• 06.08.2025, 14:47:32
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Volkshilfe Studie zeigt alarmierende Ergebnisse: Drei Viertel der Befragten sorgen sich um ausreichende Nahrung am Monatsende

Volkshilfe begrüßt Diskussion um zu hohe Lebensmittelpreise

Wien (OTS) - 

„Wir begrüßen die Vorstöße von Finanzminister Markus Marterbauer zur Bekämpfung der hohen Inflation bei Lebensmitteln“, so Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe Österreich. „Im Jahresvergleich Juni sind die Lebensmittelpreise um 4,7 Prozent gestiegen und damit noch höher als die allgemeine Inflation von 3,3 Prozent. Die Teuerungen setzen schon auf ein hohes Preisniveau auf und diese enorm hohen Lebensmittelpreise belasten einkommensarme Haushalte sehr stark. Denn sie müssen in Relation zu ihrem Einkommen am meisten für Lebensmittel ausgeben.“ Seit Mai 2025 ist nun wieder ein deutlich stärkerer Anstieg der Preise für Lebensmittel zu verzeichnen. Die anhaltende Inflation droht deshalb die Ernährungsarmut in Österreich zu verschärfen. Das zeigt sich auch in einer aktuellen Befragung der Volkshilfe.

Dramatische Befragungsergebnisse zu Ernährungsarmut

An der Umfrage der Volkshilfe nahmen mehr als 200 armuts- oder ausgrenzungsgefährdete Personen teil, die im Rahmen eines durch das Sozialministeriums geförderten Projekts Unterstützung durch Lebensmittelgutscheine bzw. Lebensmittelpakete erhielten.

75 Prozent der Befragten haben nach wie vor Angst, am Monatsende nicht genug zu essen zu haben. „Knapp zwei Drittel der Studienteilnehmer*innen können sich Obst und Gemüse nicht so oft kaufen, wie sie es gerne würden und wie es für eine ausgewogene Ernährung nötig wäre. 76,8 Prozent können Fisch, Fleisch oder vergleichbare vegetarische Alternativen nicht in gewünschtem Ausmaß kaufen. Mehr als vier von zehn Befragten mussten bereits an der Kasse Lebensmittel zurücklegen, weil das Geld letztlich doch nicht reichte. 22 Prozent der Haushalte mit Kindern berichtetet sogar davon, dass ihre Kinder im letzten Jahr nicht ausreichend zu essen hatten“, fasst Hanna Lichtenberger, Leiterin des Teams Forschung und Sozialpolitik der Volkshilfe Österreich die Ergebnisse zusammen. Die Folgen sind gravierend: weniger Wohlbefinden, höheres Risiko von Adipositas, eingeschränkte soziale Teilhabe und eine stärkere Prävalenz verschiedener Krankheitsbilder wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bestimmter Krebsarten.

Volkshilfe fordert rasche Maßnahmen gegen zu hohe Preise bei Lebensmitteln

„Die Ergebnisse unserer Studie sind besorgniserregend. Daher ist die Debatte um regulatorische Eingriffe bei den hohen Lebensmittelpreisen dringend notwendig“, so Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe Österreich. „Es ist höchste Zeit, notwendige Maßnahmen zu ergreifen, um die Ernährungsarmut in Österreich zu bekämpfen und den Betroffenen Zugang zu ausreichender und ausgewogener Ernährung zu ermöglichen. Dazu braucht es Preisdeckel, mehr Transparenz in der Preisbildung von Lebensmittel und armutsfeste Sozialleistungen, die an die hohen Lebenserhaltungskosten angepasst sind“, schließt Fenninger.

Rückfragen & Kontakt

Volkshilfe Österreich
Ulrike Schöflinger
Telefon: 0676 83 402 247
E-Mail: ulrike.schoeflinger@volkshilfe.at

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