• 13.08.2025, 14:05:03
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Zu heiß im Salon: Gewerkschaft vida fordert besseren Hitzeschutz für Friseur:innen

Auch Friseur:innen arbeiten im Sommer bei Temperaturen, die schnell zur körperlichen und mentalen Belastungsprobe werden können

Wien. (OTS) - 

Die Sommerhitze macht vielen Berufsgruppen zu schaffen – nicht nur auf Baustellen. Was viele übersehen, wenn im August die Außentemperatur über 30 Grad erreicht, wird die Arbeit auch für Friseur:innen zur Belastungsprobe, macht die Gewerkschaft vida aufmerksam. Föhn, Glätteisen und warme Wasserdämpfe heizen die Luft zusätzlich auf. Oft fehlt es an Klimaanlagen oder ausreichender Belüftung. Dazu kommen chemische Gerüche von Haarfärbemitteln. Die Folge: angeschwollene Hände, geschwollene Knöchel, Kreislaufprobleme, Erschöpfung – und Konzentrationsschwierigkeiten bei feinmotorischen Arbeiten.

Tanja Niedermaier leitet den von vida und AK Wien über ihren Fachausschuss geführten Ausbildungsbetrieb „New Talents Studio“ im 10. Wiener Gemeindebezirk. Das Studio ist ein modernen und zeitgemäßen Ausbildungssalon für Friseur:innen, Kosmetiker:innen und Fußpfleger:innen. Nach jahrelanger Erfahrung und aus vielen Erzählungen von Beschäftigten kennt Niedermaier die Herausforderungen in der Branche: „Gerade an heißen Tagen stoßen viele an ihre Grenzen – auch wenn man es uns nicht immer anmerkt.“

Hitze als Stressfaktor

Nur körperlich, auch emotional ist die Belastung spürbar. Die Stimmung kippt schneller, die Geduld sinkt – auch unter Kolleg:innen. Beim Friseurhandwerk kommt es auf haargenaue Schnitte an. Wenn kleine Fehler passieren, sind nicht nur Kund:innen, sondern auch die Beschäftigten unzufrieden. „Die Hitze stresst. Und wir arbeiten mit Menschen, da muss jeder Handgriff sitzen“, sagt Niedermaier. Die Niederösterreicherin, die ihren Beruf, den sie schon seit 27 Jahren ausübt, liebt, plädiert dafür, dass Hitzeschutz genauso ernst genommen wird wie Hygienevorschriften oder andere Arbeitsschutzmaßnahmen. Denn: „Auch in der Friseurbranche arbeiten Menschen – und keine Maschinen“.

Kein gesetzliches Hitzefrei

Ein generelles „Hitzefrei“ gibt es in Österreich nicht. Beschäftigte am Bau können vom Arbeitgeber ab 32,5 Grad im Schatten frei bekommen. In diesem Fall erhalten die Arbeiter:innen weiterhin 60 Prozent des Lohns. 2026 soll eine Verordnung kommen, die für Berufe im Freien etwa einen verpflichtenden Hitzeschutzplan ab 30 Grad vorsieht. Aktuell ist eine solche Hitzeschutzverordnung in Begutachtung. Für Friseur:innen und andere hitzebelastete Berufe in Innenräumen fehlen solche Regelungen. Doch auch hier braucht es Schutzmaßnahmen, so die Gewerkschaft.

vida-Forderungen für mehr Hitzeschutz

Um die Arbeitsbedingungen bei hohen Temperaturen zu verbessern, fordert die Gewerkschaft vida:

  • Bessere Kühlung und Belüftung in Salons

  • Flexible Pausenregelungen, um ausreichend trinken zu können

  • Kühle Rückzugsorte für kurze Erholungsphasen

  • Mehr Verständnis und Sensibilität für die Belastung durch Hitze

  • Hitzeschutz als fester Bestandteil des Arbeitsschutzes

Rückfragen für Medien:

Gewerkschaft vida/Öffentlichkeitsarbeit

Tel.: +436646145733

E-Mail: presse@vida.at

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