- 11.08.2025, 18:53:33
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Junge Industrie: Pension Overshoot Day überschattet Tag der Jugend – Pensionserhöhungen sofort stoppen
Ab heute zahlt nur mehr der Steuerzahler 230 Millionen Euro pro Tag für das Pensionssystem – für die jungen Menschen wird sich das nicht mehr ausgehen.
Der 12. August ist ein doppelt bitteres Datum für Österreich: Der Pension Overshoot Day – der Tag, an dem sämtliche laufende Einnahmen für das Pensionssystem aufgebraucht sind – fällt auf den Tag der Jugend. Ab morgen wird die Finanzierung unserer Pensionen ausschließlich durch Steuergelder gedeckt. Draufzahlen wird die nächste Generation.
„Das bedeutet im Klartext: Würde man sich rein auf die Pensionsversicherungen verlassen, gäbe es ab dem 13. August keine einzige Pensionszahlung mehr. Dass wir in einem der wohlhabendsten Länder der Welt ein derart instabiles System weiter mit Vollgas gegen die Wand fahren, ist unverständlich“, kritisiert Julia Aichhorn, Bundesvorsitzende der Jungen Industrie. „Es ist ein Schlag ins Gesicht der Jugend, die heute arbeiten, einzahlen – und völlig ungewiss sind, ob sie selbst jemals noch eine Pension bekommen.“
Die Entwicklung spricht für sich: Letztes Jahr fiel der Overshoot Day auf den 16. August, 2023 sogar auf den 19. August. Innerhalb von nur zwei Jahren hat sich dieser Tag um eine ganze Woche nach vorne verschoben. „Die Entwicklung ist alarmierend: Der demographische Wandel ist nicht mehr Zukunft, er ist Gegenwart. Im Jahr 2029 sind wir dem aktuellen Trend entsprechend schon beim 1. August“, so Aichhorn.
Der Staat muss heuer rund 33 Milliarden Euro zuschießen, um das Pensionssystem über Wasser zu halten – das entspricht etwa 230 Millionen Euro pro Tag. Diese Summen fehlen uns an anderer Stelle schmerzhaft – etwa bei Bildung, Digitalisierung, Kinderbetreuung oder Klimaschutz. Bereiche, die für die Zukunft unseres Landes entscheidend und für junge Menschen von zentraler Bedeutung sind.
„Es ist meine Verantwortung als eine Vertreterin der jungen Generation, klar zu sagen: So kann es nicht weitergehen“, appelliert Aichhorn. „Wir brauchen mutige, ehrliche und nachhaltige Reformen.“
Die Junge Industrie fordert daher konkrete Maßnahmen. Pensionserhöhungen müssen sofort gestoppt werden. Es braucht eine Anpassung des faktischen an das gesetzliche Pensionsantrittsalter, um die tatsächliche Lebensarbeitszeit zu verlängern. Zusätzlich sind Anreize nötig, um Menschen zu motivieren, länger im Erwerbsleben zu bleiben. Und schließlich muss auch das gesetzliche Pensionsantrittsalter automatisch an die steigende Lebenserwartung gekoppelt werden – so wie es in vielen anderen Ländern längst der Fall ist.
„Politische Verantwortung heißt, Probleme nicht zu verdrängen, sondern sie zu lösen“, schließt Aichhorn. „Wir brauchen jetzt Politikerinnen und Politiker, die über den nächsten Wahltermin hinausdenken – und die bereit sind, das Pensionssystem endlich generationengerecht umzubauen.“
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Junge Industrie
Valentin Falb
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