- 11.08.2025, 08:01:02
- /
- OTS0005
Was es mit dem Pension Equal Day auf sich hat
Warum „man“ als Frau im Gegensatz zum Mann mit Pensionsantritt zu den sozial Schwachen zählt
Die Rechnung ist fertig: Die „Pensionsschere“ zwischen Männern und Frauen beträgt fast 40%, obwohl Frauen arbeitsbereit wären, zusätzlich zu Kindererziehungs- und Sorgearbeit vielfach Teilzeitbeschäftigungen nachgehen und unter Berücksichtigung der gesamten unbezahlten Care-Arbeitsleistung einer besonderen Belastung ausgesetzt sind. Das zeitliche Ausmaß dieser unbezahlten Arbeit ist etwa gleich hoch wie jenes von bezahlter Arbeit. Das bedeutet, dass Frauen gut doppelte Leistung erbringen, im Erwerbsleben wegen Teilzeit und grundsätzlicher Diskriminierung schlechter als Männer entlohnt werden und in der Pension die volle Benachteiligungslast bis zum Lebensende tragen müssen. In Österreich gelten 20% der Frauen ab 65 als armutsgefährdet.
Um das zu ändern, müssen einige, relativ wenige Kernforderungen erfüllt werden:
- Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung
- Rechtsanspruch auf Vollzeitbeschäftigung
- Rechtsanspruch auf variable Arbeitszeitgestaltung
- Rechtsanspruch auf Beschäftigung über das Pensionsalter hinaus
- Offenlegung aller Jahresgehälter inklusive Prämien und Sonderzahlungen in Betrieben
Was wir nicht brauchen:
- Eine generelle Dämonisierung der Teilzeitbeschäftigten.
- Eingriffe in die individuelle Disposition von Arbeitnehmer:innen, was etwa die Agenda Austria mala fide tut, wenn sie jene unter Generalverdacht stellen möchte, die trotz Betreuungspflichten grundsätzlich auch Vollzeit arbeiten könnten, es aber „bewusst nicht tun“.
- Eine Hetzjagd gegen jene, welche unbezahlt (!) Arbeit leisten, die monetär mit über 100 Milliarden Euro zu bewerten ist. Das sind ca. 30% des BIP. Die Care-Arbeiter:innen leisten somit den mit Abstand größten Beitrag zur Budgetkonsolidierung, weil sie ihre Arbeitsleistung im Wert von über 100 Milliarden Euro ohne Entlohnung zur Verfügung stellen.
Wo bleibt demgegenüber in den Köpfen der politisch und wirtschaftlich Verantwortlichen die korrekte Einsicht und die Bereitschaft unter Beseitigung extremer sozialer Schieflagen ihre wenigstens angemessenen Beiträge zu leisten?
Unabhängige GewerkschafterInnen im Öffentlichen Dienst und in ausgegliederten Betrieben
Stefan Schön, Pressesprecher
Rückfragen & Kontakt
Dr. Stefan Schön
Telefon: +43069911240984
E-Mail: presse@ugoed.at
Website: https://www.ugoed.at/
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | UGW