FPÖ muss Förderung von antisemitischem Kanal sofort einstellen
SOS Mitmensch übt scharfe Kritik an der Verbreitung von wüsten antisemitischen Verschwörungstheorien durch den von der FPÖ geförderten Kanal „AUF1“. Der Sender habe einem Verschwörungstheoretiker eine Plattform geboten, um in absurder Verdrehung der Realität Juden als Profiteure der beiden Weltkriege und eines bevorstehenden „dritten Weltkrieges“ darzustellen. Der Verschwörungstheoretiker habe Juden zudem in schlimmster antisemitischer Tradition mit „Hintergrundmächten“ und den „wahren Feinden“ Österreichs, Deutschlands und anderer europäischer Länder in Verbindung gebracht. Die FPÖ müsse die Förderung des rechtsextremen Kanals spätestens nach diesen antisemitischen Ergüssen sofort einstellen, fordert SOS Mitmensch.
„Es ist schockierend, dass 80 Jahre nach Ende der Naziherrschaft medial wieder haarsträubender Antisemitismus in Österreich propagiert wird. Die FPÖ trägt dafür eine Mitverantwortung. Denn wie zuvor schon bei der antisemitischen ‚Aula‘, fördert die FPÖ auch jetzt wieder einen Kanal, der schlimmste antisemitische Verschwörungstheorien verbreitet. Das darf im heutigen Österreich keinen Platz haben“, betont Alexander Pollak, Sprecher von SOS Mitmensch.
SOS Mitmensch zitiert aus dem am 27. Juli ausgestrahlten Interview des „AUF1“-Betreibers Stefan Magnet mit dem deutschen Verschwörungstheoretiker T. S.. Dieser habe im Gespräch mit Magnet unter Verdrehung der historischen Tatsachen eine Verbindung zwischen Juden und dem Ausbruch des ersten und zweiten Weltkriegs sowie eines „dritten Weltkrieges“ hergestellt, berichtet SOS Mitmensch. S. habe zudem ganz im Sinn antisemitischer Verschwörungstheorien behauptet, dass es nach einem „dritten Weltkrieg“ eine „Weltregierung von Jerusalem aus“ geben würde. S. sprach in diesem Zusammenhang von „Hintergrundmächten“, die Weltkonflikte entfachen würden, und betonte die jüdische Herkunft von Personen, die er diesen „Hintergrundmächten“ zuordnet. Als seine Motivation nannte der Verschwörungstheoretiker, dass er zeigen wolle, „wer die wahren Feinde sind“. Laut SOS Mitmensch übte „AUF1“-Betreiber Stefan Magnet, der früher in der österreichischen Neonaziszene rund um den „Bund freier Jugend“ aktiv war, keine Kritik an den antisemitischen Verschwörungserzählungen seines Gesprächspartners, sondern ordnete diese am Ende des Gesprächs unterstützend als Teil von „Aufklärungsarbeit“ ein.
Der Medienkanal „AUF1“ wird vom österreichischen Verfassungsschutz als „rechtsextremistisch“ eingestuft. Die FPÖ fördert den Kanal immer wieder mit bezahlten Inseratschaltungen. Auch aktuell finden sich laut Recherchen von SOS Mitmensch Inserate des FPÖ-Parlamentsklubs auf dem rechtsextremen und antisemitischen Kanal. Hochrangige FPÖ-Politiker, darunter auch FPÖ-Obmann Herbert Kickl und FPÖ-Nationalratspräsident Walter Rosenkranz, traten im Kanal auf bzw. bewarben ihn in sozialen Netzwerken. Darüber hinaus wurde Betreiber Stefan Magnet im Jahr 2023 im FPÖ-Parlamentsklub empfangen.
„Man kann gar nicht oft genug betonen, dass antisemitische Wahnideen eine große Gefahr für das Schicksal von Menschen und ein zerstörerisches Gift für das Funktionieren von Gesellschaften sind. Wer, wie die FPÖ, Kanäle finanziell fördert und bewirbt, die solchen gefährlichen Wahn verbreiten, darf niemals mit politischer Macht belohnt werden“, so Pollak abschließend.
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