• 21.07.2025, 11:50:19
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Trinkwasserversorgung ist sicher – trotz Klimawandel

Investitionen in die Wasserversorgung und ein bewusster Umgang
mit Trinkwasser durch die Konsumentinnen und Konsumenten sind
wesentliche Faktoren für eine sichere Trinkwasserversorgung
Wien (OTS) - 

Österreichs Trinkwasserversorgung ist gut aufgestellt – doch die Auswirkungen des Klimawandels, steigende Temperaturen, längere Trockenperioden, Starkregenereignisse und sinkende Grundwasserspiegel stellen das Versorgungssystem vor immer neue Herausforderungen. Zur zukünftigen Absicherung werden höhere Investitionen notwendig sein.

Wasserminister Norbert Totschnig, die Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) und die Stadt Wien betonen beim neu ausgebauten Wasserbehälter Schafberg in Wien: Um die hohe Qualität und Versorgungssicherheit auch künftig österreichweit zu gewährleisten, sind Investitionen in den Ausbau und die Modernisierung der Infrastruktur unerlässlich. Der bewusste Umgang mit Trinkwasser gewinnt auch in Österreich immer mehr an Bedeutung.

Das Wasserwirtschaftsministerium setzt auf gute Vorbereitung und Bewusstseinsbildung

Wasser ist unsere wertvollste Ressource. Schon in der Vergangenheit hat das Wasserwirtschaftsministerium (BMLUK) viel unternommen, um unsere Trinkwasserversorgung gut abzusichern und krisenfest zu machen. Die Förderung des Ausbaus des öffentlichen Versorgungsnetzes, die Errichtung zusätzlicher Brunnen und Quellfassungen und der Ausbau von Verbundleitungen zwischen einzelnen Gemeinden waren und sind wichtige Maßnahmen. Diese Investitionen machen sich schon jetzt bezahlt. Das Wasserwirtschaftsministerium setzt alle Hebel in Bewegung, um neben dem Ausbau und der Sanierung der bestehenden Infrastruktur auch die erforderlichen Anpassungsmaßnahmen der Trinkwasserversorgung an den Klimawandel rasch umzusetzen. Unsere Investitionen in die Trinkwasserinfrastruktur sind Investitionen in die Zukunft unseres Landes. Seit 1993 wurden österreichweit über 17.400 Projekte mit einem Volumen von rund 5,6 Milliarden Euro umgesetzt, fast eine Milliarde Euro davon gefördert durch das BMLUK. Ein Beispiel dafür aus 2024 ist die Erweiterung des Wasserbehälters Schafberg in Wien – ein Projekt mit rund 20 Millionen Euro Investitionssumme, bei der wir über 2,6 Millionen Euro beigetragen haben. Neben den nötigen Investitionen in die Trinkwasserinfrastruktur sorgen wir mit dem Trinkwassersicherungsplan in einem Notfall für reibungslose Behördenabläufe und stellen sicher, dass auch künftige Generationen flächendeckend und krisensicher mit hochwertigem Trinkwasser versorgt werden können. Gleichzeitig ist es entscheidend, das Bewusstsein für den Wert unseres Trinkwassers und den sorgsamen Umgang zu stärken – denn nur was wir schätzen, schützen wir auch,“ so Wasserminister Norbert Totschnig.

Im Ernstfall schnell und koordiniert reagieren zu können, hat Wasserminister Nobert Totschnig bereits 2023 einen bundesweiten Trinkwassersicherungsplan vorgelegt. Der Plan enthält Vorsorgemaßnahmen, Handlungsempfehlungen für Notfallszenarien sowie ein konkretes 5-Punkte-Programm zur langfristigen Sicherung der Trinkwasserversorgung in Österreich. Ein wichtiger Punkt des Plans und Schlüssel zum Erfolg ist die Bewusstseinsbildung. Sicheres Trinkwasser braucht Wissen und richtiges Handeln der Bevölkerung. Um das Verständnis für unsere wertvollste Ressource zu stärken, setzt das Wasserwirtschaftsministerium über die Informationsplattform „Wasseraktiv“ und die Jugendplattform „gen blue“ auf gezielte Wissensvermittlung und Sensibilisierung. Mit der Serie „Blue“ werden konkrete Maßnahmen im Haushalt, wie das Reparieren von defekten Wasserhähnen, die effiziente Gartenbewässerung oder Tipps beim Befüllen, Waschmaschinen Geschirrspülern oder Pools spannend aufbereitet und auch mit Videos anschaulich erklärt. Denn nur wer den Wert von sauberem Wasser kennt und Wasser als wertvolles Gut wertschätzt, wird sich auch aktiv für seinen Schutz einsetzen.

