• 06.08.2025, 09:41:02
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  • OTS0022

Teuerung zu hoch: Menschen mit kleinen Einkommen stark betroffen

Für einen verbesserten Sozialtarif bei Energiekosten und soziale Nachbesserungen beim Budget

Wien (OTS) - 

„Preissenkende Maßnahmen würden einkommensschwache Haushalte entlasten und gleichzeitig auch dämpfend auf die Inflation wirken“, erinnert das Netzwerk Armutskonferenz an die Auswirkungen der wieder stark gestiegene Teuerung in Österreich. Die drei Hauptposten in finanziell knappen Haushalten sind Wohnen, Energie und Lebensmittel. Den größten Anteil machen die Wohnkosten. „Wollen wir effektiv einkommensarme Haushalte entlasten, sind leistbares Wohnen und Energie am wirkungsvollsten“.

Verbesserter Sozialtarif: Kleine Erwerbseinkommen und Arbeitslose nicht vergessen

Die Einführung eines Sozialtarifs bei Energiekosten ist eine hilfreiche Maßnahme, es sollten aber alle Menschen mit kleinsten Einkommen wie Bezieher von Arbeitslosengeld oder Notstandshilfe einbezogen sein. Gerade arbeitslose Personen haben in Österreich eine der höchsten Armutsgefährdungsraten. Weiters wäre es sinnvoll, Working Poor und Niedrigeinkommensbezieher mit zu berücksichtigen. Ihre Einkommen liegen ebenfalls unter der Armutsgrenze, sie sind aber im Sozialtarif nicht enthalten.
Laut Analyse des Büros des Fiskalrats konnten durch die Preissteigerungen bereits 2022 die einkommensschwächsten 35% der Haushalte ihre durchschnittlichen Konsumausgaben nicht durch ihr verfügbares monatliches Einkommen finanzieren. Von diesen Haushalten beziehen mehr als 50% als Haupteinnahmequelle ein Erwerbseinkommen. Deshalb ist es gut, wenn Preissenkungen nicht nur an die Ärmsten gehen, sondern auch in die „untere Mitte“, um sie vor Absturz zu schützen.

Soziale Nachbesserungen beim Budget

Das Budget schneidet dort hinein, wo Menschen jetzt schon keine Reserven mehr haben. Man muss die Kürzungen immer zusammenrechnen. Für Menschen, die jeden Cent viermal umdrehen, ist die Summe der Geldkürzungen einschneidend und bedrohlich. Das Sparpaket belastet die Ärmsten viel stärker als die Reichsten. Im Jahr 2025 reduzieren die Maßnahmen das durchschnittliche Haushaltseinkommen um 0,8 Prozent, die Reduktion reicht jedoch von 0,4 im Falle des einkommensstärksten Zehntel der Bevölkerung bis zu 2,3 Prozent beim einkommensschwächsten Zehntel, analysiert der Budgetdienst des Parlaments. Dieser Effekt steigt bis 2029 an. Um 1,1 Prozent verringert es im reichsten Zehntel der Bevölkerung das Einkommen, um 3,3 Prozent aber im ärmsten Zehntel.
Die Armutskonferenz appelliert deshalb an die Abgeordneten des Nationalrats, sich Nachbesserungen und sozialen Abfederungen nicht zu verschließen. Die Auszahlung einer Direkthilfe für Leute mit kleinsten Einkommen an der Armutsgrenze wäre sinnvoll. Auch der Kinderbonus im Kinderabsetzbetrag von 60 Euro, der gezielt einkommensschwachen Familien zu Gute kommt und am meisten Alleinerzieherinnen und Niedriglohnbeziehern nützt, könnte angehoben werden. Mindestpensionisten und -pensionistinnen sollten von der Erhöhung der Krankenversicherungsbeiträge ausgenommen werden, damit ihre kleine Pension nicht sinkt, so das Netzwerk Armutskonferenz abschließend.

SERVICE

Studie „Die Teuerung und das untere Einkommensdrittel: Wirkungen und Strategien“, Eine Erhebung zur sozialen Lage aus Sicht von Betroffenen, Die Armutskonferenz, 2023.https://www.armutskonferenz.at/media/armutskonferenz_2023_teuerungen_unteres_einkommensdrittel.pdf

Rückfragen & Kontakt

Die Armutskonferenz.
www.armutskonferenz.at
01/4026944 oder 0664/5445554

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