• 30.07.2025, 11:17:04
  • /
  • OTS0055

Koza/Grüne: „Kollektivverträge für freie Dienstnehmer:innen können rasche Umsetzung der EU-Plattformrichtlinie nicht ersetzen“

Auch Maßnahmen gegen Ausweitung atypischer Beschäftigung sind notwendig

Wien (OTS) - 

„Dass künftig freie Dienstnehmer:innen in Kollektivverträge einbezogen werden und für sie Mindestentgelte ausverhandelt werden können, ist grundsätzlich erfreulich und wird von den Grünen auch unterstützt. Je stärker ‚atypische‘ Beschäftigung sozial- und arbeitsrechtlich abgesichert ist, desto besser für die Betroffenen und desto unattraktiver wird es für Arbeitgeber auch, reguläre Beschäftigungsverhältnisse zu umgehen“, sagt Markus Koza, Arbeits- und Sozialsprecher der Grünen, zum Gesetzesentwurf zur Einbindung freier Dienstnehmer:innen in Kollektivverträge. Dieser ist kürzlich in Begutachtung gegangen.

„Gewonnen ist damit allerdings noch nichts: Arbeitgeber:innen werden es vermutlich nicht besonders eilig haben, freie Dienstnehmer:innen finanziell besser abzusichern – schließlich wurde diese Beschäftigungsform von den entsprechenden Betrieben ja oft genug bewusst gewählt, um ‚teurere‘ Angestelltenverhältnisse zu umgehen“, erinnert Koza zuletzt an die Causa Lieferando und bei den Essenszusteller:innen dominierende atypische Beschäftigungsverhältnisse.

Koza fordert daher einmal mehr die rasche Umsetzung der EU-Plattformrichtlinie, weil es nicht nur darum gehen kann, freie Dienstnehmer:innen besser abzusichern, sondern die Ausbreitung atypischer Beschäftigung grundsätzlich einzudämmen: „Selbst mit den vorgesehenen Möglichkeiten bleiben freie Dienstnehmer:innen Arbeitnehmer:innen ‚zweiter Klasse‘, die nach wie vor weder bezahlten Urlaub, noch Entgeltfortzahlung im Krankenstand, noch geregelte Arbeitszeiten oder betriebliche Mitbestimmungsmöglichkeiten haben.“ Ziel müsse nach wie vor sein, atypische und prekäre Beschäftigung mit all ihren negativen Folgen für die Betroffenen zurückzudrängen statt sie auch noch zu legitimieren oder gar zu ‚normalisieren‘, so der Grüne Arbeits- und Sozialsprecher.

Koza ergänzt: „Darum muss die EU-Plattformrichtlinie für faire Arbeitsbedingungen rasch umgesetzt werden, um Arbeits- und Sozialrechte für die Beschäftigten der Plattformökonomie abzusichern. Hier ist das Sozialministerium trotz Versprechungen nach wie vor säumig – mit der KV-Einbindung freier Dienstnehmer:innen ist es jedenfalls nicht getan.“

Rückfragen & Kontakt

Grüner Klub im Parlament
Telefon: 01-401106697
E-Mail: presse@gruene.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | FMB

Bei Facebook teilen
Bei X teilen
Bei LinkedIn teilen
Bei Xing teilen
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel