- 15.08.2025, 13:20:02
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Totschnig bedauert gescheiterte Verhandlungen - Keine Einigung auf internationales Plastikabkommen
Verhandlungen in Genf offiziell ohne Ergebnis beendet
Trotz intensiver Gespräche bis spät in die Nacht ist es in Genf nicht gelungen, ein internationales Plastikabkommen zu beschließen. Damit gehen die mehrjährigen Verhandlungen erneut in die Verlängerung. „Die Plastikverschmutzung ist ein globales Problem und braucht daher auch globale Lösungen. Um der Plastikverschmutzung tatsächlich Herr zu werden, brauchen wir dringend ein globales Abkommen, das verbindliche Maßnahmen entlang des gesamten Lebenszyklus von Plastik ermöglicht. Ich bedaure sehr, dass der Mut gefehlt hat, die entscheidenden Bekenntnisse zu machen“, erklärt Umweltminister Norbert Totschnig.
Insbesondere erdölproduzierende Länder hatten sich gegen verbindliche Regelungen ausgesprochen, da sie einen wichtigen Absatzmarkt in Gefahr sehen. Für Österreich und die EU war während des gesamten Prozesses zentral, dass das Abkommen den gesamten Lebenszyklus von Plastik umfasst – von der Produktion und dem Design über Wiederverwendung und Recycling bis hin zur Entsorgung. Österreich setzte sich darüber hinaus für ein Auslaufen vermeidbarer Plastikprodukte ein, die in der Plastikproduktion Verwendung finden.
„Auch wenn wir nun kein internationales Plastikabkommen haben, so wird sich Österreich auch weiterhin für die Reduktion von Plastikabfall einsetzen. Das beginnt schon damit, dass wir in Österreich auf nachhaltige Werkstoffe bauen und uns für eine starke Bioökonomie einsetzen“, ergänzt Totschnig.
An den Verhandlungen nahmen rund 3.700 Delegierte aus 180 Staaten sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Privatsektor und internationalen Organisationen teil.
Hintergrund
Die weltweite Kunststoffproduktion lag im Jahr 2019 bei rund 460 Millionen Tonnen und könnte sich ohne wirksame Gegenmaßnahmen bis 2060 voraussichtlich verdreifachen. Derzeit werden global weniger als zehn Prozent der Kunststoffabfälle recycelt, während der Großteil deponiert, verbrannt oder in die Umwelt gelangt. Prognosen zufolge würde ohne ein entschlossenes Gegensteuern die Kunststoffproduktion bis 2040 um 70 Prozent steigen, der Verbrauch ebenso um 70 Prozent zunehmen und sich die Verschmutzung der Gewässer verdoppeln.
Kurzlebige Produkte – insbesondere Verpackungen – machen dabei rund 42 Prozent des weltweiten Plastikabfalls aus. Fachleute gehen jedoch davon aus, dass umfassende Maßnahmen entlang des gesamten Lebenszyklus von Kunststoffen die Plastikverschmutzung in einigen Regionen bis 2050 um bis zu 97 Prozent verringern könnten.
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