- 13.08.2025, 14:24:33
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ÖGB-Kemperle: „Pension Overshoot Day“ ist ein Sommerloch-Mythos
Realität am Arbeitsmarkt wird ignoriert, kritisiert ÖGB-Bundespensionist:innenvorsitzende des Gewerkschaftsbundes
Einmal im Jahr, heuer am 12. August, rufen wirtschaftsnahe Vertreter:innen den fake „Pension Overshoot Day“ aus - ein Begriff, der vor allem mediale Aufmerksamkeit im Sommerloch bringen soll. „Die dahinterstehenden Forderungen nach einem höheren Pensionsantrittsalter werden dadurch nicht wahrer. Sie basieren weder auf sachlichen Fakten noch auf der Realität am Arbeitsmarkt“, betont Monika Kemperle, Bundespensionist:innenvorsitzende des ÖGB.
„Bereits jetzt gehen viele Menschen gesundheitlich angeschlagen in Pension. Eine weitere Anhebung würde bedeuten, dass sie ihre verdiente Pension gar nicht mehr oder nur krank erleben“, so Kemperle. Besonders alarmierend: Ein Drittel der Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten stellt überhaupt keine Arbeitnehmer:innen über 60 ein.
„In dieser Arbeitsmarktrealität das gesetzliche Pensionsalter anheben zu wollen, führt zu mehr Altersarmut, längerer Arbeitslosigkeit und schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen“, warnt Kemperle.
Der sogenannte „Pension Overshoot Day“ suggeriert, dass nach diesem Datum Pensionen nur noch aus Steuermitteln bezahlt werden. „Tatsächlich werden Pensionen aus den gemeinsamen Sozialversicherungstöpfen finanziert – und das System ist stabil“, erklärt Kemperle. Hier wäre es viel wichtiger, sich an der Realität zu orientieren. Ein Beispiel dafür ist der reale existierende Equal-Pension-Day.
„Wer jahrzehntelang gearbeitet hat, hat ein Recht darauf, auch etwas vom Leben nach dem Job zu haben – nicht erst dann in Pension zu gehen, wenn der Körper nicht mehr kann“, stellt Kemperle klar. „Die Verantwortung liegt ganz klar bei den Unternehmen”, so die Gewerkschafterin abschließend.
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