• 03.08.2025, 08:09:03
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Bundesheer entwickelt und baut eigene Satelliten

5 Satelliten sollen Österreichs Unabhängigkeit und Sicherheit erhöhen

Bundesheer entwickelt und baut eigene Satelliten
Wien (OTS) - 

Das Bundesheer entwickelt erstmalig gemeinsam einen Satelliten mit den Niederlanden. Das Projekt nennt sich LEO2VLEO (Low Earth Orbit to Very Low Earth Orbit) und wird zwischen dem Low Earth Orbit (rund 500 km Höhe) und dem Very Low Earth Orbit (rund 200 km) fliegen. Es umfasst zwei Teile: satellitengestützte Navigation und das Satellitenbild. Vorgesehen ist der Bau von insgesamt vier Satelliten, wobei drei für den operativen Einsatz bestimmt sind und ein weiterer als Testobjekt gilt. Die Gesamtkosten liegen bei rund zehn Millionen Euro – davon trägt Österreich sechs Millionen. Aktuell befindet sich das Projekt in der Bauphase; der Start der Satelliten ist für Ende 2026 bzw. Anfang 2027 geplant. Der große Vorteil: Die Satelliten liefern deutlich schärfere Bilder als herkömmliche Satelliten – und damit genauere Informationen für Einsätze.

„Der sicherheitspolitische Wandel – insbesondere durch den Krieg in der Ukraine – hat gezeigt, wie wichtig Satelliten für militärische Einsätze sind. Deshalb richtet sich das Bundesheer im Bereich Weltraum neu aus und will künftig weniger von anderen Staaten abhängig sein“, sagt Verteidigungsministerin Klaudia Tanner. Dafür wird in eine moderne Weltraumstrategie investiert. Unter der Leitung von Brigadier Friedrich Teichmann führt das Bundesheer aktuell zwei Forschungsprojekte durch. Ziel ist es, eigene Satelliten für Kommunikation, Navigation und Satellitenbilder zu entwickeln. Angesichts moderner Bedrohungen wie Cyberangriffen und geopolitischer Abhängigkeiten ist dieser Schritt essenziell für die Einsatzfähigkeit und Souveränität Österreichs.

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner: „Es geht um Unabhängigkeit und darum, dass wir unsere eigene Infrastruktur im All haben. Auch das ist ein Teil unserer „Mission vorwärts“. Eine moderne und umfassende Landesverteidigung erfordert im 21. Jahrhundert zwingend den eigenständigen Zugang zu weltraumgestützter Infrastruktur. Mit dem Bau eigener Satelliten wird Österreich nicht länger nur Nutzer, sondern endlich auch aktiver Gestalter und Anbieter im Orbit. Es erfüllt mich mit großem Stolz, dass wir als Bundesheer gemeinsam mit unseren Partnern diesen zukunftsweisenden Schritt zur sicherheitspolitischen Unabhängigkeit Österreichs gehen.“

Ein weiteres rein österreichisches Projekt ist BEACONSAT, das das Bundesheer gemeinsam mit zivilen Unternehmen umsetzt. Geplant ist der Bau eines Satelliten, der für die Navigation über Satellitensignale zuständig ist. Die Besonderheit liegt in der äußerst geringen Baugröße, wodurch der Satellit als sicher und schwer angreifbar gilt. Die Projektkosten belaufen sich auf unter einer Million Euro. Das Projekt befindet sich derzeit in der Bauphase, der Start ist für Ende 2026 vorgesehen.

Mit den Projekten LEO2VLEO und BEACONSAT, die zusammen 5 Satelliten umfassen, schließt Österreich strategisch zur internationalen Entwicklung im Bereich der militärischen Weltraumnutzung auf und positioniert sich künftig als aktiver Mitgestalter. Langfristig will das Bundesheer die drei wichtigsten Satellitendienste – Kommunikation, Navigation und Satellitenbild – eigenständig bereitstellen, um die Abhängigkeit von anderen Staaten deutlich zu reduzieren. Die Betriebsdauer der geplanten Systeme beträgt drei bis fünf Jahre; um eine dauerhafte Satellitenverbindung zu gewährleisten, plant man, in regelmäßigen Abständen neue Satelliten in die Erdumlaufbahn zu bringen. Grundsätzlich ist zwischen zivilen Satelliten – etwa für Wetterbeobachtung, Internet oder Fernsehen – und militärischen Satelliten zu unterscheiden, die für Einsatzführung und Lagebilder unerlässlich sind. Ohne diese weltraumgestützten Dienste wäre eine moderne Auslandseinsatzfähigkeit des Bundesheeres nicht mehr gegeben.

Rückfragen & Kontakt

Bundesministerium für Landesverteidigung
Telefon: +43 664-622-1005
E-Mail: presse@bmlv.gv.at
Website: http://www.bundesheer.at
@Bundesheerbauer

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