Die Fraktion Christlicher Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter Österreichs (FCG) fordert anlässlich der anhaltenden Debatte und aufgrund der Herausforderungen in vielen frauendominierten Branchen die konsequente Umsetzung echter Wahlfreiheit bei der Arbeitszeit.
„Besonders betroffen sind der Einzelhandel, das Gesundheitswesen und die Pflegebranche, wo Teilzeitbeschäftigung häufig nicht freiwillig, sondern strukturell erzwungen ist. Wahlfreiheit darf keine leere Floskel bleiben “, betont ÖGB-Vizepräsidentin und FCG-Bundesvorsitzende Abg.z.NR Mag. Romana Deckenbacher.
Teilzeit darf nicht verboten sein – aber auch nicht strukturell verordnet werden
Die FCG betont: Es braucht zwei Seiten echter Wahlfreiheit:
1. Wer mehr arbeiten will, muss das auch können – durch fair angebotene Vollzeitmodelle, Planbarkeit und Betreuungsinfrastruktur.
2. Wer bewusst weniger arbeiten will, soll dazu ebenso das Recht haben – auch wenn das persönliche finanzielle Konsequenzen mit sich bringt.
„Das Recht auf Teilzeit muss individuell und persönlich gewahrt bleiben“, unterstreicht FCG-Generalsekretär Michael Schediwy-Klusek. „Niemand darf gezwungen werden, mehr zu arbeiten, als sie oder er verantworten kann – sei es aus familiären, gesundheitlichen oder persönlichen Gründen. Ideen wie Malus-System für Teilzeitbeschäftigte oder Belohnungsfantasien für Vollzeitbeschäftigte sind abstrus, spaltend und nicht zielführend.“
Die FCG stellt klar: Die Entscheidung über den Arbeitszeitumfang muss bei der Einzelperson liegen – auch im Wissen um spätere Auswirkungen auf Pensionsansprüche oder Sozialleistungen. Eine ehrliche, transparente Beratung über diese Konsequenzen ist notwendig – aber sie darf kein Druckmittel gegen Teilzeitwahl sein.
Branchen mit struktureller Teilzeit – Zahlen & Probleme
· Im Handel liegt der Teilzeitanteil bei Frauen bei über 80 % – oftmals unfreiwillig.
· In der Pflege arbeiten rund 70 % in Teilzeit, obwohl viele mehr leisten könnten, wenn die Rahmenbedingungen stimmen würden.
· Im Gesundheitsbereich wird Teilzeit meist durch unflexible Schichtsysteme und mangelnde Planbarkeit „erzwungen“.
FCG-Forderungen: Wahlfreiheit sichern – strukturelle Schranken abbauen
Die FCG fordert unter anderem:
· Recht auf freiwillige Arbeitszeitausweitung
· Kinderbetreuung auch zu Randzeiten
· Verlässliche Dienstpläne
· Anerkennung von Teilzeitmodellen bei Karrierewegen
· Respekt für bewusste Lebensentscheidungen zugunsten von Familie, Gesundheit oder Care-Arbeit
„Wer Kinder betreut, Angehörige pflegt oder andere Verpflichtungen hat, verdient Respekt – nicht Sanktionen“, betont Romana Deckenbacher. „Die FCG steht für eine Arbeitswelt, in der Menschen nicht in Teilzeit gedrängt werden – und nicht aus Teilzeit verdrängt werden. Wahlfreiheit bedeutet: Vollzeit ermöglichen – Teilzeit respektieren.“
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