• 31.07.2025, 10:09:05
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Kampf gegen die "Schliafhanseln": Stadt Wien informiert über Mäuse-Gerste

Wien (OTS) - 

Die Mäuse-Gerste sorgt im Sommer regelmäßig für Beunruhigung unter den Tierbesitzer*innen in Wien. Ihre mit Widerhaken besetzten Grannen können sich im Fell, den Ohren oder an anderen Körperstellen von Tieren festsetzen und schmerzhafte Entzündungen verursachen. Während die Stadt Wien bemüht ist, den Bestand der Pflanze einzudämmen, ist eine vollständige Entfernung im städtischen Raum nicht realisierbar.

Die Mäuse-Gerste (Hordeum murinum) ist eine anspruchslose Pflanze, die 6 bis 50 cm hoch wächst. Sie blüht und fruchtet immer dann, wenn es lange genug warm war. In der Regel ist dies vom späten Frühjahr bis in den Herbst der Fall. Die tendenziell höheren Temperaturen der letzten Jahre sowie die Nährstoffe, die durch Hunde in Böden eingebracht werden, begünstigen ihre Verbreitung zusätzlich. Viele Hundehalter*innen fürchten sie, da sich die Ähren leicht im Fell ihrer Vierbeiner verfangen, die Haut verletzen oder in Ohren und Augen eindringen können. Dementsprechend wünschen sich viele ein strengeres Mähregime von der Stadt.

Die Wiener Stadtgärten betreuen allein rund 9 Millionen m² Rasen- und Wiesenflächen in Wien. Wie oft die einzelnen Grünflächen in Wien gemäht werden, hängt davon ab, wie intensiv sie genutzt werden und wie sie ausgestaltet sind. Zudem wird die vorherrschende Temperatursituation berücksichtigt. Daneben werden die rund 700.000 m² Blumenwiesen der Wiener Stadtgärten zum Erhalt der Biodiversität 2x jährlich gemäht. Bei dieser Größenordnung ist eine flächendeckende, zeitgleiche und nachhaltige Entfernung von Mäusegerste in der Stadt nicht durchführbar.

Stadtgartendirektor Karl Hawliczek: „Die Wiener Stadtgärten sind sich der Situation bewusst und setzen alles daran, den Bestand der Mäuse-Gerste, insbesondere in Hundezonen, gezielt einzudämmen.” Da die mit Widerhaken versehenen Grannen der Mäuse-Gerste jedoch leicht an der Kleidung oder im Fell hängen bleiben, verbreitet sich diese Pflanzenart sehr rasch. Was viele nicht wissen: Die Blüten und Fruchtbildung ist bei der Mäuse-Gerste zudem vor allem temperaturabhängig und nicht abhängig von der Schnitthöhe. Das bedeutet, dass auch kurz geschnittene, sehr niedrig wachsende Pflanzen auf den kürzesten Halmen bei entsprechender Wärme ihre Ähren ausbilden können. Daher ist eine rückstandslose Entfernung oder dauerhafte Bekämpfung trotz sehr umfangreichen und sorgsamen Agierens nicht möglich.

Informationen über Mäuse-Gerste für Hundehalter*innen

Um Hundehalter*innen für die Gefahr der Mäuse-Gerste zu sensibilisieren und über Schutzmaßnahmen aufzuklären, werden diese im Rahmen des verpflichtenden Sachkundenachweises, den alle Hundehalter*innen in Wien vor der Anschaffung eines Hundes absolvieren müssen, umfassend informiert. Ruth Jily, Leiterin des Veterinäramts, betont: „Grundsätzlich sollten Hundehalter*innen darauf achten, dass ihre Hunde nicht in Mäusegerste-Bestände laufen. Wenn sich das nicht vermeiden lässt, ist es wichtig das Fell, Hautfalten (wie Zwischenzehenräume und Achselfalten) und vor allem die Ohren und Augen nach jedem Spaziergang in Grünzonen gründlich abzusuchen. Die ‚Schliafhanseln‘, wie die Grannen der Mäuse-Gerste auch genannt werden, können dabei sofort entfernt werden. Dies bietet auch die Gelegenheit, eventuell vorhandene Zecken umgehend zu entdecken und zu beseitigen. Auch das Kürzen oder Auszupfen der Haare auf der Ohreninnenseite – eventuell durch einen professionellen Hundefriseur – kann helfen, das Hängenbleiben der Grannen zu erschweren und sie leichter sichtbar zu machen.“

Achten Sie aufmerksam auf Ihre Tiere und suchen Sie nach jedem Spaziergang in Grünflächen gründlich nach den kleinen, lästigen Grannen. So bleibt der Sommer für alle entspannt und unbeschwert!

Rückfragen & Kontakt

Stadt Wien – Veterinäramt und Tierschutz
Tel.: +43 1 4000 97611
E-Mail: oeffentlichkeitsarbeit@ma60.wien.gv.at
Website: tiere.wien.gv.at

Pamela Ziegler, BA MA
Leiterin Öffentlichkeitsarbeit
Wiener Stadtgärten
Telefon: 01 4000/42351
E-Mail: pamela.ziegler@wien.gv.at
Website: park.wien.gv.at

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