• 01.08.2025, 08:48:03
  • /
  • OTS0009

Equal Pension Day 2025: Frauenpensionen stärken, weiblicher Altersarmut entgegenwirken

St. Pölten (OTS) - 

Der Equal Pension Day markiert jenen Tag, an dem Männer im Durchschnitt bereits so viel Pension erhalten haben, wie Frauen über das ganze Jahr bekommen. In Niederösterreich fällt dieser Tag heuer auf den 6. August. Der Unterschied bei den Alterspensionen beträgt mehr als 40 % – Frauen erhalten im Schnitt nur 1.585 Euro, Männer hingegen 2.641 Euro pro Monat. Dieser gravierende Unterschied ist ein zentraler Grund, warum Altersarmut in Österreich weiblich ist. „Es ist ein Skandal, dass sich Frauen nach einem arbeitsreichen Leben mit so kleinen Pensionen abfinden müssen!“, so AK Niederösterreich Präsident und ÖGB Niederösterreich Vorsitzender Markus Wieser.

Er verweist auf die Zeitverwendungsstudie 2021/22 der Statistik Austria, die zeigt: Frauen arbeiten insgesamt mehr als Männer – aber einen Großteil davon unbezahlt. Noch immer übernehmen Frauen die Kinderbetreuung, die Pflege von älteren und pflegebedürftigen Angehörigen und erledigen den Großteil der unbezahlten Hausarbeit. Eine im Auftrag der AK Niederösterreich durchgeführte Studie zeigt außerdem: Mehr als 30 % der weiblichen Teilzeitarbeitenden in Niederösterreich arbeiten zehn Jahre oder länger in Teilzeit. Diese langen Teilzeitphasen führen zu deutlich niedrigeren Pensionsansprüchen.

Geringere Einkommen auch bei Vollzeit – und wenig Transparenz

Auch Frauen, die Vollzeit beschäftigt sind, verdienen durchschnittlich 16,5 % weniger als Männer – das entspricht jährlich rund 10.784 Euro. Der Grund liegt in der niedrigeren Bewertung von frauendominierten Branchen wie Pflege, Reinigung oder Einzelhandel. Aber auch nach Berücksichtigung von Faktoren wie Branche, Beruf, Position oder Alter bleiben laut Analysen zwei Drittel der Differenz rein geschlechtsspezifisch. „Es verhärtet sich daher der Verdacht, dass es sich hierbei um verbotene Einkommensdiskriminierung handelt. Dabei entsteht nicht nur ein unmittelbarer Schaden für Frauen durch das entgangene Entgelt, sondern es erfolgen auch zu niedrige Gutschriften am Pensionskonto“, so Wieser.

Pensionssplitting nicht ausreichend – strukturelle Reformen notwendig

In der Diskussion um die niedrigen Frauenpensionen wird häufig das Pensionssplitting genannt. Doch: „Im Pensionssplitting gibt es einige Fallstricke! Es verlagert gesellschaftliche Probleme ins Private, verändert am Haushaltseinkommen insgesamt nichts und vor allem gering verdienende Paare profitieren davon kaum“, heißt es von der AK.

Die AK Niederösterreich und der ÖGB Niederösterreich setzen auf konkrete Maßnahmen:

  • Ausbau der vollzeittauglichen, ganzjährigen und kostenlosen Kinderbildungs- und Kinderbetreuungseinrichtungen

  • Stärkung der mobilen und stationären Pflegeangebote

  • Mehr Partnerschaftlichkeit von Anfang an – z. B. durch eine faire Aufteilung der Elternkarenz

  • Familienfreundliche Arbeitszeitmodelle, wie das AK-ÖGB-Familienarbeitszeitmodell

  • Konsequente Umsetzung der EU-Lohntransparenzrichtlinie, um Einkommensdiskriminierung wirksam zu bekämpfen

Ein Schritt in diese Richtung ist die „Allianz für Lohntransparenz NEU“, in der sich AK und ÖGB gemeinsam engagieren. Aktuell läuft im Rahmen dieser Initiative eine österreichweite Umfrage zu Einkommenstransparenz und geschlechtsspezifischen Einkommensunterschieden in Betrieben, die noch bis zum 10. August 2025 geöffnet ist. Jetzt mitmachen unter: https://noe.arbeiterkammer.at/interessenvertretung/frauen/Online-Umfrage-Einkommensunterschiede.html

Rückfragen & Kontakt

AK Niederösterreich Frauenpolitik
Birgit Schön
Telefon: 05 7171 21201
E-Mail: birgit.schoen@aknoe.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | AKN

Bei Facebook teilen
Bei X teilen
Bei LinkedIn teilen
Bei Xing teilen
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel