- 18.07.2025, 08:40:03
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„25 Jahre für Transition? Plakolm fordert Entmündigung Erwachsener“
HOSI Wien kritisiert Plakolm-Vorstoß zur Altersgrenze für Transitionen scharf
Die HOSI Wien reagiert mit Entsetzen auf jüngste Aussagen von Familienministerin Claudia Plakolm in einem Interview, in dem sie eine Altersgrenze von 25 Jahren für geschlechtsangleichende Maßnahmen ins Spiel bringt.
„Es ist erschütternd, mit welcher Kaltblütigkeit Frau Plakolm über die Grundrechte von transgender Personen spricht. Geschlechtsangleichende Maßnahmen sind keine Frage ideologischer Meinung, sondern eine medizinische Entscheidung, getroffen von Fachärzt*innen gemeinsam mit den Betroffenen, auf Basis sorgfältiger Diagnostik, mehrerer Gutachten und Begleitung. Das passiert nicht zwischen Tür und Angel, wie Frau Plakolm zu glauben scheint. Wenn die Familienministerin meint, eine Transition sei mit einem Tattoo nicht vergleichbar, dann hat sie recht. Allerdings nicht so, wie sie glaubt: Der Leidensdruck ist für viele transgender Personen ohne Behandlung so hoch, dass er immer wieder buchstäblich zur Überlebensfrage wird. Bei so ernsten Themen mit Halbwahrheiten Stimmung zu machen, mag in der Regierung Trump üblich sein, aber einer Ministerin in Österreich ist das unwürdig“, so Ann-Sophie Otte, Obfrau der HOSI Wien.
Die HOSI Wien weist zudem darauf hin, dass eine Altersgrenze von 25 Jahren einen massiven Eingriff in das Selbstbestimmungsrecht und die medizinische Versorgung von trans Personen bedeuten würde, entgegen aller internationalen Standards, Empfehlungen und Rechtslagen, etwa der WHO oder auch der Europäischen Menschenrechtskonvention.
„Plakolm selbst ist übrigens mit 22 erstmals in den Nationalrat eingezogen und hat dort über Gesetze für neun Millionen Menschen mitentschieden. Nun spricht sie erwachsenen Menschen die Fähigkeit ab, selbstbestimmt über ihren Körper und ihre Identität zu entscheiden, während ihr in diesem Alter das Vertrauen geschenkt wird, zu wählen, Verträge zu schließen oder Kinder großzuziehen. Das ist nicht nur widersprüchlich, sondern tief entlarvend“, betont Otte.
„Frau Plakolm sollte sich fragen, ob sie allen jungen Menschen in Österreich die Mündigkeit absprechen möchte oder ob diese geistige Entmündigung exklusiv transgender Personen gilt. Eine derartige Haltung ist nicht nur diskriminierend, sondern gefährlich“, so Otte abschließend.
Die HOSI Wien fordert die Bundesregierung auf, sich klar von diesen Aussagen zu distanzieren und endlich Verantwortung für den Schutz und die Rechte junger trans Menschen zu übernehmen, anstatt sie zum Spielball ideologischer Debatten zu machen.
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