• 25.07.2025, 13:57:32
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Disoski/Grüne zu Stocker: „Zynisch und scheinheilig, wenn ÖVP Frauen vor Teilzeit-Falle ,warnt‘, die sie selbst gestellt hat“

Grüne fordern Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung, gerechte Aufteilung von Sorgearbeit und existenzsichernde Löhne

Wien (OTS) - 

„Wenn die ÖVP plötzlich besorgt auf die sogenannte Teilzeitfalle zeigt, ist das nichts als zynisch. Wie kann eine Partei Mitleid mit Frauen in Teilzeit heucheln, die sie doch über Jahrzehnte genau in diese Lage gedrängt hat? Sie hat den Ausbau der Kinderbetreuung systematisch ausgebremst, Alleinerzieherinnen im Wahlkampf mit vollmundigen Versprechen auf finanzielle Absicherung für ihre Kinder gelockt – um sie dann im Regen stehen zu lassen. Gleichzeitig schützt die ÖVP Millionenerben vor Steuern, während Mindestverdiener:innen kaum über die Runden kommen. Ist das wirklich ein Angebot, das Frauen hilft?“ kritisiert Meri Disoski, Frauensprecherin der Grünen, die Aussagen von Bundeskanzler Christian Stocker.

Disoski erinnert an die lange Geschichte frauenfeindlicher ÖVP-Blockaden: „Wir vergessen nicht, wie ein ÖVP-Minister und späterer Bundeskanzler einst ein Bundesland aufhetzen wollte, nur um den Ausbau der Kinderbetreuung zu verhindern. Noch heuer hat die ÖVP unter ihrem Parteichef Stocker in Koalitionsverhandlungen mit der FPÖ über sogenannte ‚Herdprämien‘ verhandelt – Taschengeld für Frauen, die zu Hause bleiben. Wie kann man ernsthaft behaupten, den Frauen helfen zu wollen, wenn man aktiv daran arbeitet, sie in die Teilzeitfalle und wirtschaftliche Abhängigkeit zu drängen?“

„Mit solcher Heuchelei ist keiner Frau und keiner Familie geholfen. Was braucht es also wirklich? Einen Rechtsanspruch auf flächendeckende Kinderbetreuung ab dem 1. Geburtstag, massive öffentliche Investitionen in Pflege und Betreuung, finanziert etwa durch eine Millionärssteuer auf hohe Erbschaften. Außerdem brauchen wir Karenzmodelle, die beide Elternteile gleichermaßen in die Pflicht nehmen und unbezahlte Sorgearbeit gerechter verteilen sowie existenzsichernde Löhne, die Frauen nicht in die Armutsfalle drängen“, hält Disoski fest.

„Wer Frauen vor einer Falle warnt, die er selbst gestellt hat, meint es nicht ernst mit Gleichstellung. Wollen wir echte Wahlfreiheit schaffen, müssen wir die gesellschaftlichen Bedingungen schaffen, unter denen Frauen wirklich frei entscheiden können, wie sie leben und arbeiten wollen. Dafür werden wir Grüne weiterhin mit ganzer Kraft kämpfen – während andere lieber Sommerlöcher füllen“, sagt die Frauensprecherin der Grünen.

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