- 13.08.2025, 09:42:33
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Grüne Wien/Wirnsberger ad Altkleidercontainer: Echte Nachhaltigkeit statt fragwürdiger Praktiken
Grüne kritisieren intransparentes System bei Kleidercontainern und fordern Ausbau der städtischen Altkleidersammlung
Die grüne Sprecherin für Umwelt und Entwicklungszusammenarbeit, Tina Wirnsberger, übt scharfe Kritik an der derzeitigen Praxis rund um Altkleidercontainer in Wien: "Was nach Wohltätigkeit aussieht, ist in Wahrheit oft ein profitables Geschäftsmodell mit zweifelhaftem ökologischen und sozialen Nutzen. Wien braucht ein transparentes, ökologisch sinnvolles und sozial gerechtes Altkleidersystem – keine gewinnorientierte Schattenwirtschaft auf Kosten der Umwelt und des Globalen Südens“, so Wirnsberger, und weiter: „Das kann nur gelingen, wenn die Stadt Wien die Sammlung, Sortierung und Weiterverwertung der Altkleider selbst in die Hand nimmt und das System der MA48 ausbaut.“ Die Grünen kündigen in diesem Zusammenhang eine schriftliche Anfrage an den zuständigen Stadtrat Jürgen Czernohorsky an.
Laut aktuellen Berichten von Südwind und Greenpeace führt die Praxis des Altkleiderexports insbesondere in afrikanische Länder zu massiven Problemen vor Ort: Große Teile der gelieferten Kleidung sind unbrauchbar und enden als Müll auf lokalen Deponien, die mittlerweile eine ausufernde Umweltbelastung sind. Dies bestätigt auch eine Studie des Umweltbundesamts (2022). Zudem schwächt die Konkurrenz durch billige Second-Hand-Kleidung aus Europa die lokale Textilindustrie. „Wer glaubt, mit einer Kleiderspende Gutes zu tun, unterstützt unter Umständen unwissentlich ein System, das Umweltzerstörung exportiert“, so Wirnsberger.
Öffentlicher Raum keine billige Infrastruktur für gewinnorientierte Unternehmen
Besonders die beiden großen Betreiber HUMANA und Öpula stehen regelmäßig in Kritik. Unter dem Deckmantel karitativer Zwecke scheinen sie zunehmend wie kommerzielle Textilverwerter zu agieren. „Nur ein Bruchteil der gespendeten Kleidung landet tatsächlich bei Bedürftigen oder im karitativen Verkauf in Wien. Der Rest wird mit enormen ökologischen Folgen im EU-Ausland aussortiert, verbrannt oder landet als Müll in Ländern des Globalen Südens“, kritisiert Wirnsberger.
Die Konkurrenz zwischen HUMANA und Öpula führt auch regelmäßig zu juristischen Auseinandersetzungen. Öpula verklagte auch die Caritas postwendend, nachdem diese 2014 die Zusammenarbeit mit dem Großbetreiber beendete. „Das ist kein Zeichen für ein funktionierendes, gemeinwohlorientiertes System, sondern vielmehr der Kampf um profitable Marktanteile“, so Wirnsberger.
Hinzu kommt ein weiteres Problem: Die oft überfüllten Container werden häufig durchwühlt. Zurück bleiben vermüllte Straßen, ein zunehmendes Ärgernis für Anrainer:innen. „Die Stadt Wien muss hier die Betreiber in die Pflicht nehmen. Der öffentliche Raum ist Gemeingut, keine billige Infrastruktur für gewinnorientierte Unternehmen“, so Wirnsberger abschließend.
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