv.at
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