• 05.08.2025, 09:10:02
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Volkshilfe: Frauen erhalten fast 40 Prozent weniger Pension

Zum Equal Pension Day fordert die Volkshilfe eine frauen- und familiengerechte Sozialpolitik

Wien (OTS) - 

Frauen erhalten dieses Jahr im Durchschnitt 39,7 Prozent weniger Pension, das heißt, Männer haben bereits so viel Pension am Konto wie Frauen erst bis Jahresende bekommen. Ihnen stehen nur rund 1.527 Euro brutto pro Monat zur Verfügung. „Dabei sind auch die Beamtinnen-Pensionen eingerechnet, die den Durchschnitt stark anheben. Nimmt man den Median, also den Punkt, an dem die Hälfte der Pensionistinnen mehr und die andere Hälfte weniger bekommt, liegt die Pension für Frauen in Österreich in der Regel sogar unter der Armutsgefährdungsschwelle”, hebt die Leiterin der Sozialforschung der Volkshilfe Österreich Hanna Lichtenberger dieses erschreckende Detail hervor. „Im EU-Vergleich hat Österreich laut Eurostat bei den Über-65-Jährigen mit 35,6 Prozent sogar die drittgrößte Pensionslücke“, so Lichtenberger.

Niedrige Pension, hohe Armut, belastete Gesundheit

Wir wissen aus unserer sozialen Arbeit, dass Altersarmut für die Betroffenen mit einer Reihe von Herausforderungen, Belastungen und negativen gesundheitlichen Effekten einhergeht. Das führt zu einem drastischen Verlust an Lebensqualität”, so Lichtenberger weiter.

Die Ursachen für die hohe Armutsgefährdung älterer Frauen sind zwar vielfältig, aber neben Lohndiskriminierung sind dafür in erster Linie die Rahmenbedingungen des österreichischen, konservativen Wohlfahrtsregimes verantwortlich. „In Österreich knüpfen wir soziale Sicherheit an geleistete Erwerbsjahre. Menschen, die im Laufe ihres Lebens viel unbezahlte Arbeit verrichten - und das sind überwiegend Frauen -, oder jene, die aus gesundheitlichen Gründen nicht erwerbstätig sein können, erhalten somit automatisch weniger Pension. Sie haben daher ein weitaus höheres Risiko, von Altersarmut betroffen zu sein”, hält der Präsident der Volkshilfe Österreich, Ewald Sacher, fest.

Moderne Familienpolitik als Schutz vor Altersarmut

Um Altersarmut – besonders bei Frauen – wirksam zu bekämpfen, braucht es einen familiengerechten Sozialstaat, der Care-Arbeit gerecht verteilt und Familien konsequent entlastet. „Nur wenn Erwerbs- und Sorgearbeit gerecht zwischen den Partner*innen aufgeteilt wird, beispielsweise mittels verpflichtender Väterkarenz, können langfristig die Pensionslücken geschlossen werden. Dazu gehört auch der Ausbau qualitativ hochwertiger Kinderbetreuung. Eine generelle Arbeitszeitverkürzung für alle ist dabei ein zentraler Hebel. Sie ist nicht nur gesundheitsfördernd, sondern auch geschlechtergerecht und familienfreundlich”, so Sacher abschließend.

Rückfragen & Kontakt

Volkshilfe Österreich
Ulrike Schöflinger
Telefon: 0676 83 402 247
E-Mail: ulrike.schoeflinger@volkshilfe.at

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