- 14.08.2025, 08:00:33
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Vorsicht beim Verzehr selbst gesammelter Pilze
Gesundheitsministerium und Vergiftungsinformationszentrale warnen vor Vergiftungsgefahr
Die Pilzsaison ist bereits in vollem Gange und mit ihr steigt auch die Zahl der Anfragen bei der Vergiftungsinformationszentrale. Nach einer regenreichen Periode sprießen derzeit besonders viele Pilze in Österreichs Wäldern. Doch die Freude am Sammeln kann schnell gefährlich werden. Gesundheitsministerin Korinna Schumann appelliert daher eindringlich an alle Schwammerlfans: „Die Natur bietet uns viele wertvolle Lebensmittel, doch gerade beim Pilzesammeln ist Vorsicht geboten. Jedes Jahr kommt es zu schweren Vergiftungen, weil giftige Pilze mit essbaren verwechselt werden. Daher gilt: Im Zweifel lieber verzichten, als die Gesundheit aufs Spiel zu setzen. Nutzen Sie die Angebote zur Pilzbestimmung und informieren Sie sich gut, denn Prävention ist der beste Schutz.“
Dieser Aufruf wird auch von der bei der Gesundheit Österreich GmbH angesiedelten Vergiftungsinformationszentrale (VIZ) unterstützt: „Je nach Wetterlage erhalten wir jährlich bis zu 800 Anfragen wegen Beschwerden nach dem Verzehr von Pilzen“, erklärt Tara Arif von der VIZ: „Die meisten Anrufe erreichen uns im August und September, dann sind die Pilzsammler besonders aktiv.“ Im Oktober 2024 wurde mit fast 400 Anfragen ein Rekord verzeichnet und das ohne Berücksichtigung von Fällen, in denen Pilze absichtlich zur Erzeugung von Rauschzuständen konsumiert wurden. Kollege Dieter Genser warnt: „Leider kommt es immer wieder zu Todesfällen nach dem Verzehr selbst gesammelter Pilze. Besonders gefährlich ist der Knollenblätterpilz. Hier kann bereits ein einziger Pilz ausreichen, um durch Leberversagen tödlich zu wirken.“
Pilzkurse und professionelle Pilzbestimmungen durch das Marktamt
Die größte Gefahr besteht, wenn unerfahrene Personen Pilze sammeln und essen. Die Verwendung von Apps zur Pilzbestimmung ist nicht zuverlässig. Wer Pilze verzehren möchte, sollte entweder über fundiertes Wissen verfügen oder die Pilze von Expert:innen bestimmen lassen. Die Österreichische Mykologische Gesellschaft bietet regelmäßig Pilzkurse an und in vielen Gemeinden besteht die Möglichkeit der professionellen Pilzbestimmungen durch das Marktamt.
Die häufigsten Beschwerden nach dem Verzehr von Pilzen sind: Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall. Diese Symptome können so stark ausgeprägt sein, dass eine stationäre Behandlung notwendig wird. Besonders tückisch auch hier wieder der Knollenblätterpilz: Die Beschwerden treten oft erst nach mehreren Stunden auf, gefolgt von einer scheinbaren Besserung bevor schwere Leber- und Nierenschäden einsetzen. Auch andere Pilzarten wie bestimmte Cortinariusarten („Raukopf“) können gefährlich sein. Sie können mit Eierschwammerln verwechselt werden und zu Nierenschäden führen, die sogar eine Dialyse erforderlich machen. Der Pantherpilz, leicht mit dem Perlpilz zu verwechseln, kann neurologische Symptome wie Muskelzuckungen, Krämpfe und Bewusstseinsstörungen auslösen.
Doch selbst essbare Pilze können Beschwerden verursachen, etwa bei Personen, die ballaststoffreiche Ernährung nicht gewohnt sind. Besonders kleine Kinder sind anfällig für Verdauungsprobleme nach Pilzverzehr.
Was tun im Verdachtsfall?
Die Vergiftungsinformationszentrale bietet unter gesundheit.gv.at wichtige Hinweise zur optimalen Beratung bei Pilzvergiftungen. Im Vergiftungsfall können Fotos der gesammelten Pilze – mit Angabe des Fundorts – an die VIZ übermittelt und von dort an Pilzexpert:innen zur Bestimmung weitergeleitet werden. Die Vergiftungsinformationszentrale ist unter +43 1 406 43 43 für Notfälle rund um die Uhr besetzt.
Tipps zum sicheren Umgang mit Pilzen finden Sie auf dem Gesundheitsportal unter: gesundheit.gv.at/krankheiten/verdauung/lebensmittelinfektion/pilzvergiftung-vorbeugen.html
Rückfragehinweise
Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und
Konsumentenschutz (BMASGPK)
E-Mail: pressesprecher@sozialministerium.gv.at
Website: https://sozialministerium.gv.at
Gesundheit Österreich GmbH
Christoph Ertl
Telefon: 0676848191407
E-Mail: christoph.ertl@goeg.at
Website: https://www.goeg.at
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Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und
Konsumentenschutz (BMASGPK)
E-Mail: pressesprecher@sozialministerium.gv.at
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