• 04.08.2025, 10:00:36
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„Der Maharadscha der Tasten“: Ö1 und ORF 2 zum 100. Geburtstag von Oscar Peterson

Wien (OTS) - 

Am 15. August jährt sich der Geburtstag des kanadischen Jazzpianisten und Komponisten Oscar Peterson zum 100. Mal. Ö1 widmet ihm aus diesem Anlass „Hörbilder“ (9.8.), eine „Radiokolleg“-Reihe (11.-14.8.), „Spielräume Spezial“ (15.8.) und eine „Ö1 Jazznacht“ (16.8.). In ORF 2 ist im „kulturMontag“ (15.9.) ein Peterson-Porträt zu sehen.

Die Ö1-„Hörbilder“ bringen am Samstag, den 9. August ab 9.05 Uhr die Hommage „Der Maharadscha der Tasten“. Jazzfan Rudolf Buchbinder, ein gefeierter Beethoven-Interpret, ist sich sicher: „Oscar Peterson war einer der genialsten Pianisten der Geschichte.“ Dave Brubeck sah das nicht anders: „Er war außerhalb jeder Kategorie.“ Die Lebensbilanz des kanadischen Jazzpianisten lässt sich nur in Superlativen ziehen. O. P., wie ihn seine Freunde nannten, stand 65 Jahre auf der Bühne, auch ein Schlaganfall, der ihn mit Ende sechzig niederstrecke, vermochte ihn nicht zu stoppen. Zu den 200 Alben, die Oscar Peterson einspielte – darunter ikonische Aufnahmen der Jazzgeschichte – kamen noch etwa 400, auf denen der kanadische Kosmopolit als Begleitmusiker zu hören war. Peterson wurde mit sieben Grammies und 16 Ehrendoktoraten ausgezeichnet, dazu kamen acht „Hall-of-Fame“-Ernennungen. Sein Kollege Duke Ellington würdigte ihn als den „Maharadscha der Tasten“. „Oscar Peterson war ein Mainstream-Pianist“, so das Urteil seines Biographen Johannes Kunz, „er war alles andere als Avantgarde. Aber er hat den Bebop und die anderen modernen Stile in unerhörter technischer Brillanz in sein Spiel integriert.“

Die „Radiokolleg“-Reihe „Oscar Peterson und die Klavier-Frauen. Die Kunst des Piano-Trios“ befasst sich damit, wie der Piano-Jazz jenseits von Peterson aussieht und aussehen könnte – von Montag, den 11. bis Donnerstag, den 14. August jeweils ab 9.45 Uhr in Ö1. Am Montag, den 11. August bietet „Der Meister“ einen Schnelldurchlauf durch die Karriere Petersons. In „Karge Töne am Piano“ (12.8.) wird der Klavierstil von Alice Coltrane Alternative zum Peterson-Geschwindigkeitsrausch. In „Klavier und Klangfarbe“ (13.8.) sind Musikerinnen zu hören, die sich statt mit schnellen Läufen lieber mit Textur und Klangfarbenmelodien beschäftigen. Pianistinnen wie Marilyn Crispell und Sophie Agnel nutzen den Flügel nicht nur im traditionellen Sinne, sondern verwenden auch Präparierungen im Sinne von John Cage. „Klavier und Politik“ heißt es dann am 14. August. Es werden zwei Positionen dargestellt, die auf unterschiedliche Weise die politischen Perspektiven des femininen Klavier-Jazz mitgestaltet haben: Mary Lou Williams, die 15 Jahre älter war als Oscar Peterson, galt als „First Lady of the Piano“ und verstand sich vor allem in ihren späteren Jahren als Kulturarbeiterin, die das „black heritage“ betonte. Irène Schweizer wiederum war eine der ersten fulminanten Free Jazz-Pianistinnen und entwickelte sich im Lauf ihrer langen Karriere mit Ensembles wie der „Feminist Improvising Group“ oder „Les Diaboliques“ auch zu einer politischen Aktivistin, welche die immer noch männlich geprägte Jazzszene ordentlich aufmischte.

Zwtl.: Oscar Peterson live in Vienna 1968

Die Ö1-„Spielräume Spezial“ stellen am Freitag, den 15. August ab 17.10 Uhr den historischen Album-Meilenstein „We Get Requests“ in den Mittelpunkt. In der langen Karriere Petersons entstanden viele herausragende Aufnahmen mit großartigen Musikern. Aber sein Trio mit dem Bassisten Ray Brown und dem Schlagzeuger Ed Thigpen wird in Fachkreisen oft als die beste Band von Oscar Peterson bezeichnet. 1964 wurde mit „We Get Requests“ das letzte offizielle Studioalbum des Trios für Verve Records veröffentlicht. Neben gut abgehangenen Jazzstandards a la „Have you met Miss Jones“ wurden auf dem Tonträger damals brandneue Songs wie „People“ oder „The days of wine and roses“ präsentiert.

Am Samstag, den 16. August ist in der „Ö1 Jazznacht“ (23.03 Uhr) der Publizist, ehemalige Jazz-Impresario und Oscar-Peterson-Kenner Johannes Kunz zu Gast im Studio. Kunz stellt seine kürzlich veröffentlichte Biografie „Oscar Peterson: Portrait einer Jazzlegende“ vor und präsentiert Aufnahmen des genialen, 2007 verstorbenen Tastenvirtuosen. Bei der Konzertaufnahme handelt es sich um ein Fundstück aus dem ORF-Archiv, entstanden am 9. November 1968 im Wiener Konzerthaus. Da spielte Oscar Peterson gemeinsam mit Sam Jones am Bass und Bobby Durham am Schlagzeug groß auf, u. a. in seinen Interpretationen von Standards wie „Lil Darlin‘“, „Summer Samba“, „Let‘s Fall In Love“ und „Somewhere“.

Zwtl.: „Black + White – Jazzlegende Oscar Peterson“ in ORF 2

Im „kulturMontag“ am 15. September um 23.15 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON steht das Porträt „Black + White – Jazzlegende Oscar Peterson“ auf dem Programm. Von niemand Geringerem als Duke Ellington als der „Maharadscha der Tasten“ bezeichnet, gilt der Kanadier als einer der technisch raffiniertesten und melodisch innovativsten Pianisten in der Geschichte des Jazz. In seiner mehr als 70-jährigen Karriere hat Peterson 200 eigene Alben veröffentlicht und ist auf etwa 400 weiteren zu hören, hat mehr Platten verkauft und mehr Konzerte gegeben als jeder andere Pianist in der Geschichte der Jazzmusik. Barry Avrich hat für seinen Film unzählige Archiv-Ausschnitte aus Interviews und Konzertaufnahmen zusammengetragen und lässt Musik-Größen wie Ella Fitzgerald, Quincy Jones, Herbie Hancock und Billy Joel zu Wort kommen.

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