In den letzten Monaten ist ein besorgniserregender Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit zu beobachten. Allein im Juli waren um 9,8 % mehr langzeitbeschäftigungslose Personen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres beim AMS vorgemerkt. „Dieser Trend wird sich aufgrund der schwachen Konjunktur und Budgetkonsolidierung in naher Zukunft nicht ändern“, warnt Renate Anderl, Präsidentin der Arbeiterkammer Wien.
Die ökonomischen Auswirkungen sind dramatisch, da wertvolles Potential am Arbeitsmarkt ungenutzt bleibt. Zudem bedarf der Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt intensive Unterstützung und ist häufig mit hohen Kosten verbunden. „Noch viel schwerwiegender sind jedoch die Folgen für die Betroffenen selbst“, so Anderl. „Länger arbeitslose Personen werden seltener zu Vorstellungsgesprächen eingeladen und geraten häufig in eine Negativspirale. Für viele ist die lange Arbeitslosigkeit existenzbedrohend.“
Fast die Hälfte der Arbeitsuchenden in der Altersgruppe 55+ ist langzeitbeschäftigungslos, ein Drittel der Langzeitbeschäftigungslosen hat eine gesundheitliche Einschränkung. „Langzeitarbeitslose sind überproportional gesundheitlich beeinträchtigt – oft aufgrund früherer belastender Arbeit, die sie aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben können“, sagt die AK Präsidentin. „Viele Studien zeigen, dass Langzeitarbeitslosigkeit negative Auswirkungen auf die physische und psychische Gesundheit hat.“
Der Kampf gegen Langzeitarbeitslosigkeit muss Priorität haben. „Hier sind auch die Unternehmen gefordert, Menschen eine echte Chance zu geben“, fordert Anderl. „Leider sind Langzeitarbeitslose immer wieder von Diskriminierungen am Arbeitsmarkt betroffen. Ebenso wichtig ist es, arbeitsmarktpolitische Programme frühzeitig anzusetzen, um Langzeitarbeitslosigkeit zu vermeiden. Qualifizierungsangebote, die zu zertifizierten Abschlüssen führen, sind hierbei zentral.“
Für bereits jetzt von Langzeitarbeitslosigkeit betroffene Menschen müssen ganzheitliche Ansätze wie das Wiener Projekt „Schritt für Schritt“ weiter ausgebaut werden. Das Projekt begleitet Betroffene – von intensiver Beratung bis hin zu Trainingsarbeitsplätzen – am Weg zurück in den Arbeitsmarkt. „Investitionen zur Vermeidung von Langzeitarbeitslosigkeit lohnen sich langfristig“, betont Renate Anderl.
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