- 06.08.2025, 09:15:02
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NÖ Gewerbe und Handwerk will Abhängigkeiten reduzieren
Zukunftsthemen bei Neuinvestitionen im Zentrum – Wirtschaftsklima verbessert, aber weiter angespannt – Spartenobmann Flicker: „Silberstreifen am Horizont, die aber unbedingt noch strahlender werden müssen.“
Die Betriebe des niederösterreichischen Gewerbes und Handwerks setzen verstärkt darauf, in ihrer Geschäftstätigkeit nicht von Abhängigkeiten beeinträchtigt zu werden. Fast jeder zweite Gewerbe- bzw. Handwerksbetrieb, der in den nächsten zwölf Monaten Neuinvestitionen plant, begründet das damit, Abhängigkeiten reduzieren zu wollen – beispielsweise durch eigene Energieversorgung oder indem bei bisher zugekauftem Halbzeug (vorgefertigtes Rohmaterial) verstärkt auf eigene Produktion gesetzt wird. Das zeigen die aktuellen Daten des WKNÖ-Wirtschaftsbarometers.
Die Grundstimmung im niederösterreichischen Handwerk hat sich gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessert, bleibt aber noch gedämpft. „Wir sehen Silberstreifen am Horizont, die aber unbedingt noch strahlender werden müssen“, so das Resümee von Jochen Flicker, dem Obmann der Sparte Gewerbe und Handwerk der Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ). „Wir brauchen dringend Entlastungen bei den Lohnnebenkosten, weniger Bürokratie, leistbare und verlässliche Energiepreise, sowie eine weitere Ankurbelung unserer Bauwirtschaft, die als Konjunkturmotor für weite Bereiche des NÖ Gewerbes und Handwerks nicht durch unsinnige Hürden bei Kreditvergaben gebremst werden darf.“
Innovationen, Ökologie und Nachhaltigkeit an der Spitze
Im Detail betrachtet liegen bei den Gründen für Neuinvestitionen im NÖ Handwerk und Gewerbe Innovationen an der Spitze (75,2 Prozent), gefolgt von Investitionen im Bereich Ökologie und Nachhaltigkeit (69,5 Prozent). Bereits an dritter Stelle wird das Ziel, Abhängigkeiten zu reduzieren, genannt (45 Prozent) – und damit noch knapp vor Investitionen in Digitalisierungsmaßnahmen (43,4 Prozent). „Alle diese Ergebnisse zeigen deutlich die starke Zukunftsausrichtung des niederösterreichischen Gewerbes und Handwerks“, betont Flicker.
Auftragserwartungen gegenüber Vorjahr verdoppelt
Das Investitionsklima hat sich im Vergleich zum Vorjahr ebenso verbessert wie die die Auftrags- und Umsatzerwartungen, allerdings weiter auf angespanntem Niveau. So hat sich etwa die Zahl der Betriebe, die in den nächsten zwölf Monaten mit steigenden Auftragszahlen rechnen, gegenüber dem Sommer 2024 von 7,8 auf 15,4 Prozent praktisch verdoppelt. Der Anteil der Betriebe mit sinkenden Auftragserwartungen ist zugleich von 56,2 auf 34,6 Prozent deutlich zurückgegangen.
Arbeitskosten Grund Nummer 1 für höhere Preise
Als Grund Nummer 1 für Preisänderungen in den nächsten zwölf Monaten nennen acht von zehn Betrieben (80,2 Prozent) die Arbeitskosten. Mit deutlichem Abstand folgen die Preise für Vorleistungen/Material (61,2 Prozent) und die Kosten für Energie bzw. Kraftstoffe (37,8 Prozent). „Unser niederösterreichisches Gewerbe und Handwerk steht für ein besonders gutes Miteinander von Wirtschaftstreibenden und Beschäftigten sowie höchst faire Löhne“, betont Flicker. „Wir müssen aber aufpassen, dass uns die Arbeitskosten nicht weiter davonlaufen. Vom Kostendruck überforderte Betriebe helfen weder dem Wirtschaftsstandort, noch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.“
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