• 17.07.2025, 09:48:04
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Achtung bissig! Erste Hilfe bei Insektenstichen und Schlangenbissen

Zur Urlaubszeit gibt Rotkreuz-Chefarzt Dr. Wolfgang Schreiber Tipps, was bei tierischen Notfällen zu tun ist. Und: „Einzig wirksamer Schutz bei Zecken ist FSME-Impfung!“

Wien (OTS) - 

Pro Jahr landen in Österreich rund 40 Personen nach einem Schlangenbiss im Krankenhaus. Wie würden Sie reagieren, wenn Sie bei der nächsten Wanderung von einer heimischen Giftschlange gebissen werden? Auch wenn es in Filmen oft gemacht wird – eine Schlangenbiss-Wunde sollte man weder abbinden noch absaugen. „Beim Absaugen gelingt es nicht, Gift aus dem Körper zu entfernen“, erklärt Dr. Wolfgang Schreiber, Chefarzt des Österreichischen Roten Kreuzes. „Auch Abbinden verhindert nicht, dass sich das Gift im Körper verteilt.“

Richtig ist: Ruhe bewahren, betroffene Körperstelle ruhigstellen und Rettungskräfte unter dem Notruf 144 verständigen. Bisse von heimischen Giftschlangen wie Kreuzotter oder Sandviper sind in der Regel nicht lebensbedrohlich, trotzdem sollten Sie ärztlichen Rat einholen. Wenn gefahrlos möglich, ein Foto der Schlange machen – für die Behandlung des Bisses ist wichtig zu wissen, um welche Schlange es sich handelt.

Vor Reisen ins Ausland informieren Sie sich sorgfältig über dort heimische Schlangen und andere gefährliche Tiere. Kommt es zu einem „tierischen Notfall“, suchen Sie sofort die nächste Gesundheitseinrichtung auf oder rufen Sie den entsprechenden Notruf!

Wann Insekten gefährlich werden

Meist harmlos sind Insektenstiche, kühle Umschläge helfen, dass die Schwellung schneller abklingt. „Gefährlich wird es aber bei Stichen im Mund oder Rachen“, warnt Dr. Schreiber. „Setzen Sie in diesen Fällen sofort den Notruf ab!“

Die nächsten Schritte:

  • Stachel entfernen, wenn möglich
  • Person in aufrechte Position bringen, falls Atemnot auftritt
  • Kalten Umschlag oder ähnliches um den Hals und auf die Einstichstelle legen
  • Eis(würfel) lutschen lassen und damit von innen kühlen

Rasche Reaktion bei allergischem Schock

Reagiert eine Person allergisch auf Wespen- oder Bienenstiche, kann rasches Handeln über Leben und Tod entscheiden. Ein allergischer oder anaphylaktischer Schock führt im schlimmsten Fall zum Atem-Kreislauf-Stillstand. „Ausgeprägte Hautrötungen, Schwellungen, Ausschläge und Juckreiz auf großen Teilen des Körpers sind typische Anzeichen. Dann müssen Sie sofort reagieren!“, erklärt der Rotkreuz-Chefarzt.

Als Ersthelfer:in unterstützen Sie bei der Einnahme von Notfallmedikamenten, die Allergiker:innen immer mitführen sollen. „Ist der oder die Betroffene nicht mehr ansprechbar, atmet aber normal, bringen Sie ihn in die stabile Seitenlage! Ist keine oder keine normale Atmung mehr festzustellen, müssen Sie sofort mit der Wiederbelebung beginnen.“

Sicher durch die Zecken-Zeit

Heuer sind die kleinen Spinnentiere wegen des milden Winters besonders aktiv, im „Zecken-Land Österreich“ lauern sie überall im Grünen. Vorsicht ist geboten: Zecken können Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) oder Borreliose übertragen. Der einzig wirksame Schutz ist die Impfung gegen das FSME-Virus, die ab dem vollendeten ersten Lebensjahr empfohlen wird. „Die Impfung besteht aus einer dreiteiligen Grundimmunisierung im ersten Jahr, die erste Auffrischung sollte drei Jahre danach erfolgen. Weitere Auffrischungsimpfungen folgen dann im 5-Jahres-Abstand. Lassen Sie sich von Ihrem Hausarzt, Ihrer Hausärztin beraten“, empfiehlt Dr. Schreiber.

Was tun, wenn man gebissen wurde? Zecke sofort vorsichtig mit einer Pinzette, Zeckenzange oder Zeckenkarte entfernen, auch den Kopf samt Beißwerkzeugen. Einstichstelle dann desinfizieren und markieren. Denn: Bildet sich – auch Wochen später – ein roter Kreis um die Stelle (Wanderröte), kann das auf Borreliose hinweisen.

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Rückfragen & Kontakt

Österreichisches Rotes Kreuz
Susanne Straif
Presse- und Medienservice
Telefon: +43158900352 +436645002819
E-Mail: susanne.straif@roteskreuz.at
Website: https://www.roteskreuz.at

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