• 30.07.2025, 08:25:32
  • /
  • OTS0004

Creditreform FIRMENINSOLVENZSTATISTIK, 1. Halbjahr 2025: 30 Insolvenzen pro Werktag

Kein Ende bei Firmeninsolvenzen in Sicht; neuer Rekord mit 7.500 Insolvenzen zu erwarten

Wien (OTS) - 

Der Gläubigerschutzverband Creditreform hat die Zahlen bei den Firmeninsolvenzen für das 1. Halbjahr 2025 in Österreich analysiert. Die Firmeninsolvenzen steigen weiter stark an und zwar um 8,9% auf 3.662 Verfahren. Die Zahl der eröffneten Verfahren steigt dabei um 3,4% auf rund 2.170. Die mangels Vermögen abgewiesenen Insolvenzen erhöhen sich um 18,0% auf fast 1.500.

Gerhard M. Weinhofer, Geschäftsführer des bevorrechteten Gläubigerschutzverbandes Österreichischer Verband Creditreform, fasst den aktuellen Insolvenztrend zusammen: „Es scheint, dass Österreich auf ein Insolvenzrekordjahr zusteuert. So viele Insolvenzen gab es noch nie in der Geschichte der 2. Republik. Die Stimmung bei den Unternehmen ist am Tiefpunkt und immer weniger meistern die Herausforderungen. Nun sind rasche Lösungen gefragt, die den Wirtschaftsstandort und die Wettbewerbsfähigkeit stärken.“

Laut einer Creditreform Umfrage vom Frühjahr unter 1.400 österreichischen Unternehmen ist das Geschäftsklima der heimischen Unternehmen das zweite Mal in Folge sogar negativer als am Höhepunkt der Pandemie. Die Mehrzahl der Unternehmen berichtet von rückläufigen Aufträgen, sinkenden Erträgen und einer sehr geringen Investitionsbereitschaft.

Die Insolvenzpassiva belaufen sich auf rund 5 Mrd. Euro. 8.000 Arbeitsplätze sind betroffen.

Bundesländervergleich: Osten stärker betroffen

Den stärksten Zuwachs verzeichnen Tirol (+29,4%), Salzburg (+24,2%) und Wien (+14,6%). Hingegen sinken die Insolvenzen in Vorarlberg (-20,2%), im Burgenland (-15,0%) und in Niederösterreich (-4,4%).

Die höchste Insolvenzbetroffenheit herrscht in der Bundeshauptstadt mit fast 17 Insolvenzen pro 1.000 Unternehmen, die geringste in Vorarlberg mit 5 von 1.000 Unternehmen. Generell sind Unternehmen im Osten stärker insolvenzgefährdet.

Österreichweit müssen rund 10 von 1.000 Unternehmen einen Insolvenzantrag stellen.

Branchenvergleich: Konsolidierung in der Industrie und im Bau

Die beiden wichtigsten Branchen für die allgemeine Wirtschafts- und Arbeitsmarktentwicklung Sachgütererzeugung/Industrie und Bauwesen dürften das Schlimmste überstanden haben. In der Sachgütererzeugung sinken die Insolvenzen um 2,7%, im Bau sogar um fast 10%, auch wenn dieser mit 22 Insolvenzen je 1.000 Branchenunternehmen nach wie zu den Top 3 der am stärksten betroffenen Branchen zählt.

Die meisten Insolvenzen werden im Handel (642), in den Unternehmensbezogenen Dienstleistungen (617) und im Bauwesen (539) angemeldet. Die größte relative Insolvenzbetroffenheit herrscht im Transportwesen mit jeweils 26 Insolvenzen von 1.000 Branchenunternehmen, gefolgt von der Branche Kredit- und Versicherungsvermittlung mit knapp 25 von 1.000 Branchenunternehmen.

Conclusio und Ausblick 2025: Neuer Insolvenzrekord zu erwarten

„Seit dem Ende der Corona-Pandemie ist eine Insolvenzwelle über Österreich hereingebrochen und dauert weiter an. Jeden Tag verlieren immer mehr Unternehmen den Kampf gegen die Wirtschaftslage mit hohen Preisen und rückläufiger Nachfrage“, fasst Gerhard Weinhofer die aktuelle Lage zusammen. Für 2025 rechnet Weinhofer mit einem Rekordjahr mit mehr als 7.500 Firmeninsolvenzen. So viele gab es in der 2. Republik noch nie.

Rückfragen & Kontakt

Österreichischer Verband Creditreform
Mag. Gerhard M. Weinhofer
Telefon: +43-1-2186220-551
E-Mail: g.weinhofer@wien.creditreform.at
Website: https://www.creditreform.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | CDR

Bei Facebook teilen
Bei X teilen
Bei LinkedIn teilen
Bei Xing teilen
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel