• 01.08.2025, 09:01:33
  • /
  • OTS0015

Volkshilfe: Gedenken an Rom*nija und Sinti*zze 80 Jahre nach dem Genozid des Nationalsozialismus

Zum Gedenktag an den Genozid an Rom*nija und Sinti*zze fordert die Volkshilfe mehr Aufklärung bei Ungleichbehandlung und gegen Stereotype

Wien (OTS) - 

Vor 80 Jahren begann eines der dunkelsten Kapitel der österreichischen Geschichte: die systematische Verfolgung und Ermordung von Rom*nija und Sinti*zze durch das nationalsozialistische Regime. Heute noch sehen sich viele Rom*nija und Sinti*zze Anfeindungen, Angriffen ausgesetzt“, sagt Usnija Buligovic, Leiterin des VH-Programms THARA für Arbeitsmarktintegration und Chancengleichheit.

Vor 1938 lebten rund 12.000 Menschen der Volksgruppe in Österreich, die meisten davon im Burgenland. In Österreich errichteten die Nationalsozialisten mehrere sogenannte „Zigeunerlager“, das größte davon im burgenländischen Lackenbach. Dort wurden 4.000 Menschen unter unmenschlichen Umständen interniert. 273 von ihnen starben im Lager vor Ort. Etwa 2.900 österreichische Rom*nija und Sinti*zze deportierte man nach Auschwitz. In der Nacht vom 2. auf den 3. August 1944 wurden alle noch lebenden Gefangenen in den Gaskammern von Auschwitz getötet. „Nach der Befreiung wurden die Überlebenden jahrzehntelang nicht als Opfer nationalsozialistischer Verfolgung anerkannt und sie erhielten nur geringe oder überhaupt keine Entschädigungszahlungen für ihren verlorenen Besitz“, erinnert Usnija Buligovic, „das muss sich dringend ändern“.

Heute, 80 Jahre nach diesem schrecklichen Verbrechen, ist es wichtiger denn je, die Erinnerung an die Opfer der Nazis wachzuhalten und ihre Geschichten sichtbar sowie hörbar zu machen. Wir fordern Aufklärung und eine bessere Geschichtsaufarbeitung, die die Kulturleistungen hervorhebt und die falschen Täter*innenzuschreibung der Rom*nija und Sinti*zze korrigiert. Es ist an der Zeit, gegen Negativkampagnen sowie stereotype Kriminalisierung vorzugehen und stattdessen ein respektvolles und differenziertes Bild dieser Gemeinschaften zu zeichnen“, fordert Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe Österreich.

„Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass die Opfer nicht vergessen werden und sich so ein Genozid niemals wiederholt“, schließt Usnija Buligovic.

Rückfragen & Kontakt

Volkshilfe Österreich
Ulrike Schöflinger
Telefon: 0676 83 402 247
E-Mail: ulrike.schoeflinger@volkshilfe.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | VHO

Bei Facebook teilen
Bei X teilen
Bei LinkedIn teilen
Bei Xing teilen
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel