Neues Ausstellungsformat WMW CONTEMPORARY
Dass ein ethnologisches Museum ein lebendiger Raum für zeitgenössische künstlerische Auseinandersetzungen ist und damit weit mehr als ein Ausstellungsort historischer Artefakte, zeigt das Weltmuseum Wien ab Herbst 2025 mit dem neuen Ausstellungsformat
WMW Contemporary.
Diese Reihe bringt die historischen Sammlungen des Weltmuseum Wien mit aktuellen gesellschaftlichen und kulturellen Fragestellungen in einen Dialog. Im Mittelpunkt stehen internationale Akteur*innen – insbesondere aus dem Globalen Süden und der Diaspora –, die neue Perspektiven eröffnen, marginalisierte Stimmen sichtbar machen und bestehende Narrative kritisch hinterfragen.
Die drei hochkarätigen Ausstellungen „Tabita Rezaire. Calabash Nebula: Cosmological Tales of Connection”, “Die Farben der Erde. Moderne Textilkunst in Mexiko“ und „Indah Arsyad. The Ultimate Breath“ bilden im Herbst 2025 den Auftakt der Reihe.
Die eingeladenen Künstler:innen reflektieren in ihren Arbeiten globale Umweltfragen, Neo-Kolonialismus, Identität sowie die Beziehungen zwischen westlicher Wissenschaft, indigenem Wissen und Mythologie. WMW Contemporary setzt damit ein deutliches Zeichen für gesellschaftliche Relevanz und Aktualität eines ethnologischen Museums: als Ort der Auseinandersetzung, des Austauschs und der vielstimmigen Erinnerung.
Im Überblick: Ausstellungen der Reihe WMW CONTEMPORARY
Tabita Rezaire.
Calabash Nebula: Cosmological Tales of Connection
17. September 2025 bis 11. Jänner 2026
Das Weltmuseum Wien präsentiert die erste Einzelausstellung der multidisziplinären, in Französisch-Guyana lebenden Künstlerin und Aktivistin in Österreich.
In ihrer künstlerischen Praxis erforscht Tabita Rezaire (*1989) Heilung als dekoloniale Strategie und hinterfragt, wie fortdauernde neo-koloniale Machtstrukturen unser Verständnis des Kosmos dominieren. Sie verbindet dabei digitale Technologien mit spirituellem und indigenem Wissen. Gezeigt werden drei von Rezaire’s visionären Installationen: OMI: Yemoja Temple, eine immersive Raumskulptur, entstanden in Zusammenarbeit mit Yussef Agbo-Ola; Omo Elu, eine textile Hommage an die vielen Erscheinungsformen der Gottheit Yemoja, und die Symbolkraft des Indigo; sowie Des/astres, eine begehbare, poetische Videoinstallation, die sich mit den astronomischen Traditionen des Amazonasgebiets und der geopolitisch strategisch bedeutenden Position Französisch-Guayanas als zentralem Ort des europäischen Weltraumprogramms befasst.
Tabita Rezaire, wohnhaft in Französisch-Guyana, war bereits mit Ausstellungen im Centre Pompidou, Paris; im Tate Modern, London; im MoMa, New York und im Gropius Bau, Berlin, vertreten. Diese Schau des Weltmuseums Wien entstand in Zusammenarbeit mit den beteiligten Künstler*innen und infolge dreier Ausstellungen, die von der TBA21 Thyssen-Bornemisza Art Contemporary in Madrid, der Fondation Louis Vuitton in Paris und in der Schering Stiftung in Berlin gezeigt wurden. Die Ausstellung wird für das Weltmuseum Wien neu adaptiert.
Die Farben der Erde.
Moderne Textilkunst in Mexiko
22. Oktober 2025 bis 6. April 2026
Eine visuelle und sinnliche Würdigung erlebt das farbenprächtige textile Erbe indigener Gemeinschaften in Mexiko ab 22. Oktober. Über einen Zeitraum von siebzehn Jahren organisierte der Kurator Carlos Barrera Reyes in dreißig Gemeinden in Oaxaca und Chiapas, Mexiko, gemeinschaftliche Färbeworkshops in indigenen Gemeinschaften mit Weber*innen. In dieser Zeit wurden traditionelle Techniken wiederbelebt und neue eingeführt.
Das Projekt unterstreicht das Zusammenspiel von traditionellen und zeitgenössischen Färbepraktiken, ökologischem Bewusstsein und künstlerischer Zusammenarbeit. Gezeigt werden unter anderem einzigartige zeitgenössische traditionelle Huipiles – für Hochzeiten, Zeremonien, religiöse Feste, Wettbewerbe und auch zur Einkleidung von Heiligenstatuen verwendete Gewänder – und Webstühle, auf denen diese Kleidungsstücke angefertigt werden. Die Ausstellung widmet sich darüber hinaus den aktuellen Modetrends und den Auswirkungen der sozialen Medien auf den Handel innerhalb dieser Gemeinschaften.
Informationen zur Ausstellung
Indah Arsyad. The Ultimate Breath
26. November 2025 bis 25. Mai 2026
Indah Arsyads (*1965) erste Einzelausstellung in Wien bringt Kunst, Wissenschaft, Technologie und Kultur zusammen. Die Schau beschäftigt sich mit globalen Themen wie Umweltverschmutzung und Klimawandel und erforscht die Verbindungen zwischen Mythologie und Technologie.
In ihren Werken haucht Arsyad den Symbolen der alten javanischen Mythologie und Kultur – Wayang, Gamelan und traditionellen Liedern – neues Leben ein. Grundlegend dafür sind wissenschaftliche Daten, die sie mit modernsten Technologien zusammenstellt. Das Ergebnis sind Kompositionen aus Licht, Klang und Bewegung, die das Wissen um lokale Traditionen aufnehmen und verstärken. Ein Wissen, das für Arsyad die treibende Kraft hinter Harmonie und ökologischer Nachhaltigkeit darstellt.
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