Wien rüstet sich für die Wasserversorgung der Zukunft

Der Wasserbehälter Schafberg ist ein Vorzeigeprojekt für die Klimaanpassung“, sagt Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky. „Mit dem Ausbau der Speicherkapazitäten bereiten wir uns vorausschauend auf den Wasserbedarf einer wachsenden Millionenstadt in Zeiten der Klimakrise vor. In Neusiedl am Steinfeld wird bereits das nächste Mega-Projekt umgesetzt. In diesem Wasserbehälter können in Zukunft rund eine Milliarde Liter Wasser gespeichert werden“, betont Czernohorszky.

Wien investiert jährlich bis zu 100 Millionen Euro in die Trinkwasser-Infrastruktur. Neben der Erweiterung von Wasserbehältern zählt dazu die Erhöhung des Wasserdargebots und der Ausbau überregionaler Transportleitungen. Die umfassenden Maßnahmen sind Teil der Trinkwasser-Strategie „Wiener Wasser 2050“, mit der sich Wien seit einigen Jahren auf den künftigen Wasserbedarf vorbereitet.

Laut Prognosen wird Wien bis 2050 in etwa um die Größe der Stadt Graz wachsen. Wiener Wasser rechnet daher mit einem Anstieg des Gesamtwasserbrauchs um rund 15 Prozent. Gleichzeitig führt der Klimawandel verstärkt zu Extremwetterereignissen wie Dürre, Hochwasser und Starkregen. Das kann die Verfügbarkeit von Quellwasser beeinträchtigen. „Wir arbeiten konsequent an der Umsetzung der Maßnahmen unserer Trinkwasser-Strategie ‚Wiener Wasser 2050‘. Diese Investitionen tragen zum Erhalt der hohen Lebensqualität der Wiener*innen bei“, so Czernohorszky.

Versorgungssicherheit: Zukünftig gewährleistet durch weitere Investitionen und bauliche Maßnahmen

Unsere Trinkwasserversorger beobachten die klimatischen Veränderungen und die sinkenden Grundwasserstände sehr genau. Dank baulicher Optimierungen in den vergangenen Jahren im österreichweiten 81.000 Kilometer langen Leitungsnetz konnte die Versorgungssicherheit deutlich erhöht werden – wie auch durch den Ausbau von Behälterkapazitäten. Mit der Erschließung neuer Brunnen und Quellen sowie dem Bau von Verbindungsleitungen zu anderen Wasserversorgern wurde hier bereits sehr viel investiert“, berichtet ÖVGW-Vizepräsident Nikolaus Sauer. Mit der vorausschauenden Planung der Wasserversorger und dem Ausbau der Kapazitäten ist der tägliche Bedarf von rund 130 Litern pro Person gesichert.

Weitere Maßnahmen für die Absicherung der Trinkwasserversorgung sind der gesetzliche Vorrang der Trinkwasserversorgung bei Wassermangellagen vor anderen Nutzungen, die transparente Erfassung der Grundwasserentnahmen und gezielte Investitionen in die Infrastruktur sowie in die Erkundung und Erschließung neuer Grundwasservorkommen. ÖVGW-Vizepräsident Sauer fordert daher: „Das bewährte Förderinstrument der Siedlungswasserwirtschaft muss im Finanzausgleichsgesetz weiterhin mit mindestens 130 Millionen Euro pro Jahr dotiert werden.“

In einer im Mai 2025 von der ÖVGW durchgeführten Konsumentenbefragung befürworten 92 Prozent der Befragten zusätzliche Investitionen in das Trinkwassernetz, um die Versorgungssicherheit, Instandhaltung und Klimafitness für kommende Generationen zu gewährleisten. „Gerade hier zeigt sich die enorme Wichtigkeit von vorausschauenden Investitionen in die Trinkwasserbranche, um die Versorgungssicherheit weiter zu garantieren. Besonders der weitere Ausbau von überregionalen Transportleitungen, die Erhöhung der Kapazitäten von Trinkwasserbehältern und die Instandhaltung des Leitungsnetzes sind hier notwendige Faktoren, um dem Klimawandel die Stirn bieten zu können“, so Sauer.

Die ÖVGW

Die Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) ist die einzige, unabhängige und freiwillige Interessensvertretung für die österreichischen Trinkwasserversorger. Über Kooperationen mit Landesverbänden vertritt die ÖVGW mehr als 2.000 Wasserversorger. Das österreichische Trinkwasser wird zu 100 % aus Grund- und Quellwasser gewonnen, welches Großteils nicht aufbereitet werden muss. Für die ÖVGW steht daher der Schutz des Grundwassers und die sichere Versorgung der Bevölkerung mit natürlichem, hochqualitativem Trinkwasser in Zeiten des Klimawandels im Fokus.

Rückfragen & Kontakt

Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW)
Mag. Georg Amschl
Telefon: +4366488100047
E-Mail: amschl@ovgw.at
Website: https://www.ovgw.at

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