• 31.07.2025, 10:54:03
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Bankomatsprenger-Netzwerke im Visier der Strafverfolgungsbehörden

Bundeskriminalamt führte 14 Festnahmen und zahlreiche Sicherstellungen durch – ausgezeichnete Zusammenarbeit mit Staatsanwaltschaft Wien führte zu Erfolg

Wien (OTS) - 

Bei der Pressekonferenz am 31. Juli 2025 in Wien präsentierten Andreas Holzer, Direktor des Bundeskriminalamtes, Nina Bussek, Leiterin der Medienstelle und Erste Staatsanwältin der Staatsanwaltschaft Wien, sowie Gerhard Winkler, Leiter der Ermittlungsdienste im Landeskriminalamt, gemeinsame Ermittlungserfolge im Kampf gegen Bankomatsprengungen. Im Zentrum stand ein klarer Erfolg polizeilicher Ermittlungsarbeit: 14 Festnahmen, zahlreiche Sicherstellungen und eine enge internationale Kooperation zur Bekämpfung hochprofessionell agierender Tätergruppen.

„Die ausgezeichnete Kooperation mit den niederländischen Sicherheitsbehörden ist für die AG Bankomat von entscheidender Bedeutung. Dieses wichtige Thema stand im Fokus der Gespräche mit dem niederländischen Innenminister“, sagte Innenminister Gerhard Karner.

„Die koordinierten Ermittlungen der AG Bankomat haben in kurzer Zeit zu beachtlichen Erfolgen geführt – doch das war erst der Anfang. Wir werden weiterhin mit voller Konsequenz diese gefährliche Form der Kriminalität bekämpfen. Der Schulterschluss im Rahmen des Bankengipfels zeigt ebenfalls Wirkung. Ich bedanke mich bei allen Beteiligten für ihre ausgezeichnete Kooperation und bei meinen Kriminalistinnen und Kriminalisten für ihre ausgezeichnete Arbeit“, betonte der Direktor des Bundeskriminalamts Andreas Holzer.

Gezielte Ermittlungen – erfolgreiche Bilanz

Seit Jahresbeginn 2025 wurden in Österreich 26 Einbruchsdiebstähle durch Sprengung von Geldausgabeautomaten verübt. In zwölf Fällen blieb es beim Versuch, doch der Sachschaden und das Gefährdungspotenzial für Unbeteiligte sind enorm. Die Täterinnen und Täter agieren arbeitsteilig und hochgradig organisiert, oft mit klarer Rollenzuweisung – etwa als Sprenger, Logistiker oder Verbindungspersonen.

Dank intensiver Ermittlungen konnten bis dato:

  • 24 Beschuldigte und neun Verdächtige identifiziert,

  • 14 Personen festgenommen und

  • 12 Hausdurchsuchungen durchgeführt werden (davon sechs in den Niederlanden).

Zudem wurden bedeutende Sachbeweise sichergestellt:

  • 16 Roller

  • Über 50 Mobiltelefone sowie über 30 weitere Datenträger

  • 400 bis 500 Gramm Sprengstoff

  • Suchtmittel: 100 Gramm Kokain, 98 Gramm Cannabiskraut

  • Bekleidung mit mutmaßlichem Tatbezug

  • 39.000 Euro Bargeld

Zu den Tätigkeiten der Staatsanwaltschaft Wien erklärte die Leiterin der Medienstelle und Erste Staatsanwältin Nina Bussek: „Die Staatsanwaltschaft Wien hat seit Oktober 2024 in diesem Ermittlungsverfahren über 100 Anordnungen erlassen, darunter etwa 40 Telefonüberwachungen, mehrere Sicherstellungen und Festnahmen. Darüber hinaus wurde eine Vielzahl an DNA-Spuren sichergestellt und ausgewertet.“

Spezialermittlungsgruppe und Sicherheitspakt mit Banken

Als Reaktion auf die zunehmenden Vorfälle wurde im März 2025 die Arbeitsgruppe Bankomat (AG Bankomat) im Bundeskriminalamt eingerichtet. Diese unterstützt gezielt die Landeskriminalämter bei operativen Maßnahmen, erstellt Analysen und fungiert als Drehscheibe zu den internalen Sicherheitsbehörden. Besonders hervorzuheben ist der Sicherheitspakt zwischen dem BMI und der Bankenbranche, der im April 2025 unterzeichnet wurde. Ziel ist hier, nicht nur strafrechtlich konsequent zu handeln, sondern durch Prävention künftige Taten zu verhindern.

„Der Schlüssel zum bisherigen Erfolg war aus meiner Sicht die Kombination aus altmodischer, akribischer und hartnäckiger Ermittlungsarbeit, dem guten Vernetzen von österreichischen und internationalen Ermittlerinnen und Ermittlern durch die AG Bankomat und die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Wien“, bedankte sich auch der Leiter des Ermittlungsdienstes des LKA Wien, Gerhard Winkler.

Internationales Phänomen – nationale Entschlossenheit

Die Tätergruppierungen, zumeist mit Wurzeln in den Niederlanden und nordafrikanischem Hintergrund, agieren über Ländergrenzen hinweg – doch auch die Sicherheitsbehörden arbeiten grenzüberschreitend zusammen. Die bisherigen Erfolge belegen, dass internationale Kooperation, strategische Planung und akribische Ermittlungen einen wesentlichen Schlüssel zur Bekämpfung dieses Phänomens darstellen.

Rückfragen & Kontakt

Bundesministerium für Inneres
Harald Sörös, BA MA
Telefon: +43 1 53126 901133
E-Mail: harald.soeroes@bmi.gv.at
Website: https://www.bmi.gv.at

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