- 07.08.2025, 11:23:33
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Gewessler: „Grün hält Frauen den Rücken frei“
Grüne präsentieren Drei-Punkte-Plan für gerechte Arbeit: Mehr Plätze in der Kinderbetreuung – Rechtsanspruch statt Lotterie – Recht auf Stundenaufstockung
Die Grüne Klubobfrau Leonore Gewessler hat heute in einer Pressekonferenz einen grünen Drei-Punkte-Plan für gerechtes Arbeiten präsentiert und dabei scharfe Worte an die Bundesregierung aus ÖVP, SPÖ und NEOS gerichtet. Statt den Leistungsträgerinnen unserer Gesellschaft Faulheit vorzuwerfen und von Teilzeit-Arbeit als Lifestyle zu sprechen, solle sie lieber faire Rahmenbedingungen für alle Arbeitenden schaffen.
„Wer ältere Familienmitglieder pflegt, sich um die Kinder kümmert oder den Haushalt macht, arbeitet nicht Teilzeit, sondern All-In. Wenn das dem Herrn Wirtschaftsminister bisher nicht aufgefallen ist, spricht das Bände“, sagt die Grüne Klubobfrau Leonore Gewessler. „Das gilt im Übrigen auch für den sozialdemokratischen Regierungsteil - wo war hier der Aufschrei? Außer losen Ankündigungen haben wir nichts gehört. Für uns Grüne gilt: Wir halten Frauen den Rücken frei“, so Gewessler.
Dazu legen die Grünen heute einen konkreten Drei-Punkte-Plan vor, der Menschen mit Teilzeitarbeit tatsächlich unterstützen und allen, die mehr arbeiten möchten, das auch ermöglichen würde. „Diese Regierung soll Frauen unterstützen, statt sie mit lebensfremden Unterstellungen zu verurteilen. Wir brauchen 50.000 zusätzliche Kindergartenplätze und einen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung ab dem ersten Geburtstag – denn Mamas und Papas sollen nicht bitten müssen, damit sie arbeiten gehen können, wenn sie das wollen“, führt Gewessler aus.
Darüber hinaus schlagen die Grünen ein Anrecht auf Stundenaufstockung vor. Wer Teilzeit im Vertrag stehen hat und trotzdem Woche für Woche Mehrstunden machen muss, soll seine Regelarbeitszeit um diese Stunden aufstocken dürfen. „Wer will, dass die Menschen länger arbeiten, sollte nicht jene daran hindern, die das tun wollen. Das Recht auf Stundenaufstockung sichert genau diese Möglichkeit. Geordnet und verlässlich“, betont Gewessler.
Der Grüne Drei-Punkte-Plan für gerechte Arbeit im Detail:
1. Wir wollen 50.000 neue Kindergartenplätze für Kinder unter 3 bis 2030.
Wer will, dass Eltern Vollzeit arbeiten, ist verantwortlich dafür, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen. Dazu gehört eine ordentliche Kinderbetreuung für die Kleinsten. Aktuelle Zahlen beweisen – es mangelt hier an allen Ecken und Enden.
Dazu braucht es jedenfalls eine gute Zusammenarbeit von Bund, Ländern und Gemeinden, eine Ausbildungsoffensive und eine ordentliche Bezahlung für die Kindergartenpädagog:innen.
2. Ein Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz ab dem ersten Geburtstag.
Eltern, die nach der Karenz wieder voll arbeiten gehen, sollen sich darauf verlassen können, dass ihr Kind in guten Händen ist. Und das gilt ab dem ersten Geburtstag, und nicht irgendwann. Denn wer soll auf die Kinder aufpassen, wenn es keinen Betreuungsplatz gibt.
Genau deshalb braucht es auch einen Rechtsanspruch auf gute Kinderbetreuung ab dem ersten Geburtstag. Nur dann ermöglichen wir Müttern und Vätern gleichermaßen eine gute Rückkehr in den Beruf.
3. Wer mehr arbeiten will, verdient Unterstützung statt Hürden.
Viele Menschen in Teilzeitbeschäftigung wünschen sich eigentlich eine Anstellung mit mehr regulären Stunden. Ihnen wollen wir die Aufstockung erleichtern. Vor allem dann, wenn sowieso regelmäßig Mehrstunden geleistet werden müssen.
Wer trotz Teilzeit-Anstellung ständig mehr arbeiten muss, der soll in Zukunft diese Mehrstunden in eine reguläre Anstellung mit höherer Arbeitszeit umwandeln können. Außerdem muss der Durchrechnungszeitraum für Mehrstunden endlich verkürzt werden, damit Mehrarbeit auch fair bezahlt wird.
Dieses Maßnahmenpaket fordern die Grünen von der Bundesregierung ein. Sie ist in der Verantwortung, die Voraussetzungen für gerechte Arbeit zu schaffen, statt nur mit dem Finger auf jene zu zeigen, die schon alles geben.
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