• 04.08.2025, 07:00:33
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Greenpeace zum UN-Plastikabkommen: Staaten dürfen historische Chance nicht verspielen

Letzte Verhandlungsrunde in Genf entscheidet über weltweites Plastikabkommen – Greenpeace warnt vor Lobbyeinfluss und Blockadehaltung einzelner Staaten

Wien/Genf (OTS) - 

Vom 5. bis 14. August 2025 verhandeln UN-Mitgliedstaaten in Genf über ein globales Abkommen gegen Plastikverschmutzung. Greenpeace fordert im Vorfeld ein starkes Abkommen, das die Ursachen an der Wurzel bekämpft, anstatt Scheinlösungen zu fördern. Dazu muss bis 2040 die Plastikproduktion um 75 Prozent sinken, Einwegplastik verboten und hohe Mehrwegquoten eingeführt werden. Nur wenn es gelingt, die Plastikflut an der Quelle zu stoppen, lassen sich Umwelt, Klima und Gesundheit nachhaltig schützen.

Madeleine Drescher, Konsumsprecherin bei Greenpeace: „Jetzt ist der Moment, um die Plastikflut endlich zu stoppen. Wir brauchen ein Abkommen, das den Mut hat, die Ursachen anzugehen und nicht nur Symptome zu bekämpfen. Freiwillige Schritte oder Scheinlösungen wie chemisches Recycling feuern die Krise nur an und lösen nicht das Problem. Wenn die Staaten jetzt nicht handeln, verspielen sie eine historische Chance und lassen Menschen und Umwelt in Bergen von Plastikmüll zurück.“

Bei den Verhandlungen in Genf sollen sich die UN-Staaten auf ein finales Abkommen einigen, um die Plastikflut einzudämmen. Doch viele zentrale Fragen bleiben weiterhin offen – insbesondere in Bezug auf gefährliche Chemikalien, globale Reduktionsziele und eine faire Finanzierung. Erneut drohen die Verhandlungen am Widerstand mächtiger Staaten wie Saudi-Arabien, Russland und Iran sowie am Einfluss der Industrie zu scheitern. Diese versuchen, den Vertrag auf reine Abfallwirtschaft zu beschränken, während Lobbyist:innen der Öl- und Petrochemie auf freiwillige Scheinlösungen wie chemisches Recycling setzen.

Ein Hoffnungsschimmer: Bei der letzten Verhandlungsrunde (INC-5.1) in Busan einigten sich über 100 Staaten – darunter auch Österreich – erstmals auf ein gemeinsames Verhandlungspaket. Es enthält zentrale Elemente für ein starkes Abkommen: verbindliche Reduktionsziele, ein Verbot gefährlicher Einwegprodukte sowie einen gerechten Finanzierungsmechanismus.

Greenpeace fordert die österreichische Delegation auf, sich in Genf aktiv für ein starkes, wirksames Abkommen einzusetzen – und gemeinsam mit der EU sicherzustellen, dass die rote Linie ambitionierter Staaten nicht weiter aufgeweicht wird. „Ein schwaches Abkommen wäre schlimmer als gar keines. Es würde als Durchbruch gefeiert, ohne die Plastikverschmutzung wirklich zu stoppen. Die Weltgemeinschaft muss jetzt den Mut aufbringen, ein starkes, global verbindliches Abkommen zu verabschieden. Nur so können wir Menschen, Tiere und den Planeten vor noch mehr Plastik schützen“, so Drescher.

Factsheet zum globalen Plastikabkommen inklusive der Greenpeace-Forderungen: https://act.gp/41eO2Ie

Passendes Bildmaterial finden Sie hier: https://act.gp/4owntZl
Unter Angabe der vermerkten Credits steht das Bildmaterial kostenfrei zur redaktionellen Nutzung zur Verfügung.

Rückfragen & Kontakt

Madeleine Drescher
Konsumsprecherin
Greenpeace in Österreich
Tel.: + 43 664 8817 2243
E-Mail: madeleine.drescher@greenpeace.org

Magnus Reinel
Pressesprecher
Greenpeace in Österreich
Tel.: + 43 664 8817 2210
E-Mail: magnus.reinel@greenpeace.org

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