Reaktion zu falschen Behauptungen über Gaza-Einsatz – „Setzen uns auf höchster Ebene für Geisel-Freilassung ein, für Zugang ist allerdings Zustimmung aller Konfliktparteien nötig!“
„Ich bedaure feststellen zu müssen, dass es in den vergangenen Tagen zu falschen Behauptungen über die Rolle des Roten Kreuzes in Gaza gekommen ist. Mir ist es ein Anliegen, einige Fakten richtig einzuordnen: Das Rote Kreuz ist neutraler Vermittler und setzt um, was zwischen Konfliktparteien vereinbart wurde. So agiert das Rote Kreuz auf internationaler Ebene seit der Gründung des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz 1863 – aktuell in mehr als 120 bewaffneten Konflikten weltweit. Einigen sich die Konfliktparteien, kann das Rote Kreuz tätig werden – es besucht Geiseln und Gefangene und begleitet ihre Übergaben und Freilassungen. Dafür ist aber die Zustimmung beider Konfliktparteien nötig. Bisher hat das Rote Kreuz die Freilassung von 149 Geiseln in Gaza unterstützt“, erklärt Gerald Schöpfer.
Schöpfer betont: „Es ist die Aufgabe von Konfliktparteien, die Zivilbevölkerung zu schützen und nicht am Konflikt teilnehmende Menschen zu versorgen. Diese Aufgabe kann man nicht an Dritte abwälzen. Das Rote Kreuz kann bei diesen Aufgaben in seiner Rolle gemäß Artikel drei der Genfer Abkommen lediglich unterstützen.“
„Sicherheit der Rotkreuz-Mitarbeiter:innen oft nicht gewährleistet!“
Der Rotkreuz-Präsident meint weiters: „Ich erinnere daran, dass sich das Rote Kreuz in Gaza seit jeher für die Freilassung der Geiseln einsetzt, ungehinderten Zugang zu den Geiseln, ein Ende der Kampfhandlungen und die Einhaltung des humanitären Völkerrechts fordert. Dazu spricht es in einer herausfordernden Situation auf höchster Ebene mit allen Konfliktparteien. Als Rotes Kreuz stehen wir für unsere Grundwerte, insbesondere Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität und Unabhängigkeit. Um unserer Aufgabe in Situationen wie in Gaza nachkommen zu können, muss die Sicherheit unserer Mitarbeiter:innen und die Achtung des Schutzzeichens gewährleistet sein. Leider ist das oft nicht der Fall.“
Einsatz für Freilassung der Geiseln und Sicherheit der Zivilbevölkerung
Bereits vergangenes Wochenende forderte Mirjana Spoljaric, Präsidentin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), ein dringendes gemeinsames Handeln der Staaten: „Es gibt keine Entschuldigung für die Geschehnisse in Gaza. Das Ausmaß des menschlichen Leids hat längst jedes akzeptable Maß überschritten, rechtlich wie moralisch. Jede Minute ohne Waffenstillstand gefährdet das Leben von Zivilistinnen und Zivilisten!“
Vollständiges Statement: Israel and the occupied territories: ICRC president calls for urgent collective action by states to end abhorrent suffering in Gaza | International Committee of the Red Cross
Fragen und Antworten zur Arbeit des Roten Kreuzes in Gaza: https://www.icrc.org/en/document/FAQ-icrc-work-hostages-gaza
Das Rote Kreuz mahnt alle Konfliktparteien zur Einhaltung des Humanitären Völkerrechts:
- Schutz der Zivilbevölkerung und ziviler Infrastruktur
- Schutz von Gesundheitseinrichtungen und humanitären Helfer:innen
- Ungehinderter, sicherer Zugang für humanitäre Hilfe
- Bedingungslose Freilassung aller Geiseln
Das Rote Kreuz bittet dringend um Spenden:
Österreichisches Rotes Kreuz
IBAN: AT57 2011 1400 1440 0144
BIC: GIBAATWWXXX
Erste Bank: BLZ 20.111
Kennwort: Naher Osten
Oder online unter wir.roteskreuz.at/nothilfe-gaza
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Österreichisches Rotes Kreuz
Margit Draxl
Telefon: T: +43/1/589 00 - 151 M: +43/664/8234802
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