• 27.07.2025, 11:00:32
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Artenschutz und Renaturierung als Wiener Erfolgsstory

2021–2025: Der Ergebnisbericht der Wiener Wald- und Wiesen-Charta liegt vor

Wien (OTS) - 

„Wie vorausschauend und am Puls der Zeit die Wiener Wald- und Wiesen-Charta (WWWC) war und ist, stellte sich so richtig im Laufe ihrer Umsetzung heraus“, betont Wiens Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky. „Wie sich jetzt zeigt, ist sie die perfekte Grundlage für die neuen Anforderungen und Herausforderungen der EU-Wiederherstellungsverordnung.“

Das Programm Wiener Wald- und Wiesen-Charta wurde im Zeitraum von April 2021 bis März 2025 umgesetzt. Grundlage dafür war ein Landtags-Beschluss, der am 25. Juni 2020 gefasst wurde und der die Charta selbst sowie die drei Aktionspläne für Wald, Artenvielfalt und Gewässer umfasste. Jetzt liegt der Ergebnisbericht vor – das Programm und die Maßnahmen werden nun im Rahmen der Biodiversitätsstrategie „Wiener Plan für Artenvielfalt und Renaturierung“ fortgeführt.

Mehr Informationen unter www.umweltschutz.wien.gv.at/naturschutz/wald-und-wiesen-charta.html

Maßnahmen-Bündel für Wiens Grünräume

„Ziel der WWWC war und ist es, Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur nachhaltigen Nutzung der Grünräume Wiens zu bündeln und über Verwaltungsgrenzen hinweg umzusetzen“, erläutert Michael Kienesberger, Leiter der Stadt Wien – Umweltschutz. „Dafür definiert die Charta zentrale Haltungen, Leitsätze, Aktionspläne und Schlüsselmaßnahmen für die langfristige Sicherung und Förderung von Biodiversität, Klimaschutz und Lebensqualität in Wien“, ergänzt Wolfgang Khutter von der Wiener Umweltschutzabteilung, der die Charta und ihre Aktionspläne initiierte und deren Umsetzung koordinierte.

Wesentliche inhaltliche Schwerpunkte umfassen unter anderem die Sicherung und Weiterentwicklung des Grüngürtels, die Etablierung eines koordinierten Naturschutzbudgets, ein übergeordnetes Grünflächenmanagement zur Bereitstellung von Grund und Boden für Biodiversitätsmaßnahmen, Bewusstseinsbildung über ein gemeinsames Narrativ, Umweltbildung, nachhaltige Waldbewirtschaftung, Erhaltung und Förderung von Wiesenlebensräumen, eine nachhaltige Gestaltung von Uferbereichen und Gewässern, Förderung des Ökolandbaus oder Besucher*innenangebote für eine umweltschonende Nutzung des Grüngürtels.

Neun Subteams

Die Umsetzung erfolgte in neun thematisch ausgerichteten Subteams, die jeweils von Expert*innen ausgewählter Dienststellen und Einrichtungen der Stadt Wien geleitet wurden. Diese arbeiteten in enger Abstimmung mit Fachleuten, Institutionen und Stakeholdern an der operativen Umsetzung einer Vielzahl an Maßnahmen – von resilienter Waldbewirtschaftung über innovative Projekte in der Stadtlandwirtschaft bis hin zur nachhaltigen Freizeitmobilität.

Regelmäßige Programmteam-Meetings dienten dem inhaltlichen Austausch, der strukturellen Abstimmung und der Bearbeitung von Querschnittsthemen. Ein externes Sounding Board unterstützte das Programm beratend, begleitete kritisch und sicherte die Qualität. Diese Form der kontinuierlichen, interdisziplinären Zusammenarbeit über Verwaltungsgrenzen hinweg war entscheidend, um Biodiversität als integralen Bestandteil der Stadtentwicklung zu stärken.

Vorbereitungen für Wiederherstellungs-Plan

Die EU-Verordnung zur Wiederherstellung der Natur (WHVO) verpflichtet die Mitgliedsstaaten dazu, Ökosysteme und Lebensräume in schlechtem ökologischem Zustand schrittweise wiederherzustellen. Der in diesem Rahmen zu erarbeitende Wiederherstellungsplan umfasst vielfältige und eng miteinander verschränkte Themenbereiche – von Wald- und Wiesenpflege über Gewässerrenaturierung und Beweidung bis hin zur Schaffung und Pflege von Trittstein-Biotopen oder Bestäuberflächen. Besonders in urbanen Räumen sind zusätzliche Maßnahmen zur Steigerung von Biodiversität, Grünanteil und Baumüberschirmung erforderlich.

Das Naturschutz-Areal Breitenlee

Ein zentrales Ergebnis ist der Ankauf des ehemaligen ÖBB-Verschiebebahnhofs Breitenlee durch die Stadt Wien – für ein nun insgesamt rund 90 ha großes Naturschutz-Areal. Für die Finanzierung des Ankaufs dieses Geländes konnte erfolgreich der nationale Biodiversitätsfond angesprochen werden, sodass eine nahezu vollständige Förderung dieses Ankaufs gewährleistet ist.

Im Rahmen von mindestens einem EU-Förderprojekt sollen invasive Pflanzen, die die Artenvielfalt bedrohen, beseitigt, neue Lebensräume für Reptilien, Amphibien und zahlreiche weitere geschützte und seltene Arten angelegt sowie für eine nachhaltige und klimaschonende Pflege eine Weidelandschaft mit Rindern und Ziegen geschaffen werden. Die Entsiegelung von bislang betonierten oder anders versiegelten Flächen ist ein weiterer wesentlicher Aspekt der Renaturierung.

Langfristig ist es geplant, das Naturjuwel durch eine sorgfältig geplante Wegeführung und einzelne Aussichtsplattformen erlebbar zu machen, um der Wiener Bevölkerung die verborgenen Schätze auch ohne Störung der Tiere und Pflanzen zeigen zu können.

Den Ergebnisbericht der Wiener Wald- und Wiesen-Charta ist im Internet veröffentlicht unter:

https://www.wien.gv.at/umweltschutz/naturschutz/wald-und-wiesen-charta.html

Rückfragen & Kontakt

Roman David-Freihsl
Kommunikation Stadt Wien - Umweltschutz
Telefon: +43 1 4000 73422
E-Mail: roman.david-freihsl@wien.gv.at
Website: https://www.umweltschutz.wien.at

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