- 05.08.2025, 11:22:02
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„WELTjournal / WELTjournal +“ zum Schwerpunkt „80 Jahre Hiroshima“
Am 6. August ab 22.30 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON
Auftakt zum ORF-Schwerpunkt „80 Jahre Hiroshima“: Um das „Trauma ohne Ende“ geht es zunächst im „WELTjournal“ am Mittwoch, dem 6. August 2025, um 22.30 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON, ehe es um 23.05 Uhr im „WELTjournal+“ mit der Reportage „Mein Tokio“ mit Japan weitergeht. Am 8. August folgt um 22.35 Uhr in ORF 2 die „Universum History“-Doku „Der Wettlauf um die Atombombe“. Auch ORF widmet sich am 9. August in einem ausführlichen „zeit.geschichte“-Abend diesem Thema. Noch bis 7. August steht das „Radiokolleg“ in Ö1 im Zeichen von „Hiroshimas Enkel“. In „Punkt eins“ um 13.00 Uhr spricht am 6. August der Nuklearforscher Georg Steinhauser über die Wirksamkeit der atomaren Abschreckung und die Langzeitfolgen von Nuklearunfällen.
WELTjournal: Trauma ohne Ende – 80 Jahre Hiroshima, 22.30 Uhr, ORF 2 und auf ORF ON
Die ersten und bisher einzigen Atombombenabwürfe in der Menschheitsgeschichte jähren sich heuer zum 80. Mal. Am 6. und 9. August 1945 griffen die USA die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki mit Atombomben an, bei den Explosionen und dem Feuersturm wurden 100.000 Menschen sofort getötet, weitere 130.000 Menschen starben noch im gleichen Jahr an den Folgeschäden.
ORF-Japan-Expertin Judith Brandner berichtet seit vielen Jahren in TV- und Radiosendungen, Büchern und Artikeln über Japan. Für das „WELTjournal“ hat sie den Schauplatz des ersten Atombombenabwurfs nochmals besucht und mit einem der wenigen verbliebenen Überlebenden und mit Nachkommen von Atombombenopfern gesprochen. Wie gehen jüngere Generationen mit dem traumatischen Erbe um? Wie wirkt das Grauen in die dritte und vierte Generation nach?
WELTjournal +: Mein Tokio, 23.05 Uhr, ORF 2 und auf ORF ON
Japans Hauptstadt Tokio ist eines der attraktivsten Reiseziele in Fern-Ostasien: Tokio gilt als künstlerische Drehscheibe und attraktiver Vergnügungsmarkt, die Stadt hat eine faszinierende Architektur und ist die sicherste und sauberste Metropole in dieser Weltgegend. Der langjährige „WELTjournal“-Reporter Alexander Steinbach hat in den 1980er Jahren selbst in Tokio gelebt. In seinem Stadtporträt „Mein Tokio“ zeigt Steinbach, wie sehr sich die Stadt und die Gesellschaft seit dem wirtschaftlichen Höhenflug Japans verändert haben. „Was mich beunruhigt, ist, dass die Jugend in ihrer politischen Einstellung immer konservativer wird, immer nationalistischer“, sagt etwa der bekannte Philosoph Kenichi Mishima. Ein anderes, nicht minder drängendes Problem ist die offensichtliche Beziehungsunfähigkeit der Japaner. Der Anteil der Single-Haushalte in Tokio hat 50 Prozent erreicht. „Viele versuchen verzweifelt eine Liebesbeziehung einzugehen, aber sie finden nicht den entsprechenden Partner“, bemerkt die deutsche Japan-Expertin Carola Hommerich. Doch die Tokioter wissen sich auch zu entspannen und zu vergnügen: etwa in einem der Onsen, der legendären heißen Quellen Japans, im bewegten Tokioter Nachtleben oder bei einer der schrägen Auktionen in Tsukiji, dem größten Fischmarkt der Welt.
Universum History: Der Wettlauf um die Atombombe, 8. August, 22.35 Uhr, ORF 2 und auf ORF ON
Die Angst vor einer Kernwaffe in den Händen des nationalsozialistischen Regimes in Deutschland wird 1939 zum Ausgangspunkt eines beispiellosen Forschungsprojekts: Tausende Menschen aus den Bereichen Physik, Chemie, Ingenieurswesen und Technik, aber auch Militärs und Verwaltungspersonal arbeiten in den USA gemeinsam am Bau einer Bombe, wie sie die Welt noch nicht gesehen hat. Mit dabei sind vier brillante ungarisch-jüdische Wissenschafter. Sie prägen die Entwicklung der ersten Atombombe entscheidend mit. Die „Universum History“-Dokumentation „Der Wettlauf um die Atombombe“ von Thomas Ammann und Judith Lentze zeichnet im Rahmen der neuen Reihe „Bilder, die Geschichte schrieben“ anhand ihrer Lebensgeschichten den folgenschweren Beginn des nuklearen Zeitalters nach.
