Schulbedarf: Rund 20 spezialisierte Fachhändler in Wien - Stationärer Handel bleibt Hauptquelle - Gumprecht: "Schulbeginn ist wirtschaftlich bedeutende Phase der Branche"
Ab 1. September heißt es für rund 250.000 Wiener Schülerinnen und Schüler wieder: Lernen statt Sonne und Freibad. Doch nicht nur für Kinder und Jugendliche ist der Schulbeginn spannend - auch für den Papier-, Büro- und Schreibwarenhandel markiert er eine der umsatzstärksten Phasen des Jahres. „Der Schulstart ist ein saisonaler Umsatzmotor für die Branche. In dieser Zeit werden bis zu 50 Prozent des Jahresumsatzes erzielt“, erklärt Margarete Gumprecht, Obfrau der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Wien. Besonders die Monate August und September sind entscheidend: Viele Fachhändler - vom kleinen, spezialisierten Geschäft bis zum größeren Filialbetrieb - verzeichnen in diesem Zeitraum eine hohe Kundenfrequenz und gute Umsätze mit Schulmaterialien. Aktuell gibt es in Wien 162 Einzelhändler mit Papier- und Schreibwaren, davon sind rund 20 auf das Schulgeschäft spezialisierte Fachbetriebe.
Schon Wochen vor Schulbeginn verzeichnen die Händler ein steigendes Interesse an Heften, Blöcken, Stiften, Mappen sowie Mal- und Bastelbedarf. „Trotz zunehmender Digitalisierung ist der Bedarf an Schulmaterialien weiterhin hoch. Der stationäre Fachhandel in Wien spielt in der Versorgung der Haushalte mit Schulbedarf eine zentrale Rolle“, erklärt Gumprecht. Die durchschnittlichen Ausgaben für Schulartikel liegen zwischen 150 und 200 Euro pro Schulkind. Besonders bei den Erstklässlern und Volksschulkindern wird nicht gespart: Über 50 Prozent der Einkäufe fallen auf die Kleinsten. Ein Taferlklassler-Startpaket, das unter anderem eine Schultasche und diverse Erstausstattungsmaterialien beinhaltet, kostet bis zu 400 Euro.
Von den spezialisierten Händlern heißt es, dass das Geschäft mit den Schulartikeln und -materialien heuer gut angelaufen ist, aber es noch Luft nach oben gibt. „Viele Händler rechnen kurz und rund um den Schulstart am 1. September noch mit einem verstärkten Kundenaufkommen“, so Gumprecht. Betont wird auch, dass sich das Einkaufsverhalten in den letzten Jahren gewandelt hat: Konsumenten vergleichen stärker, kaufen gezielter und reagieren sensibler auf Preise und Angebote.
Ergonomie, Nachhaltigkeit und Sichtbarkeit: Anforderungen an moderne Schultaschen
Trotzdem besteht weiterhin eine klare Nachfrage nach qualitativer Grundausstattung – insbesondere bei Schulanfängern. „Die Anforderungen an Schulprodukte sind heute deutlich differenzierter. Das zeigt sich auch in der Sortimentsplanung des Fachhandels“, erklärt Gumprecht. Besondere wirtschaftliche Relevanz hat der Verkauf von Schultaschen und Rucksäcken – vor allem zum Schulstart. Kriterien wie Ergonomie, geringes Gewicht, gute Sichtbarkeit im Straßenverkehr und der Einsatz nachhaltiger Materialien beeinflussen die Kaufentscheidung maßgeblich.
Erfreulich ist, dass die große Mehrheit der Wienerinnen und Wiener die Schulartikel nach wie vor im Geschäft vor Ort kauft: Drei Viertel der Käufer besorgen die Produkte im Papierfachhandel, ein Drittel beim Diskonter und ein Fünftel greift bei den Handelsketten zu. Zu den wichtigsten Motiven für den Einkauf im stationären Handel zählen, dass die Produkte direkt angesehen werden können und sofort verfügbar sind. Im Fachhandel steht traditionell die Beratung und das Service im Zentrum, so können vielerorts Füllfedern getestet werden oder Schulbücher werden gleich eingebunden. „Einfach vorbeikommen, die Produkte vor Ort angreifen und ausprobieren. Dann findet man bestimmt das Richtige und hat eine Freude damit“, so Gumprecht.
Trotzdem befindet sich die Branche im Wandel, erklärt die Handelsobfrau: „Das Geschäft mit Schulmaterialien ist immer noch sehr wichtig für die Fachhändler, hat aber nicht mehr die Bedeutung wie vor zehn Jahren." Das liege auch daran, dass nicht mehr nur Papier- und Schreibwarenhändler Schulmaterialien verkaufen, sondern es hier viele Angebote am Markt gibt. Für die Fachhändler werden deshalb auch die Umsätze mit Papeterie sowie Party-, Mal- und Bastelartikel immer wichtiger. Zunehmende Beliebtheit bekommt auch der Kreativbereich und der Verkauf von Geschenkartikeln.
Produktempfehlungen und Papierfachhändler in der Nähe gibt es unter www.schuleinkauf.at
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