• 31.07.2025, 08:01:08
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foodwatch Österreich ruft Sugar-Overload-Day aus

Am 3. August hat Österreich seine Jahresration an Zucker verbraucht

Wien (OTS) - 

Der 3. August markiert in diesem Jahr den sogenannten Sugar-Overload-Day für Österreich: Ab diesem Tag haben Menschen hierzulande rechnerisch bereits so viel freien Zucker konsumiert, wie laut Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für ein ganzes Jahr vertretbar wäre. Die Folge: eine eskalierende Gesundheitskrise mit Millionen von Betroffenen. foodwatch fordert entschlossene Maßnahmen gegen die Überzuckerung unserer Ernährung – allen voran eine Steuer auf gesüßte Getränke, die Einführung des Nutri-Scores sowie die Streichung der Umsatzsteuer auf Obst und Gemüse.

Gesundheitliche Folgen verheerend

Laut WHO sollten maximal 10 Prozent der täglichen Energiezufuhr aus freiem Zucker stammen – das entspricht in Österreich 53,5 Gramm pro Tag für eine erwachsene Person. Tatsächlich konsumieren Erwachsene hierzulande im Schnitt aber fast 92 Gramm freien Zucker pro Tag – das sind 24 Zuckerwürfel täglich. Bereits eine einzige 0,5-Liter-Flasche Cola liefert fast die gesamte empfohlene Tageshöchstmenge und wird häufig zusätzlich zu anderen süßen Snacks konsumiert.

Die Folgen sind gravierend: 3,7 Millionen Erwachsene in Österreich sind übergewichtig, viele davon krankhaft adipös. Besonders alarmierend: Jedes vierte Mädchen und jeder dritte Bub im Volksschulalter leidet bereits an Übergewicht. Die gesundheitlichen Risiken reichen von Typ-2-Diabetes über Herz-Kreislauf-Erkrankungen bis hin zu bestimmten Krebsarten.

Zucker ist oft gut getarnt

Zucker ist als billiger Geschmacksverstärker bei Lebensmittelherstellern äußerst beliebt und übermäßig im Einsatz. Selbst Produkte, die auf den ersten Blick nicht als Süßigkeit erkennbar sind, enthalten oft große Mengen zugesetzten Zuckers. Besonders Kinderprodukte sind häufig überzuckert – obwohl laut WHO ein Kind zwischen vier und sieben Jahren nicht mehr als 38,75 Gramm Zucker pro Tag konsumieren sollte.

foodwatch fordert von Politik konkrete Maßnahmen

Die Verantwortung für diese Zuckerflut liegt nicht bei den einzelnen Konsument:innen – sondern bei einer Lebensmittelpolitik, die versagt hat. Die Politik lässt die Industrie gewähren, während die Menschen krank werden. foodwatch fordert daher:

  • Eine Kracherl-Steuer auf gesüßte Getränke

Studien und internationale Erfahrungen zeigen: Eine Zuckersteuer wirkt und würde den Zuckergehalt senken und somit die Gesundheit schützen.

  • Umsatzsteuer auf Obst und Gemüse streichen

Wer sich gesund ernähren will, soll nicht bestraft werden. Obst und Gemüse darf nicht teurer sein als süße Limonaden oder Snacks. Die rechtlichen Möglichkeiten innerhalb der EU zu so einer Steuerbefreiung gibt es längst. Die österreichische Regierung bleibt bisher trotz der alarmierenden Gesundheitssituation dennoch untätig.

  • Einführung des Nutri-Scores

Der Nutri-Score bietet transparente Information auf einen Blick. Studien belegen: Mit der Nährwertampel treffen Konsument:innen deutlich ausgewogenere Kaufentscheidungen – und sparen dabei sogar oft noch Geld. Doch obwohl 9 von 10 Menschen in Österreich ihn befürworten und die Regierung angekündigt hat, die Kennzeichnung hierzulande zu ermöglichen, fehlt bis heute die gesetzliche Grundlage.

„Die Zuckerflut ist kein individuelles Problem – sie ist das Resultat von politischer Untätigkeit gegenüber einer mächtigen Industrie. Wenn Österreich die Gesundheit seiner Bevölkerung ernst nimmt, muss jetzt gehandelt werden: Mit klarer Kennzeichnung, fairen Preisen für gesundes Essen und einer effektiven Kracherl-Steuer“, fordert Miriam Maurer, Campaignerin bei foodwatch Österreich.

Weiterführende Informationen:

Soundbites und Bildmaterial Sugar-Overload-Day

Petition Kracherl-Steuer

Petition Umsatzsteuer

Petition Nutri-Score

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Über foodwatch Österreich:

foodwatch Österreich setzt sich mit kraftvollen Kampagnen für die Rechte der Konsument:innen im Lebensmittelbereich ein. Wir kämpfen für transparente Informationen, den umfassenden Schutz der Konsument:innen vor den Interessen der Lebensmittelindustrie sowie sichere und gesunde Nahrungsmittel für alle. Unabhängig von Staat und Wirtschaft finanziert sich foodwatch ausschließlich durch Spenden und verzichtet auf Kooperationen mit Unternehmen oder politischen Institutionen. So bleibt die Organisation frei und glaubwürdig in ihrer Arbeit. foodwatch engagiert sich auf nationaler und EU-Ebene für nachhaltige Veränderungen und ist derzeit in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und Österreich aktiv.

Rückfragen & Kontakt

foodwatch Österreich
Evelyn Horak
Telefon: +43 676 3316372
E-Mail: presse@foodwatch.at
Website: www.foodwatch.at

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