Anfang des 20. Jahrhunderts ist Budapest nicht nur die zweitgrößte Metropole des österreichisch-ungarischen Vielvölkerstaats. Die Stadt ist auch ein geistiges und kulturelles Zentrum der Habsburger-Monarchie. Hier beginnt die Geschichte von insgesamt sechs jungen Ungarn: Mihály Kertész macht später als Michael Curtiz in Hollywood Karriere. Endre Ernő Friedmann wird als Robert Capa ein weltberühmter Kriegsfotograf. Der Mathematiker John von Neumann, geboren als János Neumann, erfindet die Struktur des modernen Computers. Der Physiker Leó Szilárd entwickelt die Theorie der nuklearen Kettenreaktion und bahnt damit den Weg ins Atomzeitalter. Eugene Wigner, geboren als Jenő Pál Wigner, erhält 1963 für seine Beiträge zur Kernphysik den Nobelpreis. Und schließlich Ede Teller – als Edward Teller baut er nicht nur die Atombombe mit, sondern arbeitet danach mit absoluter Überzeugung an der Entwicklung der Wasserstoffbombe. Sie alle flüchten vor den Nationalsozialisten in die USA. Dort setzen sich die vier Forscher aus Ungarn vehement für ein Forschungsprogramm zur Entwicklung der Atombombe ein, angetrieben von der Angst vor einer Atombombe in den Händen der Nationalsozialisten. Schließlich sind ihre Bemühungen erfolgreich: Mit dem Manhattan-Project läuft ein beispielloses Projekt an, um eine Waffe zu entwickeln, wie sie die Welt noch nicht gesehen hat – mit einer nie dagewesenen Zerstörungskraft.
„Universum History“ erzählt die Geschichte der sechs Männer und damit auch die Geschichte der Entwicklung der Atombombe. Bis heute prägen die Folgen jener Forschungen unsere Welt. Expertinnen und Experten erklären die Hintergründe und beschreiben detailreich die Situation dieser jüdischen Migranten, die auf ihre Weise den Totalitarismus zu bekämpfen versuchen. Auszüge aus deren Briefen, Memoiren und anderen Aufzeichnungen geben einen lebendigen Einblick in die Gedankenwelt der sechs Protagonisten. Im Fokus stehen vor allem jene vier Wissenschafter, die am Manhattan-Projekt mitarbeiten. Ihre brillanten Ideen verändern den Lauf der Geschichte, sie alle aber ringen auch in unterschiedlichem Ausmaß mit den ethischen Konsequenzen ihres Tuns. Leó Szilárd etwa kämpft später in der Friedensbewegung gegen die atomare Aufrüstung. Eine bildgewaltige Reise durch das 20. Jahrhundert.
Geschichte, Hintergründe und Schicksale: Fünfteiliger ORF-III-„zeit.geschichte“-Abend zu 80 Jahre Hiroshima
ORF III widmet sich am Samstag, dem 9. August, ab 20.15 Uhr in einem fünfteiligen „zeit.geschichte“-Abend dem Atombombenabwurf auf Hiroshima vor 80 Jahren. Den Anfang bildet das Gesprächsformat „Geschichte heute – 80 Jahre Hiroshima und Nagasaki“ (19.50 Uhr): Darin bittet „zeit.geschichte“-Redakteurin Sabrina Peer den Historiker und Direktor des Heeresgeschichtlichen Museums Georg Hoffmann sowie Nadja Schmidt, Friedensnobelpreisträgerin und Sprecherin von ICAN Österreich (International Campaign to Abolish Nuclear Weapons), zu Wort über die historische Zäsur durch den Atombombeneinsatz, die gegenwärtige atomare Bedrohung sowie Österreichs Haltung zur Verbreitung von Nuklearwaffen. Danach folgt die Produktion „Hiroshima – Chronik einer Katastrophe“ (20.15 Uhr), die anhand bislang unveröffentlichter Fotografien sowie mit Hilfe modernster Technologie die Ereignisse des 6. August 1945 eindrucksvoll rekonstruiert. Anschließend an das Dacapo der „Universum History“-Ausgabe „Der Wettlauf um die Atombombe“ (21.15 Uhr) über die historischen Ursprünge der Atomwaffe und die Hintergründe des US-amerikanischen Manhattan-Projekts stehen drei weitere Dokumentationen auf dem Programm: „Hiroshima – Kriegsende oder Kriegsverbrechen?“ (22.20 Uhr) hinterfragt die Notwendigkeit des Atombombenabwurfs, weiters „Lise Meitner – Die Mutter der Atombombe“ (23.20 Uhr) über die Physikerin und Erforscherin der Kernspaltung und „Hiroshima – Der Tag, an dem die Atombombe fiel“ (0.15 Uhr).
Auch das ORF.at-Netzwerk widmet sich anlässlich des 80. Jahrestages dem Abwurf der Atombombe, erinnert an die schrecklichen Folgen und die atomare Abschreckungspolitik der darauffolgenden Jahrzehnte. ORF ON stellt Streams der aktuellen TV-Sendungen bereit. Auch im ORF TELETEXT sind der Atombombenabwurf und die Konsequenzen Thema.
„Radiokolleg: Hiroshimas Enkel – 80 Jahre Atombombeneinsatz“, Montag, 4. August, bis Donnerstag, 7. August, jeweils ab 9.05 Uhr in Ö1
Am 6. bzw. 9. August jähren sich zum 80. Mal die Abwürfe der beiden Atombomben auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki – der ersten Atombombeneinsätze in der Geschichte der Menschheit. Die amerikanischen Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki fordern in den ersten Jahren rund 230.000 Tote. Heute leben nur mehr wenige der Hibakusha – der Atombombenopfer. Wie gehen jüngere Generationen mit dem traumatischen Erbe um? Wie wirkt das Grauen in die dritte und vierte Generation nach? Wie werden die Erzählungen der Hibakusha tradiert und weitergegeben? ORF-Wissenschaftsjournalistin Judith Brandner berichtet seit vielen Jahren in TV- und Radiosendungen, Büchern und Artikeln über Japan. Bereits zum 70. Jahrestag der Atombombenwürfe hat sie eine „Radiokolleg“-Reihe gestaltet. Nun hat sie die Schauplätze des ersten Atombombenabwurfs in der Geschichte nochmals besucht und mit Überlebenden und Nachkommen gesprochen.
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