• 11.08.2025, 15:09:03
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Frauenstiftung: Wien stärkt Wirtschaftsstandort mit 1,7 Millionen Euro Investition in Frauenförderung

Bundesweit einzigartige Initiative schafft 100 neue Fachkräfte und stärkt regionale Wettbewerbsfähigkeit

Wien (OTS) - 

Mit der österreichweit ersten Frauenstiftung setzt die Stadt Wien einen wichtigen wirtschaftspolitischen Akzent: 1,7 Millionen Euro investiert die Bundeshauptstadt in die berufliche Qualifizierung von 100 Frauen ohne abgeschlossene Berufsausbildung. Das innovative Pilotprojekt des Wiener Arbeitnehmer*innen Förderungsfonds (waff) in Zusammenarbeit mit dem AMS Wien startet im Herbst 2025 und verbindet umfassende Berufsorientierung mit kostenloser Ausbildung und finanzieller Sicherheit. Die Details zu der Frauenstiftung haben heute, Montag, Bürgermeister Michael Ludwig, Frauenstadträtin Kathrin Gaál und Finanzstadträtin Barbara Novak im Wiener Rathaus präsentiert.

Ausgangslage und Wirtschaftsschwerpunkt im Herbst 2025

Die Stadt Wien setzt im Herbst den Schwerpunkt auf Wirtschaftspolitik. Die Wirtschaftsentwicklung in Wien zeige positive Tendenzen, da laut Bank Austria nur Wien für 2024 ein Wirtschaftswachstum prognostiziert wurde und die Zahl der unselbstständig Beschäftigten in Wien bereits um 1,0 Prozent gestiegen sei, sagte Bürgermeister Ludwig. Wien verfolge dabei einen strategischen Ansatz, der auf einem positiven Kreislauf basiere. Mehr Beschäftigung führe zu steigendem privaten Konsum, was wiederum die Unternehmensinvestitionen ankurble und dadurch das Wirtschaftswachstum zusätzlich antreibe. Diese Entwicklung zeige sich bereits in verschiedenen Branchen, so verzeichnete die Wiener Tagungsindustrie 2024 mit 6.600 Kongressen und Firmentagungen die beste Performance aller Zeiten. Zusätzlich sollen Hochleistungsrechenzentren zur Entwicklung von KI-Modellen beitragen und Wien als Technologiestandort stärken, so Bürgermeister Michael Ludwig, der die wirtschaftspolitische Dimension der Initiative unterstrich: „Wirtschaftswachstum schafft zusätzliche Arbeitsplätze – das machen wir nicht zum Selbstzweck, sondern als gezielte Investition in die Zukunft Wiens. Mit der Frauenstiftung setzen wir einen klaren wirtschaftspolitischen Schwerpunkt für den Herbst: Wer in die Ausbildung von Frauen investiert, stärkt nicht nur individuelle Lebenswege, sondern auch die wirtschaftliche Zukunft unserer Stadt. Qualifizierte Arbeitskräfte sind das Fundament für nachhaltiges Wirtschaftswachstum. Die Wertschöpfung 2023 ist in Österreich insgesamt um 1,2% gesunken, und nur in Wien um +2,2% auf rund 120 Milliarden Euro gestiegen. Besonders Frauen mit geringer Qualifikation – von den über 52.000 arbeitslosen Frauen in Wien haben allein 17.764 nur Pflichtschulabschluss – brauchen gezielte Unterstützung. Mit der Frauenstiftung schaffen wir nicht nur Perspektiven für die betroffenen Frauen, sondern investieren strategisch in unser wichtigstes wirtschaftliches Gut: gut ausgebildete Fachkräfte. Diese Förderung ist kein sozialpolitisches Almosen, sondern eine wirtschaftspolitisch kluge Entscheidung für einen starken Standort Wien. Nur durch kontinuierliche Investitionen in Bildung und Qualifizierung können wir unsere Position als führender Wirtschaftsstandort in Mitteleuropa weiter ausbauen und gleichzeitig soziale Gerechtigkeit verwirklichen.“

