• 11.08.2025, 15:46:32
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ÖBVP: Psychische Gesundheit junger Menschen stärken – Jugend braucht Halt, Raum und professionelle Begleitung

Wien (OTS) - 

Anlässlich des Internationalen Tags der Jugend am 12. August macht der Österreichische Bundesverband für Psychotherapie (ÖBVP) auf die zunehmenden psychischen Belastungen junger Menschen aufmerksam und fordert gezielte Maßnahmen zur nachhaltigen Unterstützung ihrer psychischen Gesundheit.

Psychische Belastungen nehmen zu – Jugendstudie und Rat auf Draht zeigen dringenden Handlungsbedarf

Die aktuelle Ö3-Jugendstudie 2024, an der rund 30.000 junge Menschen in Österreich teilgenommen haben, zeigt deutlich: Jugendliche sind stark psychisch belastet. Fast jede:r Zweite gibt an, mit der eigenen psychischen Gesundheit unzufrieden zu sein. Schulischer Druck, Zukunftsängste und soziale Unsicherheiten zählen zu den häufigsten Belastungsfaktoren. Besonders auffällig ist der gestiegene Wunsch nach professioneller Unterstützung – ein klares Signal für den akuten Bedarf an niederschwelligen psychotherapeutischen Angeboten.

Auch die neuesten Zahlen von Rat auf Draht, der Notruf-, Beratungs- und Informationsstelle für Kinder, Jugendliche und deren Bezugspersonen in Österreich, unterstreichen die psychische Belastung junger Menschen: Allein im Jahr 2024 fanden rund 4.000 Beratungen zu psychischen Erkrankungen und Problemen statt – das entspricht über 8 % aller Gespräche. Besonders häufig suchten Jugendliche Unterstützung bei Themen wie Angst, Depression, familiären Konflikten, sowie bei Mobbing und psychischer Gewalt, die im Vergleich zum Vorjahr um 17 % zugenommen haben. Auch problematische Online-Erfahrungen wie Sextortion stiegen deutlich an – ein klares Signal für den wachsenden Bedarf an professioneller Begleitung.

„Jugendliche brauchen heute mehr denn je sichere Räume und professionelle Begleitung, um sich in einer komplexen Welt zu orientieren und psychisch gesund heranzuwachsen. Psychotherapie bietet dabei einen geschützten Rahmen zur Stärkung der eigenen Resilienz und Persönlichkeitsentwicklung“, so Barbara Haid, Präsidentin des ÖBVP.

ÖBVP fordert flächendeckenden Zugang zu Psychotherapie und den Ausbau schulischer Präventionsprojekte.

Durch psychotherapeutische Begleitung sollen Schüler:innen, Eltern und Lehrkräfte sensibilisiert, unterstützt und professionell begleitet werden. Das ÖBVP-Projekt fit4SCHOOL ist ein positives Beispiel dafür.

„Wir erleben täglich, wie wichtig es ist, dass psychische Gesundheit an Schulen sichtbar, ansprechbar und ernst genommen wird. Dazu braucht es einen geschützten Raum, in dem Kinder und Jugendliche frühzeitig Hilfe bekommen – bevor Probleme chronisch werden. Was wir brauchen, ist eine langfristige strukturelle Verankerung solcher Angebote im Bildungssystem”, erläutert Béa Pall, Leiterin des Fachreferates für Säugling, Kinder Jugendlichenpsychotherapie im ÖBVP.

Der ÖBVP fordert daher:

· flächendeckenden Zugang zu kostenfreier psychotherapeutischer Versorgung für Kinder und Jugendliche,
· den Ausbau von psychotherapeutischer Prävention in Schulen
· flächendeckende Implementierung der „Mental Health Days“ an Schulen
· sowie die Integration von Psychotherapeut:innen im Lebensraum Schule

„Psychische Gesundheit darf kein Privileg sein. Gerade junge Menschen brauchen unser besonderes Augenmerk und niederschwellige, professionelle Angebote, um Krisen zu bewältigen und ihre Potenziale entfalten zu können“, betont Haid.

Rückfragen & Kontakt

Österreichischer Bundesverband für Psychotherapie
Mag.a Claudia Pokorny
Telefon: +43 676 369 46 85
E-Mail: oebvp.pokorny@psychotherapie.at

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