- 12.08.2025, 09:30:33
- /
- OTS0033
Die Wiener Naturdenkmäler - Besonderheiten von anno dazumal
Monumente „Made by Nature“
Wer offenen Auges durch Wien geht, kommt an zahlreichen Denkmälern vorbei. Doch nicht alle sind aus Stein gemeißelt oder aus Formen geschlagen worden. Mehr als 400 Denkmale in Wien hat die größte Künstlerin, die Natur, hervorgebracht. Solche Naturdenkmäler finden sich in allen Wiener Bezirken.
Eine übersichtliche Auflistung gibt es im Wiener Stadtplan oder auf der Seite der Stadt Wien - Umweltschutz. Wir laden Sie ein, die Natur-Monumente in der Nähe bei einem Spaziergang zu erkunden. Die meisten Wiener Naturdenkmäler sind mit Tafeln als solche gekennzeichnet und leicht zu erkennen.
Hier geht`s zu den Wiener Naturdenkmälern
- im Stadtplan mit Objektsuche: www.umweltschutz.wien.gv.at/umweltgut.
- Zu allgemeine Infos: www.umweltschutz.wien.gv.at/naturschutz/gebiet/naturdenkmaeler
Was ein Naturdenkmal ausmacht
Naturdenkmäler sind einzelne Bäume, Baumgruppen oder Alleen, Gewässer, Gesteinsformationen oder sonstige landschaftsprägende, seltene oder geschichtsträchtige natürliche Formationen. Die Gebilde werden von der Wiener Naturschutzbehörde per Bescheid zum Naturdenkmal (ND) erklärt - und das bereits seit beinahe 100 Jahren.
Viele Naturdenkmale beeindrucken durch ihr Alter, ihre Erscheinungsform oder durch ihre kulturelle oder wissenschaftliche Bedeutung. Das Mauthnerwasser im Prater (ND 646) etwa ist mitsamt seiner Vegetation ein Relikt alter Aubestände. In der Kahlenberger Straße lässt sich der Stand des Meeresspiegels aus früherer Zeit ablesen (ND 762). Die historische Fassadenbegrünung an der Akademie der bildenden Künste in Wien 2 (ND 857) ist eben so alt wie das rund um 1900 entstandene Gebäude. Der Judasbaum im Innenhof des Alten AKH im 9. Bezirk (ND 769) ist in unseren Breiten eine Rarität und besticht durch seinen imposanten Strauchaustrieb und die violette Blütenpracht. Der „Versteinerte Wald von Nachod“ im Burggarten ist ein Fossil aus rund 280 Millionen Jahren alten Nadelbäumen (ND 862). Den bislang einzigen freiliegenden historischen Gesteinsuntergrund in der Innenstadt Wiens findet man im 9. Bezirk, in der Prechtlgasse (ND 859).
Naturdenkmäler sind gesetzlich geschützt, die Eigentümer*innen zu Pflege- und Erhaltungsmaßnahmen verpflichtet. Vorhaben, die ein Naturdenkmal gefährden können, sind grundsätzlich unzulässig, jedenfalls aber bewilligungspflichtig. Fragen dazu beantwortet die Stadt Wien-Umweltschutz gerne!
Zu besichtigen ohne Eintrittskarte
Könnten Naturdenkmäler reden, hätten viele davon Anekdoten von früher zu berichten.
Die Mozart-Platane am Rennweg in Landstraße soll schon zu Lebzeiten des Künstlers bestanden haben, als dieser im benachbarten Haus Klavierunterricht erteilte (ND 9).
Die Lueger-Platane (ND 756) in der Innenstadt wurde erst nach dem Tod des ehemaligen Wiener Bürgermeisters gepflanzt, im Jahr 1928 nach der Enthüllung des Denkmals. Noch ein Wiener Bürgermeister, noch eine Platane: Karl Seitz soll diese „An der unteren Alten Donau“ während seiner Amtszeit 1929 selbst eingesetzt haben (ND 850). Der Weiße Maulbeerbaum in der Weißgerberlände (ND 548) zeugt noch von der Seidenproduktion in Wiener Vororten im 18. Jahrhundert. Die Bäume wurden als Futterpflanzen für die Seidenraupen genutzt.
Nicht nur das Alter macht ein Naturdenkmal aus, der Schutzgrund kann auch ein besonderer Lebensraum für seltene Arten sein. Auf der Salzwiese in Penzing (ND 719) wächst die Sibirische Schwertlilie, beim Tümpelbereich tummeln sich Feuersalamander und Zauneidechsen. Der Goldberg in Favoriten (ND 795) beherbergt streng geschützten Ziesel, am Stammersdorfer Friedhof (ND 757) findet die Waldohreule ein ruhiges Plätzchen.
Nicht alle Naturdenkmäler sind öffentlich zugänglich, einige stehen in privaten Innenhöfen oder in Gärten. Eine Vielzahl kann aber jederzeit besucht werden und bietet einen besonderen, vielleicht sogar neuen Blick auf die „alte“ Natur in Wien.
Pressebilder zu dieser Aussendung sind in Kürze unter https://presse.wien.gv.at/bilder abrufbar. (Schluss)
Rückfragen & Kontakt
Silvia Kubu
Stadt Wien-Umweltschutz
Telefon: 01 4000 73426
E-Mail: silvia.kubu@wien.gv.at
Website: https://www.umweltschutz.wien.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NRK