Wien als Vorreiterin für erfolgreiche Arbeitsmarktpolitik

Wien ist das Bundesland mit der höchsten Erwerbsbeteiligung von Frauen (76% gegenüber 72% österreichweit) und bietet die besten Verdienstmöglichkeiten. Das mittlere Vollzeit-Bruttojahreseinkommen von Frauen in Wien beträgt 50.117 Euro und liegt damit um fast 3.000 Euro über dem österreichischen Durchschnitt von 47.364 Euro. Die Teilzeitquote bei Frauen liegt in Wien mit 43% unter dem Bundesdurchschnitt von 52%, was auf eine stärkere Vollzeitbeschäftigung hinweist. Der Gender Pay Gap ist in Wien um rund 10% geringer als im Bundesdurchschnitt.

„Die größte Wiener Frauenbefragung ‚Wien wie sie will‘ hat eindrucksvoll gezeigt: Den Wienerinnen sind vor allem Chancen ein großes Anliegen. Nämlich solche, die für ihr Leben einen echten Unterschied machen. Die Stadt Wien ist eine Stadt der Chancen und Möglichkeiten für Frauen. Mit dem waff hat die Stadt ein einzigartiges Instrument, das mit seinen Förderprogrammen Frauen in unterschiedlichen Lebenssituationen unterstützt. Und nun schaffen wir – als Ergebnis der großen Frauenbefragung – mit der waff-Frauenstiftung ein weiteres maßgeschneidertes Zukunftsprojekt für die Wienerinnen. Denn der Schlüssel zur faktischen Gleichstellung sind gute Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten – und das in unterschiedlichen Lebensphasen“, sagte Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaál bei der Präsentation.

Zielgruppe und Unterstützungspaket

Das Programm richtet sich gezielt an beim AMS Wien vorgemerkte Frauen ab 25 Jahren ohne abgeschlossene Berufsausbildung, mit besonderem Fokus auf Wiedereinsteigerinnen nach familienbedingter Berufsunterbrechung oder Care-Arbeit. Das umfassende Unterstützungspaket kombiniert Berufsorientierung, kostenlose Ausbildung im Wert von durchschnittlich 7.000 Euro pro Teilnehmerin, Weiterführung des Arbeitslosengeldes sowie einen zusätzlichen monatlichen Ausbildungszuschuss von 300 Euro.

„Mit der bundesweit einzigartigen waff-Frauenstiftung investieren wir in ein Programm, das auf jede einzelne Biografie abgestimmt ist – eine Form der ,Präzisionsmedizin‘, die auf die berufliche Zukunft von Wienerinnen ohne abgeschlossene Ausbildung abzielt. Neben einer kostenlosen Ausbildung sichern wir währenddessen nicht nur ihr Einkommen ab, sondern fördern auch ihre Selbstbestimmung. So bringen wir mehr Menschen in Beschäftigung, was sich wiederum auf den Wirtschaftsstandort positiv auswirkt. Wien ist das Bundesland mit der höchsten Erwerbsbeteiligung von Frauen – und nirgendwo sonst in Österreich verdienen Frauen im Schnitt mehr“, betonte Finanzstadträtin Barbara Novak. Das sei kein Zufall, sondern das Ergebnis gezielter sozialdemokratischer Arbeitsmarktpolitik und Investitionen in Aus- und Weiterbildung.

Konkrete Investition in die Wirtschaftszukunft

Die Frauenstiftung läuft zunächst ein Jahr mit einer Verlängerungsoption. Die durchschnittliche Verweildauer beträgt 18 Monate. Für 2025 stehen insgesamt 157,5 Millionen Euro für 43.040 Wiener*innen zur Förderung beruflicher Entwicklungschancen zur Verfügung, davon profitieren 25.078 Frauen.

Mit der Frauenstiftung unterstreicht Wien einmal mehr die Vorreiterrolle in der Arbeitsmarktpolitik. Das Projekt kombiniert soziale Verantwortung mit wirtschaftlicher Vernunft und zeigt exemplarisch, wie moderne Städte auf demografische und strukturelle Herausforderungen reagieren können. Die Initiative ist ein konkreter Baustein zur Erreichung der UN-Nachhaltigkeitsziele und stärkt Wien als attraktiven Standort für Unternehmen, die auf qualifizierte Arbeitskräfte angewiesen sind.

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